Ich erinn're mich in stillen Stunden,
und davon hab' ich mehr nun als genug,
an damals, als ich bunte Kleider trug,
und Blumen waren mir ins Haar gewunden.
Da fühlt' ich mich dem Leben noch verbunden,
trübe Gedanken in die Flucht ich schlug,
erkannte sofort jeden Lug und Trug,
den manch' kluger Kopf listig hatt' erfunden.
Doch heute - wie soll ich sagen? - ich bin
fern von Jugend, Schönheit, Weitsicht und Sinn.
Statt Glanz wohnt der Star in meinem Auge.
Zwar will den Schein ich aufrecht erhalten,
obwohl graue Haare, tiefe Falten
und Rollstuhl künden, dass ich nichts mehr tauge.
(c) amira
Gedanken im Alter
Liebe Amira,
wie schön mal wieder etwas von Dir zu hören!
Ein Sonett also über das Alter(n), wobei ich als erstes ein Lob ausprechn möchte für die Form, die mir dem Inhalt angemessen scheint. Auch finde ich so manch schönen Gedanken in Deinem Gedicht, z.B.
Wohingegen ich die Zeilen
zu hart finde gerade als ein Selbstureil des lyrischen Ichs (obschon ich diese Wehklagen aus den letzten Jahren meiner Großmutter kenne).
Mein Hauptkritikpunkt ist, dass sich einige Zeilen hart plagen mussten, um so nett zum Sonett zu werden.
finde ich z.B. ein wenig gedrechselt.
Vielleicht ließe sich da noch etwas anderes finden, damit dasGedicht runder wird?
Liebe Grüße
Max
wie schön mal wieder etwas von Dir zu hören!
Ein Sonett also über das Alter(n), wobei ich als erstes ein Lob ausprechn möchte für die Form, die mir dem Inhalt angemessen scheint. Auch finde ich so manch schönen Gedanken in Deinem Gedicht, z.B.
Statt Glanz wohnt der Star in meinem Auge.
Wohingegen ich die Zeilen
Zwar will den Schein ich aufrecht erhalten,
obwohl graue Haare, tiefe Falten
und Rollstuhl künden, dass ich nichts mehr tauge.
zu hart finde gerade als ein Selbstureil des lyrischen Ichs (obschon ich diese Wehklagen aus den letzten Jahren meiner Großmutter kenne).
Mein Hauptkritikpunkt ist, dass sich einige Zeilen hart plagen mussten, um so nett zum Sonett zu werden.
trübe Gedanken in die Flucht ich schlug,
finde ich z.B. ein wenig gedrechselt.
Vielleicht ließe sich da noch etwas anderes finden, damit dasGedicht runder wird?
Liebe Grüße
Max
Lieber Max!
Vorerst danke für das Lob und den Willkommensgruß.
Hier handelt es sich um mein erstes Sonett (wie man sicherlich merken kann). Teilweise zu hart... ja da stimme ich dir voll und ganz zu, aber wie du selbst bemerkst, kann es sehr nah an der Realität stehen.
Wirklich? Diese Zeile gefällt mir wiederum recht gut. Das werde ich nochmals überdenken.
lg, amira
Vorerst danke für das Lob und den Willkommensgruß.

Hier handelt es sich um mein erstes Sonett (wie man sicherlich merken kann). Teilweise zu hart... ja da stimme ich dir voll und ganz zu, aber wie du selbst bemerkst, kann es sehr nah an der Realität stehen.
Mein Hauptkritikpunkt ist, dass sich einige Zeilen hart plagen mussten, um so nett zum Sonett zu werden.trübe Gedanken in die Flucht ich schlug,
finde ich z.B. ein wenig gedrechselt.
Wirklich? Diese Zeile gefällt mir wiederum recht gut. Das werde ich nochmals überdenken.
lg, amira
Max hat geschrieben:Liebe Amira,
was ich als "gedrechselt" empfand ist nur die Wortreihenfolge.
Übrigens ziehe ich den Hut vor jedem/jeder Sonettisten/Sonettistin .... Das könnt ich nimmer ...
Liebe Grüße
max
mhm... verstehe... Bei der Wortstellung bin ich nicht angeeckt, ich empfand es eher als "würzig". Beim Reimschema ABBA ABBA unumgänglich.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, das Schema in ABBA CDDC zu setzen, aber das gefiele mir nicht.
Ich werde es etwas ruhen lassen, aber im Moment tendiere ich dazu, es so zu belassen.
Vielleicht trifft mich ja über Nacht der Geistesblitz.

lg, amira
Max hat geschrieben:Hm, das ist genau der Grund warum ich keien Sonette schreibe, ich verstricke mich in all den formalen Zwängen ....
Ich wünsche Dir eine blitzdende Nacht
Max
Und das ist genau der Grund, warum ich mich daran übe... die formalen Zwänge reizen mich.

Du bist inzwischen ja zum Epos geworden. Sehr schön. ;)
amira mit Blitzschutzbrille

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