Regentrude
Auf dem Heumondland
liegt sengende Glut,
Luftspiegel flirren.
Als hauche ein Föhn
mit fiebrigem Atem
Hitzewellen auf die Wiesen
wälzen sich Sommertage
über steppengelbes Gras.
Der Feuergeist tanzt.
Lasse uns die Weben
aus deinem Haar kämmen,
müde Regenfrau,
vergrabe den Tag
unter Wolken und
gieße Lichtbögen aus.
Der alte Entwurf hatte zum Schluss nur drei Zeilen. Danke vor allem an Eliane, die mich durch ihre Ideen ermutigte, doch noch einmal am Text zu arbeiten.
Müde Regenfrau,
wo springt die Quelle
dich aufzuwecken?
Regentrude
hi ko
(so schnell kann man hier vertraut tun :-)
ehrlich gesagt steh ich auf kunstmärchen nicht so - seit kurzem mit einer ausnahme: louisa.
- ja diese jetzt ist wieder herrlich: sommernacht.
regentrude ist schön.
an deinem gedicht gibt's nichts zu meckern ~
na ja vielleicht die satzzeichen :)
eine wunderschöne nacht noch
aram
(so schnell kann man hier vertraut tun :-)
ehrlich gesagt steh ich auf kunstmärchen nicht so - seit kurzem mit einer ausnahme: louisa.
- ja diese jetzt ist wieder herrlich: sommernacht.
regentrude ist schön.
an deinem gedicht gibt's nichts zu meckern ~
na ja vielleicht die satzzeichen :)
eine wunderschöne nacht noch
aram
Liebe Königin,
ein gelungener Einstand hier Salon: Willkommen!
Dein Erstling hier ist reich an treffenden Bildern. Schon die Überschrift Regentrude gefällt mir, aber auch Heumondland oder den Feuergeist. Einzig mit dem sich neigenden Gras hab e ich wenig Schwierigkeiten. Seitdem ich es ertmals bei Rose Ausländer gesehen habe, liebe ich es, stelle mir darunter aber meist sehr satte grüne Halme vor, die sich vielleicht unter dem Gewicht eines Wassertropfens neigen, das dörrende Gras ist ja eher kurz (naja bei sehr langen heißen Sommern auch nicht mehr) und neigt sich dann auch nicht.gif)
Liebe Grüße und herzliche willkommen nochmals
Max
ein gelungener Einstand hier Salon: Willkommen!
Dein Erstling hier ist reich an treffenden Bildern. Schon die Überschrift Regentrude gefällt mir, aber auch Heumondland oder den Feuergeist. Einzig mit dem sich neigenden Gras hab e ich wenig Schwierigkeiten. Seitdem ich es ertmals bei Rose Ausländer gesehen habe, liebe ich es, stelle mir darunter aber meist sehr satte grüne Halme vor, die sich vielleicht unter dem Gewicht eines Wassertropfens neigen, das dörrende Gras ist ja eher kurz (naja bei sehr langen heißen Sommern auch nicht mehr) und neigt sich dann auch nicht
.gif)
Liebe Grüße und herzliche willkommen nochmals
Max
Zuletzt geändert von Max am 08.08.2006, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Königin der nacht,
willkommen hier
Also als erstes muss ich zugeben habe ich mal nachgeschaut, wo Regentrude herkommt - dann habe ich gesehen, dass es dazu wohl einige Märchen gibt, das bekannteste wohl von Theodor Storm? Jedenfalls habe ich das bei Gutenberg ein wenig angelesen, aber nicht zuende.
Arams urteil über Kunstmärchen kann ich mich überhaupt nicht anschließen - jedenfalls bezüglich derer, die sich bewusst als Kunstmärchen präsentieren - in ihnen schwingt eine große Kraft was die Auffächerung verschiedener Wirklichkeiten angeht.
Trotzdem tue ich mich mit deinem Geidcht ab einer gewissen Stelle schwer. Den Anfang und darüber hinaus finde ich stark:
Abgesehen davon, dass ich der Fön schreiben würde, da die Kombination aus unbestimmten Artikel (ein) und folgendem Possessivpronomen (seinen) grammatisch/bezüglich nachteilig für mich klingt (Alternative wäre auch: als hauche Fön Atem auf...ich empfinde aber als hauche der Fön seinen Atem auf als stärker), empfinde ich diese Zeilen bis hierher als sehr gelungen!
Danach kippt der Text allerdings für mich. Bei dem fast unterwürfig stocke ich schon, weil mir die Kombination seltsam vorkommt - entweder empfindet man es als unterwürfig, dann muss man sich auch trauen, das zu schreiben oder esist nicht das richtige Wort dafür, dann würde ich ein anderes wählen (müde, gebrochen? keine tollen Alternativen, ich weiß
).
Den Feuergeist für sich könnte ich mir gut in einem gedicht vorstellen durch die Kombination mit der letzten Strophe allerdings:
bewegt sich der Text sich für mich tendenziell in Richtung Kitsch...ich hoffe, das ist nicht zu hart formuliert. Es ist ein "schöner" Gedanke...aber für mich doch zu süß verwunschen. Dadurch wird für mich nachträglich der starke Anfang geschwächt, den ich aber für wirklich gelungen halte. Ich weiß nicht, ob dir meine Eindrücke helfen...ich wollte es aber zumindest einmal versuchen
Liebe grüße,
Lisa
willkommen hier

Also als erstes muss ich zugeben habe ich mal nachgeschaut, wo Regentrude herkommt - dann habe ich gesehen, dass es dazu wohl einige Märchen gibt, das bekannteste wohl von Theodor Storm? Jedenfalls habe ich das bei Gutenberg ein wenig angelesen, aber nicht zuende.
Arams urteil über Kunstmärchen kann ich mich überhaupt nicht anschließen - jedenfalls bezüglich derer, die sich bewusst als Kunstmärchen präsentieren - in ihnen schwingt eine große Kraft was die Auffächerung verschiedener Wirklichkeiten angeht.
Trotzdem tue ich mich mit deinem Geidcht ab einer gewissen Stelle schwer. Den Anfang und darüber hinaus finde ich stark:
Regentrude
Auf dem Heumondland
liegt sengende Glut,
Luftspiegel flirren.
Als hauche ein Fön
seinen Atem auf
die Sommerwiesen
Abgesehen davon, dass ich der Fön schreiben würde, da die Kombination aus unbestimmten Artikel (ein) und folgendem Possessivpronomen (seinen) grammatisch/bezüglich nachteilig für mich klingt (Alternative wäre auch: als hauche Fön Atem auf...ich empfinde aber als hauche der Fön seinen Atem auf als stärker), empfinde ich diese Zeilen bis hierher als sehr gelungen!
Danach kippt der Text allerdings für mich. Bei dem fast unterwürfig stocke ich schon, weil mir die Kombination seltsam vorkommt - entweder empfindet man es als unterwürfig, dann muss man sich auch trauen, das zu schreiben oder esist nicht das richtige Wort dafür, dann würde ich ein anderes wählen (müde, gebrochen? keine tollen Alternativen, ich weiß

Den Feuergeist für sich könnte ich mir gut in einem gedicht vorstellen durch die Kombination mit der letzten Strophe allerdings:
Mutig ergreife
ich deine Hand, den
Regen zu wecken.
bewegt sich der Text sich für mich tendenziell in Richtung Kitsch...ich hoffe, das ist nicht zu hart formuliert. Es ist ein "schöner" Gedanke...aber für mich doch zu süß verwunschen. Dadurch wird für mich nachträglich der starke Anfang geschwächt, den ich aber für wirklich gelungen halte. Ich weiß nicht, ob dir meine Eindrücke helfen...ich wollte es aber zumindest einmal versuchen

Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo, ihr alle miteinander, ich danke euch für das herzliche Willkommen und für euren liebevoll- kritischen Blick auf mein Textlein. Lisa, deinen ersten Vorschlag habe ich besonders durchdacht- muss aber bei "ein Föhn" bleiben, weil es hier keine solchen Winde gibt. Aber das "seine" konnte ich ändern. Danke für den konkreten Tipp.
Lieber Max, ich bin gerade vor drei Tagen durch kniehohe Gräser (oh, ist das etwas anderes als Gras?) "gewatet", die sich unter der Hitze hie und da wie geduckt an die Erde schmiegten. Dennoch akzeptiere ich ohne Wenn und Aber deine Gedanken und habe durch Zeilenumstellung den "Hitzeeffekt" sogar noch verstärken können.
Liebe Lisa, du hast Recht, es klingt ein wenig kitschig- aber das Märchen von Storm erzählt davon, wie ein mutiges Mädchen ihren Liebsten bei der Hand nimmt, mit ihm über geheime Wege in das Reich der Regentrude steigt und diese, trotz der Behinderungen durch den Feuergeist, zum Leben erweckt.
Ich wollte letzte Woche, als die Landwirte voller Sehnsucht zum Himmel schauten, auch so mutig sein... Dennoch werde ich mir gerade die letzten Zeilen ernsthaft durchdenken, denn Kitsch ist zwar manchmal schön- aber nicht in Gedichten,
herzlichst, Kö
Lieber Max, ich bin gerade vor drei Tagen durch kniehohe Gräser (oh, ist das etwas anderes als Gras?) "gewatet", die sich unter der Hitze hie und da wie geduckt an die Erde schmiegten. Dennoch akzeptiere ich ohne Wenn und Aber deine Gedanken und habe durch Zeilenumstellung den "Hitzeeffekt" sogar noch verstärken können.
Liebe Lisa, du hast Recht, es klingt ein wenig kitschig- aber das Märchen von Storm erzählt davon, wie ein mutiges Mädchen ihren Liebsten bei der Hand nimmt, mit ihm über geheime Wege in das Reich der Regentrude steigt und diese, trotz der Behinderungen durch den Feuergeist, zum Leben erweckt.
Ich wollte letzte Woche, als die Landwirte voller Sehnsucht zum Himmel schauten, auch so mutig sein... Dennoch werde ich mir gerade die letzten Zeilen ernsthaft durchdenken, denn Kitsch ist zwar manchmal schön- aber nicht in Gedichten,

herzlichst, Kö
Zuletzt geändert von königindernacht am 08.08.2006, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
- Thomas Milser
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Auch der Tom sagt Hallo!
Ich musste erst mal checken, ob dein Name 'König in der Nacht' oder 'Königin der Nacht' gesprochen werden soll. Zusammengeschrieben kanns ja beides sein. Letzteres ist wohl richtig :o)
Bin gespannt auf weitere Textchen... Tom.
Ich musste erst mal checken, ob dein Name 'König in der Nacht' oder 'Königin der Nacht' gesprochen werden soll. Zusammengeschrieben kanns ja beides sein. Letzteres ist wohl richtig :o)
Bin gespannt auf weitere Textchen... Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo liebe Königin,
ein herzliches Willkommen auch von mir!
Hab' Dank für dein märchenhaftes Sommergedicht!
Die zweite Strophe würde mir auch "umgestellt" gut gefallen, muss aber nicht sein.
Der Sommer lodert
und wälzt sich über
steppengelbes Gras
als hauche ein Föhn
fiebrigen Atem
über die Wiesen.
Der Feuergeist tanzt.
mit lieben Grüßen,
Eliane
ein herzliches Willkommen auch von mir!
Hab' Dank für dein märchenhaftes Sommergedicht!
Die zweite Strophe würde mir auch "umgestellt" gut gefallen, muss aber nicht sein.
Der Sommer lodert
und wälzt sich über
steppengelbes Gras
als hauche ein Föhn
fiebrigen Atem
über die Wiesen.
Der Feuergeist tanzt.
mit lieben Grüßen,
Eliane
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