Salto

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Jürgen

Beitragvon Jürgen » 30.07.2006, 18:14

Komm und lass es uns mal wagen
in der Luft den Salto schlagen
auf den Kopf die Welt zu drehen
und das Oben unten sehen
selbst Dich mit dem Fuß umranden
um im festen Stand zu landen



(Änderungen und alte Version(en) siehe Kommentare)
Zuletzt geändert von Jürgen am 31.07.2006, 22:13, insgesamt 2-mal geändert.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 30.07.2006, 21:26

Sorry, liebe Leser

Habe gerade noch eine Kleinigkeit geändert.

Jürgen

Max

Beitragvon Max » 30.07.2006, 22:53

Lieber Jürgen,

sei nicht böse, aber den Text finde ich ein wenig problematisch.Inhaltlich denke ich, ist er ein Plädoyer für einen anderen Blickwinkel (oder nicht?), für den ich das Bild des Saltos halbpassend finde, denn der Moment, in dem man einen anderen Blickwinkel hat, ist doch ein recht kurzer. Sprachlich habe ich das Problem, dass mir zumindest die beiden ersten Zeilen sehr holpern - ich habe sie jedenfalls erst beim dritten Mal halbwegs richtig betont bekommen (vielleicht ginge ein allererster anderer Versuch - das ist jetzt sehr ad hoc

Komm, lass es uns einmal wagen
in der Luft den Salto zu schlagen


oder

Komm, lass es uns mal wagen
und in der Luft den Salto schlagen
)

und dass mir

Bravo Bravo
Bravissimo


ganz übeflüssig erscheint. Das könnte man m.E. einfach streichen.
Vielleicht bin ich aber auch zu streng?!

Liebe Grüße
Max

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 30.07.2006, 23:12

Hallo Max

Dank Dir für Dein Kommentar.

Du hast Recht mit dem Holpern. Es war übrigens die viel zu spontane Änderung. So stand es zu erst hier.

Zum Bravo...; da warte ich noch weitere Kommentare ab

MfG und einen schönen Abend

Jürgen

Dita

Beitragvon Dita » 31.07.2006, 01:25

Hallo Gurke,

erstmal ich hab mich völlig kindlich über den Text gefreut. Fast hätte ich in die Hände geklatscht, wobei ich auch sagen muss, dass ich ihn leichter nehme als Max und eher das Herumtollen für mich im Vordergrund steht. Allerdings habe auch ich Probleme beim Lesen. Die alte Fassung findet mehr Gefallen, doch hänge ich eher an den letzten zwei Sätzen, was sich nach mehrmaligem lauten Lesen aber legte. Ich war stets versucht einen Punkt hinter
Lass es uns doch einmal wagen
in der Luft den Salto schlagen
auf den Kopf die Welt zu drehen
und das Oben unten sehen

zu machen.

Das
Bravo Bravo
Bravissimo

fällt von der Betonung her komplett vom Text ab, erinnert mich aber auf charmante Weise an einen Clown. Dennoch schließe ich mich Max an: Ich würde es raus nehmen.

Nächtliche Grüße,
Dita

amira

Beitragvon amira » 31.07.2006, 13:38

Hallo Gurke!

Also, ich würde mich fragen, was ich mit bravo bravissimo ausdrücken will. Ist dir diese Aussage wichtig... dann belass es dabei.

Ich finde es lustig und du musst es m.E. nicht unbedingt streichen, obwohl es vom Gedicht etwas abfällt. Aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein.

Ich persönlich würde es jedoch auch weglassen, da der Leser sich bei deinem Gedicht im Zirkus befindet und das Publikum, den Applaus oder eben die Zurufe eigentlich schon "riechen" kann, ohne dass man ihn mit der Nase draufstößt.

Die Aufforderung im ersten Satz... gefällt mir in der ursprünglichen Version besser. Das "Komm" ist sehr kräftig und passt so.

Ich sehe darin nicht unbedingt einen anderen Blickwinkel, sondern es geht darum, sich zu trauen, alles auf den Kopf zu stellen, vielleicht sogar Prinzipien über Bord zu werfen.

Dein Gedicht hat einen guten Rhythmus. :daumen:

lg, amira

Max

Beitragvon Max » 31.07.2006, 16:27

Lieber Jürgen, liebe Amira,

ja, natürlich; ich will doch niemandem sein Bravo streichen ;-). Nur, wenn es etwas bedeuten soll, müsste das m.E. klarer werden.

Liebe Grüße
max

Louisa

Beitragvon Louisa » 31.07.2006, 17:19

Hallo Jürgen,
Wenn man jemanden mit seinem Fuß umranden möchte, gefällt mir das eigentlich ganz gut.

Auf mich wirkt der ganze Text wie ein Salto und wenn man ihn jetzt nicht ganz verbissen betrachtet, finde ich ihn eigentlich sehr schön. -Ich kann mich da nur Dita anschließen.

(das Bravo (...) hätte ich auch weg gelassen)

Grüßlein, louisa

scarlett

Beitragvon scarlett » 31.07.2006, 19:24

Lieber Jürgen,

ich habe dein Gedicht nun mehrmals gelesen - ich finde die Idee toll und die Ausführung auch - bis auf das Ende ...Da will sich auch mir der Sinn des Bravo ... Bravissimo nicht so ganz erschließen. Es verleiht dem Ganzen eine Komponente, die mir zu sehr in die Zirkuswelt verweist - überdeutlich sozusagen. Ich hab beim Lesen automatisch diese Zeilen weggelassen...
Auch gefällt mir die erste Fassung mit dem auffordenden "Komm" besser- sie verleiht dem Gedicht zusätzlich was Verspieltes, leicht Schlemenhaftes... sind nicht ganz die richtigen Worte, aber du verstehst sicher, was ich meine.
Gerne gelesen... setz doch mal wieder öfters was rein!

Grüße,

scarlett

amira

Beitragvon amira » 31.07.2006, 20:27

Ach Max!

Mein Kommentar sollte nicht gegen deine Aussagen gehen. Nicht dass du das falsch verstehst.

lg, amira

Max

Beitragvon Max » 31.07.2006, 21:37

Liebe Amira,

ach, da bin ich doch nicht empfindlich ...

Jürgen,ich bin gespannt, was denn Dein letztes Wort sein wird hierzu, denn Du bist der Vater, der Autor.

Liebe Grüße
Max

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 31.07.2006, 22:11

Hallo Amira, Max, Scarlett, Louisa, Dita

Vielen Dank für Eure Kommentare

@ Dita;
Schön, dass dich der Text in die Stimmung gebracht, die ich beabsichtigt hatte. Das Bravo... sollte in dieselbe Kerbe schlagen. Aber Du hast Recht. Es wirkt wohl eher wie ein Fremdkörper im Text.

@ amira
Dank Dir. Ein bisschen habe ich natürlich an Zirkus gedacht, da hast Du recht. Mehr natürlich an die Sichtweise auf´s eigene Leben. Du warst die Einzige, die meinem bedauernswerten Bravo, Bravo... etwas abgewinnen konnte. Danke für Deine Tipps.

@ Louisa
Auch Dir vielen Dank

@ scarlett
Danke, das Ende habe ich gestrichen. Danke für Deine Anregung

@ Max
Ja, ich bin überzeugt, das Bravo... wird gestrichen. Vielen Dank für Deine Tipps.

Euch allen einen schönen Abend

Jürgen

Und hier ist die Vorgeschichte:

Zweite Fassung
Lass es uns doch einmal wagen
in der Luft den Salto schlagen
auf den Kopf die Welt zu drehen
und das Oben unten sehen
selbst Dich mit dem Fuß umranden
um im festen Stand zu landen

Bravo Bravo
Bravissimo


- Alte Fassung -
Komm, lass uns es einmal wagen
in der Luft den Salto schlagen
auf den Kopf die Welt zu drehen
und das Oben unten sehen
selbst Dich mit dem Fuß umranden
um im festen Stand zu landen

Bravo Bravo
Bravissimo

Max

Beitragvon Max » 01.08.2006, 20:09

Lieber Jürgen,

ich denke, dass Dein gedicht durch die Änderungen gewonnen hat!

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 02.08.2006, 01:44

Hallo Jürgen, dein Prosatext hat mich zugegebenermaßen mehr beschäftigt, aber wie ich sehe, kann ich mich dem Lob von Max anschließen.
Mir gefällt die überarbeitet Fassung nun gut.

Liebe Grüße
Gerda


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