ausserhalb

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
ThOsch

Beitragvon ThOsch » 23.07.2006, 20:23

ausserhalb

graue watte
im augenaufriss

trugbilder bekrallen
den lidrand

draussen
läuft ein film -
er berührt - nicht


© ThOsch. 01. Juli 2006

Birute

Beitragvon Birute » 23.07.2006, 20:55

Yo lieber Th0sch,

freut mich, dir zu begegnen.
Dein Kleines hier besticht. Es gefällt mir sehr.

Lieben Gruß
Birute
Zuletzt geändert von Birute am 24.07.2006, 07:38, insgesamt 1-mal geändert.

pandora

Beitragvon pandora » 23.07.2006, 21:00

hallo ThOsch,

deine zeilen beschreiben für mich sehr, sehr gut, wie das LYRICH die außenwelt zwar (zwangsläufig) wahrnimmt, aber sich nicht zu ihr und ihren ereignissen in beziehung setzen kann o. will.
neue, unverbrauchte und treffende bilder: "graue watte im augenaufRISS" und "trugbilder beKRALLEN den lidrand".

warum setzt du im schlussvers einen bindestrich vor NICHT?

ich lese:

draussen
läuft ein film -
er berührt
nicht.

bzw.

draussen
läuft ein film -
er berührt, nicht?


(und damit erlese ich zwei völlig konträre deutungsmöglichkeiten)

lg

p.

ThOsch

Beitragvon ThOsch » 23.07.2006, 21:18

Birute hat geschrieben:Yo lieber Th0sch,

freut mich, dir zu begegnen.
Dein Kleines hier besticht. Es gefällt mir dehr.

Lieben Gruß
Birute


Hallo Birute,

danke für dein Willkommen :-) und fürs " gefallen" natürlich auch ...

lg
ThOsch

ThOsch

Beitragvon ThOsch » 23.07.2006, 21:24

pandora hat geschrieben:hallo ThOsch,

deine zeilen beschreiben für mich sehr, sehr gut, wie das LYRICH die außenwelt zwar (zwangsläufig) wahrnimmt, aber sich nicht zu ihr und ihren ereignissen in beziehung setzen kann o. will.
neue, unverbrauchte und treffende bilder: "graue watte im augenaufRISS" und "trugbilder beKRALLEN den lidrand".

warum setzt du im schlussvers einen bindestrich vor NICHT?

ich lese:

[i]draussen
läuft ein film -
er berührt
nicht.

bzw.

draussen
läuft ein film -
er berührt, nicht?


(und damit erlese ich zwei völlig konträre deutungsmöglichkeiten)

lg

p.



Hallo Pandora


du hast sehr gut erkannt, dass es sich um Depressionen handelt.

Danke für die " unverbrauchten Bilder" :-))

Der Gedankenstrich ist absichtlich als " Gedanken oder Lesepause gesetzt.
Man muss die " Bilder" ja erst erkennen...


Aber du hast Recht...

draussen
läuft ein film -
er berührt
nicht.


... ist besser... ich werde es bearbeiten und verändern...

lg
Thomas

Benutzeravatar
Thomas Milser
Beiträge: 6069
Registriert: 14.05.2006
Geschlecht:

Beitragvon Thomas Milser » 25.07.2006, 10:31

Hi thosch.

Nur eine kleine Rechtschreibanmerkung:

draußen und außerhalb werden mit 'ß' geschrieben.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Max

Beitragvon Max » 25.07.2006, 22:20

Lieber Thosch

zunächst einmal verstehe ich Pandoras Einwand, man liest das Gedicht m.E. verkehrt, wenn dort ein Bindestrich steht. Ich verstehe aber auch die Gedankenpause, die Du dort abe möchtest. Vielleicht ließe sie sich durch eine neue Strophe erzielen?

Das Eingangsbild finde ich auich sehr stark, sehr neu. Bei den folgenden beiden Stropen entsteht durch die "Trugbilder" und den "Film" ein interessanter/merkwürdiger Effekt. Die Trugbilder stehen ja sicher für das, was das Wort sagt, Nicht-Reales, villeicht Halluzinationen des lyrischen Ichs. Aber auch Film ist eigentlich ein Wort, das darauf verweist, dass etwas nicht real ist (jedenfalls für mich in dem Zusammenhang). Die Frage wäre: Ist das so gemeint, oder ist es gemeint in dem Sinn


draussen
läuft die realität

sie berührt

nicht


Liebe Grüße
Max


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 27 Gäste