unter deinen flügeln (überarbeitet)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
suzanne rogers

Beitragvon suzanne rogers » 28.06.2006, 13:45

unter deinen flügeln liege ich geborgen
verabschiede den tag und begrüße den morgen.
verarbeite meine ängste, verdränge meine sorgen.

auf deinen flügeln, fliege ich von heute nach morgen
sehe die zukunft mit deinen augen
kann auf dich zählen, kann dir vertrauen.

unter meinen flügeln legst du dich und bist geborgen
verabschiedest den tag und begrüßt den morgen.
teilst mit mir deine ängste, erzählst mir deine sorgen.

auf meinen flügeln fliegst du von heute nach morgen
siehst die zukunft mit meinen augen
kannst auf mich zählen, kannst mir vertrauen.
Zuletzt geändert von suzanne rogers am 26.01.2007, 21:50, insgesamt 2-mal geändert.

Louisa

Beitragvon Louisa » 28.06.2006, 14:29

Hallo Suzanne!

Das ist ja schön! Ich finde diese leichte Schwebe-Idee wunderbar!

Nur dieses magische "Elixier" lässt meine Gedanken plötzlich abstürtzten und ich befinde mich in der Hexenküche...oder gar in ganz anderen Assoziationswelten...

(Vielleicht könnte man das auch noch ein klein wenig verdichten...)

Aber sonst mag ich das sehr gern!

Liebe Grüße, louisa

scarlett

Beitragvon scarlett » 28.06.2006, 20:50

Hallo Suzanne,

trotz der Schwebe-Idee, wie Louisa sagte, die mir eigentlich auch gefällt, ist mir das Ganze doch etwas zu karg- ich finde, da könnte man mehr daraus machen...
In der zweiten Strophe muß es außerdem heißen
unter meine flügel oder unter meinen flügel...
sicherlich nur ein Vertipper.
Das Elixier bleibt mir - wie auch Louisa schon - zu abstrakt, fällt etwas aus dem Rahmen.

Liebe Grüße und nix für ungut,

scarlett

Max

Beitragvon Max » 28.06.2006, 21:19

Liebe Suzanne,

ich kann die gute Idee ähnlich wie Louisa und Scarlett erkennen. Allerdings habe ich vor allem mit der Form des Gedichts zu kämpfen. Dies betrifft neben der "Kleinigkeit", dass Du "morgen" auf "morgen" reimst, vor allem die große Form.
Mir ist die Wiederholung die dadurch auftritt, dass die zweite Strophe quais eine inhaltliche Inversion der ersten ist noch zu stark bzw. der Effekt zu gering, zu vorhersehbar (es ist ja von Anfang an klar, was inhaltlich geschieht, wenn Du die Rollen von "ich " und "du" vertauschst). Vielleicht kannst Du da noch ein wenig arbeiten?

Liebe grüße
max

suzanne rogers

Beitragvon suzanne rogers » 29.06.2006, 08:01

vielen dank erst einmal für eure stellungnahmen. ich finde, die art, wie ihr auf "neue schreiberlinge" und deren texte reagiert sehr ermutigend und fair, ist ja auch im sinne des forums---also max, wirklich nix für ungut...
dieser text entstand aus einer momentaufnahme herraus.
ich wollte damit ausdrücken, gerade durch die inhaltlichen wiederholungen, wie "geborgenheit", die man in einer beziehung erfahren kann, beide personen betrifft....das was ich erfahre und fühle, fühlst du auch-- nur als andere person. perspektivisch gesehen, sollte es wie eine art spiegel sein.. natürlich ist vorhersehbar, oder wenigstens zu erahnen, was du in der reflexion eines spiegel siehst. es gibt in diesem text nicht nur "einen" spiegel, sondern mehrere .... deshalb auch reime auf reime.

----das, was ich von dir erfahre, gebe ich dir gerne weiter----
kernaussage?

das wort ELIXIER ist vielleicht etwas unpoetisch--- aber das wort SAFT wollte ich auch nicht gerade einfügen--- ist aber in diesem sinne gemeint..

have a nice day,
suz

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 29.06.2006, 16:45

Liebe suzanne,
trotz deiner durchaus nachvollziehbaren Erläuterungen, finde ich es wichtig, noch einmal an Max Vorschläge und KOmmentare zu erinnern:

ich kann die gute Idee ähnlich wie Louisa und Scarlett erkennen. Allerdings habe ich vor allem mit der Form des Gedichts zu kämpfen. Dies betrifft neben der "Kleinigkeit", dass Du "morgen" auf "morgen" reimst, vor allem die große Form.
Mir ist die Wiederholung die dadurch auftritt, dass die zweite Strophe quais eine inhaltliche Inversion der ersten ist noch zu stark bzw. der Effekt zu gering, zu vorhersehbar (es ist ja von Anfang an klar, was inhaltlich geschieht, wenn Du die Rollen von "ich " und "du" vertauschst). Vielleicht kannst Du da noch ein wenig arbeiten?


Für mich schwächen nämlich die Wiederholung des Reims (morgen - morgen) und der verkleinerte Effekt am Ende das Gedicht, auch nach deinen Erklärungen. Ich will damit keinesfalls sagen, dass das Gedicht schlecht ist, sondern nur, dass die Form den Inhalt nicht unterstützt.

Vielleicht kannst du wirklich noch etwas an der Form variieren?

Mir ist auch das Bild der Flügel nicht ganz klar, wessen Flügel sind das den`? Die eines Engels? oder ist es kein konrektes Wesen, dass die Flügel trägt?
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.


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