Flüchtig

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 31.07.2006, 18:35

Deine Hand
verirrt im Dunkel
webt ungesagte Worte
mir ins Haar
Sie flammen
Nachtkristallen gleich
am schwarzen Himmel
eh sie verglühen
porentief
im Rausch der Zeit...


scarlett, 2006
Zuletzt geändert von scarlett am 01.08.2006, 10:02, insgesamt 2-mal geändert.

Cara

Beitragvon Cara » 31.07.2006, 18:41

Liebe Scarlett,

das ist ja wie ein Juwel....(symmetrisch geschliffen)

das ist wunderschön!!!!

Ich habe großes Gefallen daran.



Liebe Grüße
Cara

PS: Den Bindestrich hinter "mir ins Haar", den könntest du eigentlich weglassen. Und dann mit "Sie..." (groß) weitermachen.

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 31.07.2006, 20:41

Liebe Scarlett,

schön. Die Körper sprechen beredeter als die Münder. So ähnlich verstehe ich das zumindest.

Die letzte Zeile empfinde ich als ein wenig dick aufgetragen. Wenn Du sie weglässt, würde das Gedicht für mich nicht viel verlieren. Vielleicht aber tragen die Worte für Dich eine besondere Bedeutung?

Grüße

Paul Ost

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 31.07.2006, 21:33

Mir gefällt es auch sehr gut und sehe gerade die letzte Zeile als etwas, das ich nicht vermissen möchte.

Was ich nicht verstehe, ist der Sinn der Zentriertheit hier.
Kannst du mir das erklären?

moshe.c

Cara

Beitragvon Cara » 01.08.2006, 08:32

Aber Moshe,

das ist doch wegen dem Nachtkristall.....
das Zentrierte finde ich bei diesem kleinen "Juwel" ganz besonders angesagt und passend.

LG
Cara

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 01.08.2006, 08:47

Aha, ich fragte wegen meiner Unsicherheit wann man Zentrieren einsetzt.

Danke für das schöne Gedicht

moshe.c

scarlett

Beitragvon scarlett » 01.08.2006, 10:00

Hallo an alle,

habt lieben Dank fürs Lesen und die positive Rückmeldung zu meinem Gedicht!

@ Cara:
Den Gedankenstrich werd ich wohl streichen, is ja bald ne Manie bei mir... danke für den Hinweis, hier gehts sicherlich ohne.

@ Cara und moshe:
auf die Zentriertheit hat mich mein Mann gebracht und ja, es hat was od sollte was mit dem "Nachtkristall" zu tun haben. In word hat er mir sogar aus meinen Worten einen richtigen Kristall gebastelt - optisch natürlich - sieht auch gut aus, hat aber den Nachteil, daß dabei doch zu viele zusammengehörige Worte auseinandergerissen bzw. zusammengefügt werden, damit die Struktur paßt. Weiß nicht, ob ich das hier so einstellen könnte, nur so als Beispiel, mal sehen...

@ Paul:
Ja, das hast du sicher richtig verstanden... Paul, aber wieso empfindest du die letzte Zeile als zu dick aufgetragen? Liegt es am Wort? Oder an der Idee, die dahintersteckt?
"Rausch der Zeit" hmm... na ja, wohl etwas zu abgegriffen?
Ich könnte es ersetzen...

Danke für euer Lob nochmal,

Gruß,

scarlett

scarlett

Beitragvon scarlett » 01.08.2006, 10:45

Hallo Ihr Lieben,

hier habe ich noch zwei Alternativen zur Formatierung - was haltet ihr davon?



Flüchtig

Deine Hand
verirrt im Dunkel
webt ungesagte Worte
mir ins Haar - sie flammen
Nachtkristallen gleich
am schwarzen Himmel
eh sie verglühen
porentief im
Rausch der
Zeit...



oder so:



Flüchtig

Deine
Hand verirrt
im Dunkel webt
ungesagte Worte mir
ins Haar - sie flammen
Nachtkristallen gleich
am schwarzen Himmel
eh sie verglühen
porentief im
Rausch der
Zeit...




scarlett
Zuletzt geändert von scarlett am 09.08.2006, 17:42, insgesamt 2-mal geändert.

Herby

Beitragvon Herby » 01.08.2006, 12:53

Hallo scarlett,

diese Art der Formatierung gefällt mir wesentlich besser als die ursprüglich eingesetzte, da sie die Kristallform graphisch stärker unterstreicht. Von deinen beiden Vorschlägen finde ich den ersten sehr gut, da dort in den Versen 1 - 4 die Sinnzusammenhänge klarer sind als in deiner zweiten Alternative.

Zwei Anmerkungen nur:

1. Nachtkristallen gleich am

Kannst du hier nicht die Präposition in den nächsten Vers ziehen? Ich finde, sie stört erheblich den Vergleich und gehört vom Sinn her ohnehin in den folgenden Vers.

2. Mit dem "porentief" kämpfe ich noch beim Lesen, da dieses Wort sehr stark durch Werbung für Waschmittel besetzt ist ( jedenfalls für mich ). :confused: Ich muss aber gleichzeitig gestehen, dass ich dir im Moment noch keine Alternative dazu anbieten kann. Irgendwie scheint mein innerer Thesaurus noch blockiert zu sein. Aber vielleicht bin ich ja auch der einzige, den dieses Wort stört. Lassen wir doch mal abwarten, was andere Leser dazu meinen.

Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten finde ich diesen Text sehr ansprechend. Habe ihn gerne gelesen!

Liebe Grüße
Herby

scarlett

Beitragvon scarlett » 01.08.2006, 13:01

Hallo Herby,

lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren!

Was die beiden "Kristallformen" angeht, favorisiere ich auch eindeutig die erste, wobei dein Tip mit der Präposition Gold wert ist - das hatte ich bisher irgendwie übersehen. Mal sehen, ob od wie sich das ändern läßt.

Das "porentief" brauchte ich irgendwie für die Haut - die Assoziation Werbung hatte ich dabei nicht mal... aber jetzt, wo du das angesprochen hast.... Hmmm... mal sehen...
Vielelicht kommt ja noch ein anderer Vorschlag- ich fürchte nämlich, daß ich zumindest jetzt darüber nicht weiterkomme.

Liebe Grüße,

scarlett

Cara

Beitragvon Cara » 01.08.2006, 13:08

Liebe Scarlett,

ich muss dir, entgegen Herby, rückmelden,
dass mir die ursprüngliche Form sehr viel besser
gefallen hat als diese beiden grafischen Spielereien
oder Bemühungen danach.

Ich finde die ganz zu Anfang präsentierte Form freier,
die anderen rein optisch zu plump, wenn ich das mal so sagen darf.

LG
Cara

scarlett

Beitragvon scarlett » 01.08.2006, 13:11

Danke, liebe Cara,
ich sagte ja bereits, daß das nur ein Experiment ist -
Es ist einfach mal interessant zu sehen, wie die Meinungen dazu sind.

LG,

scarlett

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 03.08.2006, 14:06

Liebe scarlett,

also die erste neue Version würde ich favourisieren, ich finde sie auch gelungen im vergleich zur Urfassung. Wenn man diese nicht kennt, finde ich nicht, dass die gelungene Kristallform plump wirkt. ich find das durchaus gut, gerade weil das Gedicht nicht kristall oder nachkritall heißt. ich würde allerdings die drei Punkte weglassen und zeit in die Mitte rücken.

Allerdings laufen besonders die letzten Zeilen doch manchmal der lesart zuwider denke ich:

eh sie verglühen
porentief im
Rausch der


gerade das porentief lese ich doch eher für sich

aber mit dem porentief habe ich eh meine probleme...ich kann es in den Kontext sprachlich nicht so gut einordnen...hilfst du mir?

Spannende idee die Kristalle :-)
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

amira

Beitragvon amira » 03.08.2006, 14:53

Hallo scalett!

Die Worte sind so stark, dass sie mir - egal in welcher Variante - einfach bestens gefallen.

Bravo.

lg, amira


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