UND WENN JEMAND KOMMT

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 08.07.2006, 22:00

Und wenn jemand kommt
und sagt: Diskrepanz.

Und wenn jemand kommt
und sagt: Mittelalter
in deinem Kopf.

Jemand sagt: Zukunft und Jetzt und Hier.

Und wenn jemand kommt
und sagt: Nein.

Jemand sagt: Doch, und: Wir wissen.

Und wenn jemand kommt
und sagt: Utilitaristisch.

Jemand kommt, sagt: Wissen und Glauben!

Und wenn jemand kommt.....

Dita

Beitragvon Dita » 02.08.2006, 10:57

Lieber moshe,

zwar habe ich nach wie vor Probleme, die "gesagten" Worte: Diskrepanz, utilitaristisch sowie Wissen und Glauben in einen Kontext zu stellen, doch kann ich zumindest sagen, dass mir der Grundgedanke äußerst zusagt. Wie sehr beeinflusst es mich, wenn jemand mir seine Sicht der Dinge darlegt, wie stark richte ich mich nach äußerlichen Faktoren... Bin ich autark?

Lieben und noch immer sinnenden Gruß,
Dita

Maija

Beitragvon Maija » 02.08.2006, 17:17

Hallo moshe,

Du lässt also die letzte Zeile offen und das erinnert mich an Kinder, die immer weitere Fragen haben. Diese Idee finde ich gut und kommt sehr schön rüber. Danke!

Gruß Maija

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 02.08.2006, 20:10

Hallo ihr beiden,

also ihr überrascht mich jetzt aber aufs Heftigste.
So lange hat dieser Text hier herum gesessen und nun dies!

Ich dachte schon, er hätte hier keinen Platz.
Dabei ist es einer von zwei Texten, die im September in einer Zeitschrift für Literatur veröffentlicht werden und somit eine Lyrik von mir, die zum ersten Mal die Welt des Gedruckten betritt.
Diese hier unterscheidet sich von dem, was ich sonst hier einstelle ziemlich.

Dita: Autark ist Ok. Aber die Frage: Ist die Aufklärung abgeschloßen oder steht sie erst am Anfang? war ein Beweggrund.

Maija: Was du sagst, treibt es genau auf den Punkt.

Danke euch beiden sehr

moshe.c

Maija

Beitragvon Maija » 03.08.2006, 08:24

Hallo moshe.c,

Dein Gedicht las ich jetzt erst, da ich mich intensiv mit Nietzsche und Co beschäftige und selten hier gelesen habe. Wie ich sehe war es ein Fehler, werde mich bessern, versprochen!

eine Lyrik von mir, die zum ersten Mal die Welt des Gedruckten betritt.


Dann wünsche ich dir eine positive Resonanz, mir gefällt es gut.

Gruß Maija

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.08.2006, 17:01

Hallo Maija,
danke für deine Resonaz.

Versuche von mir hier bestimmte Texte unterzubringen sind teilweise wenig oder garnicht besprochen worden.
Ich verstehe dies. Es ist in anderen Foren auch so.
Es sind teilweise sehr schwer zu verstehende Texte oder abseits vom Mainstream stehende.

Drei Beispiele von mir:
Leer unter Freies Weben
Alltag unter Lyrik und Kultur
und natürlich sehr schwer
Wahn auch unter Lyrik und Kultur.

Nichtsdestotrotz denke ich, auch sehr bezogen auf den Bereich experimentelle Lyrik, daß sich da eine Chance bietet mit einer Verknüpfung zu Philosophe und Polyphon.
Wenn es da Mitstreiter gäbe, wäre es in meinen Augen ein Aspekt, der dem Salon etwas Spezielles geben könnte.

moshe.c

Dita

Beitragvon Dita » 03.08.2006, 17:29

Lieber moshe,

habe Deinen Text mehrmals zuvor schon gelesen, doch war ich da nicht recht in der Lage etwas dazu zu schreiben. Und einen Kommentar reinzusetzen nur damit etwas gesagt ist, liegt mir nicht.
Auch ich hoffe, dass Dein Gedicht Anklang findet, dennoch: Hauptsache Du bist damit fein.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mehr in der Richtung von Dir lesen könnte. Auch wenn ich dann wieder böse ins Grübeln komm :-)

Lieben Gruß,
Dita

Maija

Beitragvon Maija » 03.08.2006, 17:44

Wenn es da Mitstreiter gäbe, wäre es in meinen Augen ein Aspekt, der dem Salon etwas Spezielles geben könnte.


Gib die Hoffnung nicht auf, wird sich schon alles einrichten lassen. Alles braucht seine Zeit. ;-)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 03.08.2006, 17:51

Drei Beispiele von mir:
Leer unter Freies Weben
Alltag unter Lyrik und Kultur
und natürlich sehr schwer
Wahn auch unter Lyrik und Kultur.

Nichtsdestotrotz denke ich, auch sehr bezogen auf den Bereich experimentelle Lyrik, daß sich da eine Chance bietet mit einer Verknüpfung zu Philosophe und Polyphon.
Wenn es da Mitstreiter gäbe, wäre es in meinen Augen ein Aspekt, der dem Salon etwas Spezielles geben könnte.


Spannend moshe! ich schau mir die texte, die nächsten Tage mal an, um zu gucken, ob ich spüren kann, was du meinst!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.08.2006, 17:55

Danke Lisa, danke Maija!

moshe.c

Herby

Beitragvon Herby » 03.08.2006, 22:11

Hallo moshe,

je öfter ich in den letzten Tagen dein Gedicht las, umso mehr musste ich an Kants Essay "Was ist Aufklärung" denken, ohne mir allerdings sicher zu sein, ob diese gedankliche Querverbindung stimmig ist. Um das herauszufinden, werde mal versuchen, mir den Text zu besorgen. Ich habe ihn nur sehr vage und lückenhaft im Kopf, daher möchte ich vorerst nicht näher darauf eingehen.

Ich weiß nicht, ob du Kants Essay kennst, aber falls ja, wäre es hilfreich für mich, wenn du mich wissen lassen würdest, ob ich damit völlig daneben liege.

Liebe Grüße
Herby

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.08.2006, 22:35

Lieber Herby,
ich habe Kant und eine ganze Staatsbibliothek gelesen, oder umgekehrt.

Du liegst sehr richtig.

Bei mir entsteht ganz langsam ein Theaterstück zu der Frage: Was ist Autarkie?, oder: Ist die Aufklärung zu Ende?.
Aus diesem Gedankenkreis ist dieses Gedicht.

Mit liebem Gruß

Moshe

Last

Beitragvon Last » 04.08.2006, 18:28

Hallo Moshe,

dein Gedicht erinnert mich an mich selbst, danke. Vielleicht finde ich morgen noch die Zeit etwas mehr dazu zu schreiben :)

Last

Beitragvon Last » 04.08.2006, 23:22

So jetzt :smile:

Lieber Moshe du sagst hier Dinge, die ich auch selbst schon lange sagen will und dauernd das Gefühl habe völlig uverstanden zu bleiben. Warum nicht einfach mal schlagwortartig alles auf einmal rauswerfen? Schön.

Die Aufklärung ist ganz sicher nicht zu Ende, das kann sie gar nicht sein. Das man sich so benimmt liegt an der Arroganz der Aktuellen, war schon immer so, ist heute nicht anders :confused:
Was zu Ende geht ist eine bestimmte Art des Denkens, die eher atheistisch geprägt ist rational, relativistisch in jeder Hinsicht. Ein Weg ist ausgereizt, man muss einen anderen finden, der weiter führt. Weiter heißt beim Denken aber auch tiefer. Tiefer ist aber schwerer als Weiter, weil man dazu erstmal eine Weile die Luft anhalten muss (vielleicht sogar bis die Lungen bersten^^).
Naja, mehr Worte hab ich jetzt leider doch nicht und sicher, dass du das Gleiche meintest, bin ich auch nicht mehr :neutral:
Aber es werden Jemande kommen :rolleyes:

P.S.: Gratulation zu den Veröffentlichungen, das freut mich für dich :daumen:
Vielleicht hab ich ja in ein paar Jahren auch das Niveau :cool:


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