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Rabenflug
Verfasst: 06.08.2006, 18:05
von Perry
Rabenflug
Hoch liegt das Nest in den Felsen
behütet den einzigen Schatz
Er trägt in seinen Zähnen
eine Locke von deinem Haar
An regenschweren Tagen
jage ich Schattenreiter
um den Weg zu finden
in ihr dunkles Reich
An sonnenleichten Tagen
fange ich Wolkenschafe
halte Ausschau auf ihren Rücken
nach dem goldenen Tor
Doch neigen sich die Tage
kehre ich heim in meinen Horst
Träume im süßen Schlaf
vom Duft in deinem Haar
Verfasst: 06.08.2006, 19:13
von aram
lieber perry,
das finde ich sehr schön und romantisch, im besten sinn.
merci,
aram
Verfasst: 06.08.2006, 19:22
von Perry
Hallo aram,
schön dich bei mir zu lesen. Es freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen. Ja, sie sind sind ein wenig den alten Meistern der romantischen Lyrik nachempfunden.
LG
Manfred
Verfasst: 07.08.2006, 15:53
von steyk
hi perry, sehr gut gelungen und sehr gern gelesen.
sorry für die kürze und die kleinschreibe. siehe zurück aus der blau-pause
gruß stefan
Verfasst: 07.08.2006, 17:37
von Perry
Hallo Stefan,
schön, dass du wieder Online bist. Freut mich -auch in der Kürze-, dass dir meine kleine Rabenmystik gefallen hat.
LG
Manfred
Verfasst: 09.08.2006, 16:27
von Lisa
Lieber perry,
ja, was aram schreibt stimmt:
das finde ich sehr schön und romantisch, im besten sinn.
In der ersten Strophe stört mich etwas das "er", womit wohl der Rabe gemeint ist? Es stört mich zum einen, weil es vorher keinen Bezug gibt, wer
er denn sein soll und es stört mich auch, weil in Strophe vier die Perspektive anscheinend kippt? Dort ist das lyr. ich auf einmal der Rabe oder bin ich verwirrt? Dann müsste es in Strophe 1 ja auch
ich heißen...
Und dann noch: Raben haben keine Schnäbel, oder? Du könntest schreiben:
Schnabel oder
FängenAber das romantische ist allemal getroffen...und die bewahrte Locke ist eines der zwar oft gebrauchten Bilder, der ich aber nie und nimmer müde werde

Schön!
Lisa
Verfasst: 09.08.2006, 20:58
von Perry
Hallo Lisa,
danke, dass du dich mit meinen Zeilen so intensiv auseinandergesetzt hast. Das "Er" im ersten Vers bezieht sich auf den Schatz, der ein Haarkamm ist und in seinen Zähnen die Locke hält. Ich werde da noch einmal rangehen, weil das anscheinend nicht klar rüberkommt. Übrigens Raben haben durchaus Schnäbel, sogar ziemlich starke (lächel).
Bis bald und LG
Manfred
Verfasst: 10.08.2006, 09:35
von Lisa
Lieber perry,
ach du meine Güte, da habe ich mich ja total verlesen!

. Entschuldige bitte, ich habe überhaupt nicht verstanden, dass der Schatz ein Kamm ist (aber natürlich, die diebischen Raben, er glitzert bestimmt). Ich denke, es hat auch wieder einmal mit dem Brett vor meinem Kopf zu tun, aber vielleicht kann man es noch einen Tick deutlicher formulieren, virelleicht:
Hoch liegt das Nest in den Felsen
behütet den einzigen Schatz
der trägt in seinen Zähnen
eine Locke von deinem Haar
oder:
Hoch liegt das Nest in den Felsen
behütet den einzigen Schatz
welcher hält in seinen Zähnen
eine Locke von deinem Haar
? Entschuldige diesen derben lesefehler!
Liebe grüße, Lisa
PS: Raben haben Zähne????
Verfasst: 10.08.2006, 11:21
von Perry
Hallo Lisa,
danke für deinen Vorschlag, ich werde diesen Part sicher umformulieren. Nur im Moment bin ich selber noch unschlüssig. Raben haben übrigens keine Zähne.
LG
Manfred
Verfasst: 10.08.2006, 19:46
von Nifl
Hi Perry.
(noch keinen Kommentar gelesen)
Ich finde den Perspektivenwechsel vom "Er" zum "Ich" nicht so gelungen.
Überdies habe ich mich beim Lesen gefragt, warum er denn den Weg ins dunkle Reich finden will? Kann ich nicht nachempfinden ... die Suche nach dem goldenen Tor schon eher ...
Romantischer Text im klassischem Sinne.
LG
Nifl
Verfasst: 10.08.2006, 19:51
von Nifl
Oh ... Kommentare gelesen ... auch reingefallen *schäm
Ich dachte er fliegt mit der Locke zum Nest ...
Verfasst: 11.08.2006, 16:39
von Perry
Hallo Nifl,
schön dich bei mir zu lesen. Kein Grund dich zu schämen, die Formulierung war nicht optimal. Mittlerweile gibt es eine überarbeitete Fassung:
Rabenflug
Hoch liegt das Nest
in der Felsenwand
behütet als einzigen Schatz
eine Locke von deinem Haar
An regenschweren Tagen
jage ich Schattenreiter
den Weg zu finden
in ihr dunkles Reich
An sonnenleichten Tagen
fange ich Wolkenschafe
halte Ausschau
nach dem goldenen Tor
Doch neigen sich die Tage
kehre ich heim
Träume im süßen Schlaf
vom Duft in deinem Haar
Was deine Frage zum Weg ins dunkle Reich anbelangt, so ist diese natürlich abhängig von der jeweiligen "religiösen" Einstellung. Hier sagt es aus, dass das lyrische Ich dem lyrischen Du sogar ins "Reich des Dunklen" folgen würde.
LG
Manfred