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Meer ohne Wasser

Verfasst: 20.07.2006, 22:43
von Perry
Meer ohne Wasser


Wir wussten beide
dass der Tag kommt an dem du die Bäume
unserer Erwartungen fällen würdest
um mit ihnen ein Schiff zu bauen
für deine Reise nach Amerika

Ich blieb zurück
sah dem Wind zu
wie er den Humus unserer Zeit fort trug
rannte dem Wasser des Satans hinterher
fand doch nur alte Spuren

Nur wenn ich mit den Skorpionen spielte
ihr Gift mein Hirn vernebelte
fiel Regen aus deinem Wolkenhaar
der in meiner Erinnerung
die Wüste kurz erblühen ließ


Der Text bedient sich zweier arabischer Redewendungen:
Wüste: Meer ohne Wasser
Fatamorgana: Wasser des Satans

Verfasst: 20.07.2006, 22:56
von Max
Lieber Perry,

so gern ich nörgel und suche, das Gedicht ist rund! Sehr gut , noch dazu erinnern mich die alten Spuren an altes Liebesgedicht, das ich vielleicht bei gelegenheit mal einstelle.
Danke auch, dass du die Erklärungen aus dem arabischen gegeben hast, ich hättemich spontan sicher nicht erinnert (und weiß nicht, ob man nicht vielleicht die wasser des satans einfach Fatamorgana sein lassen sollte ...)

Liebe Grüße
max

Verfasst: 20.07.2006, 23:07
von Perry
Hallo Max,
danke für deine offene Meinung und das "rund", das ich als Kompliment für meine "handwerkiche" lyrische Arbeit gern entgegen nehme. Da ich mich ungern mit fremden Federn schmücke, habe ich die aus dem Arabischen entlehnten Formulierungen kenntlich gemacht. Ich finde sie sind viel bildreicher als unsere Begriffe.
LG
Manfred

Verfasst: 21.07.2006, 14:30
von Max
Lieber Manfred,

dichten ist ja nicht nur Handwerk, sondern auch Inspiration, beides finde ich hier sehr gut vertreten.
Es stimtm schon, das Arabische ist sicher bildreicher als das Deutsche - vielleicht solltest Du einfach alles so lassen, wie du es hast.

Liebe Grüße
Max

Verfasst: 21.07.2006, 16:06
von leonie
Lieber Manfred,
das finde ich von den Bildern her einfach toll. Auch von mir nur Lob!!!
Liebe Grüße
leonie

Verfasst: 21.07.2006, 18:48
von Perry
Hallo Leonie,
danke fürs Lob, das freut die Dichterseele und es fällt Regen in seine Wüste.
LG
Manfred