Fahrt mit der 345
Verfasst: 22.06.2006, 11:43
Fahrt mit der 345
Ich steh in einem Omnibus,
nicht weil ich will, nein, weil ich muss.
Die 3 – 4 – 5 ist rappelvoll,
die halbe Stadt scheint ökodoll.
Es ist hier drin entsetzlich heiß,
die Folge ist: es stinkt nach Schweiß.
Zu alledem streift mich ein Duft
von Knoblauch und mir stockt die Luft.
Nur selten mal schützt eine Brise
mich vor ’ner Olfaktorikkrise.
Ein Handy klingelt mit Vivaldi,
auf meinen Fuß drückt Kram von ALDI
von einem Wesen weiter rechts,
sehr hübsch und weiblichen Geschlechts.
Die Tüte wanderte wohl eben,
nachdem der Fahrer Gas gegeben.
Ein Baby auf der Mutter Arm,
wie süß, mir wird ums Herz ganz warm!
Dann fängt es plötzlich, ei wie fein,
aus vollen Lungen an zu schrein.
Mir fallen bald die Ohren ab,
wann wird dem Wurm die Luft wohl knapp?
Doch brüllt erbarmungslos er weiter,
die Mutter lächelt selig – heiter.
Ein Mann, erkennbar jenseits 30,
löst Rätsel, weltversunken fleißig
und lässt sich überhaupt nicht stören
von den Geräuschen, die zu hören.
Ihm gegenüber sitzt ne Frau,
sie strickt etwas in Scheußlichblau.
Dazu will ich nichts weiter sagen,
als: wer soll jemals so was tragen?
Ich atme schneller, jappse viel,
was gäb ich drum, ich wär am Ziel!
Ich pfeife aus dem letzten Loch,
- zum Glück ist’s jetzt ein Stopp nur noch -
und mach mich auf zur Ausgangstür,
spür’ ALDI fallen unter mir,
betrete Füße, streife Bäuche,
ein Mann stöhnt auf und flucht, ich keuche,
da hält der Bus mit harter Bremse,
ich springe raus wie eine Gämse –
und sehe zwei, die kosen sich!
„Wie schön,“ denk ich, „und wer küsst mich?“
Ich steh in einem Omnibus,
nicht weil ich will, nein, weil ich muss.
Die 3 – 4 – 5 ist rappelvoll,
die halbe Stadt scheint ökodoll.
Es ist hier drin entsetzlich heiß,
die Folge ist: es stinkt nach Schweiß.
Zu alledem streift mich ein Duft
von Knoblauch und mir stockt die Luft.
Nur selten mal schützt eine Brise
mich vor ’ner Olfaktorikkrise.
Ein Handy klingelt mit Vivaldi,
auf meinen Fuß drückt Kram von ALDI
von einem Wesen weiter rechts,
sehr hübsch und weiblichen Geschlechts.
Die Tüte wanderte wohl eben,
nachdem der Fahrer Gas gegeben.
Ein Baby auf der Mutter Arm,
wie süß, mir wird ums Herz ganz warm!
Dann fängt es plötzlich, ei wie fein,
aus vollen Lungen an zu schrein.
Mir fallen bald die Ohren ab,
wann wird dem Wurm die Luft wohl knapp?
Doch brüllt erbarmungslos er weiter,
die Mutter lächelt selig – heiter.
Ein Mann, erkennbar jenseits 30,
löst Rätsel, weltversunken fleißig
und lässt sich überhaupt nicht stören
von den Geräuschen, die zu hören.
Ihm gegenüber sitzt ne Frau,
sie strickt etwas in Scheußlichblau.
Dazu will ich nichts weiter sagen,
als: wer soll jemals so was tragen?
Ich atme schneller, jappse viel,
was gäb ich drum, ich wär am Ziel!
Ich pfeife aus dem letzten Loch,
- zum Glück ist’s jetzt ein Stopp nur noch -
und mach mich auf zur Ausgangstür,
spür’ ALDI fallen unter mir,
betrete Füße, streife Bäuche,
ein Mann stöhnt auf und flucht, ich keuche,
da hält der Bus mit harter Bremse,
ich springe raus wie eine Gämse –
und sehe zwei, die kosen sich!
„Wie schön,“ denk ich, „und wer küsst mich?“