Bitter
Hallo Scarlett!
Ich habe Dein Werk mehrfach gelesen, überdacht, Vermutungen
angestellt sogar gegoogelt doch ich komme nicht dahinter!
Die Bedeutung des Wortes "Mandelkelch" will sich mir nicht
erschliessen.
Die Mandel - eine süssliche Schalenfrucht, auch als Symbol der
Fruchtbarkeit und Zeichen göttlichen Einverständnisses.
Ich glaube ich bin auf dem falschen Pfad.... :-s
Gruss die elli
Ich habe Dein Werk mehrfach gelesen, überdacht, Vermutungen
angestellt sogar gegoogelt doch ich komme nicht dahinter!
Die Bedeutung des Wortes "Mandelkelch" will sich mir nicht
erschliessen.
Die Mandel - eine süssliche Schalenfrucht, auch als Symbol der
Fruchtbarkeit und Zeichen göttlichen Einverständnisses.
Ich glaube ich bin auf dem falschen Pfad.... :-s
Gruss die elli
Liebe scarlett,
das ist mal wieder eines der Gedichte hier im Salon, welches sich in meinem Kopf verfängt und nachhällt!
Was den von elli angesprochenen Mandelkelch angeht, so gibt es nicht nur süße, sondern auch bittere Mandeln, und in diesem Sinne deute ich dieses Bild auch.
Der Gegensatz innerhalb der ersten Strophe durch den Konjunktiv und den Indikativ, verstärkt durch eben diesen Mandelkelch - dagegen abgesetzt die letzte Strophe mit ihrer gleichzeitigen Entsprechung zwischen dem Kelch und den nicht mundenden Worten ... stimmig, pointiert und beeindruckend!
Sehr gelungen und sehr gerne gelesen!
Liebe Grüße
Herby
PS: Und wie schön, wieder mal von dir zu lesen!! O:)
das ist mal wieder eines der Gedichte hier im Salon, welches sich in meinem Kopf verfängt und nachhällt!
Was den von elli angesprochenen Mandelkelch angeht, so gibt es nicht nur süße, sondern auch bittere Mandeln, und in diesem Sinne deute ich dieses Bild auch.
Der Gegensatz innerhalb der ersten Strophe durch den Konjunktiv und den Indikativ, verstärkt durch eben diesen Mandelkelch - dagegen abgesetzt die letzte Strophe mit ihrer gleichzeitigen Entsprechung zwischen dem Kelch und den nicht mundenden Worten ... stimmig, pointiert und beeindruckend!
Sehr gelungen und sehr gerne gelesen!
Liebe Grüße
Herby
PS: Und wie schön, wieder mal von dir zu lesen!! O:)
Hallo elli,
danke dir, daß du mein Gedicht gelesen und dir dazu Gedanken gemacht hast.
Ja, so wie Herby schon angemerkt hat, es gibt auch bittere Mandeln, und der Mandelkelch ist hier all seiner durchaus positiven Seiten beraubt. Er ist mit "bitteren Worten" angefüllt, die eben verhindern, daß die Sehnsucht erfüllt wird - deshalb der Konjunktiv. Der Titel sollte eigentlich den entscheidenden Hinweis liefern...
Liebe sonntägliche Grüße aus München,
scarlett
danke dir, daß du mein Gedicht gelesen und dir dazu Gedanken gemacht hast.
Ja, so wie Herby schon angemerkt hat, es gibt auch bittere Mandeln, und der Mandelkelch ist hier all seiner durchaus positiven Seiten beraubt. Er ist mit "bitteren Worten" angefüllt, die eben verhindern, daß die Sehnsucht erfüllt wird - deshalb der Konjunktiv. Der Titel sollte eigentlich den entscheidenden Hinweis liefern...
Liebe sonntägliche Grüße aus München,
scarlett
Lieber Herby,
einen wunderschönen Sonntagmorgen aus München und ein herzliches Dankeschön für das Lesen und ausführliche Kommentieren meines Textes!
Du hast ihn genauso gedeutet, wie er gemeint war -
In diesem Text ist kein einziges Wort zufällig oder austauschbar - der Konjunktiv sowieso nicht - umso mehr freut es mich, daß du das nachvollziehen konntest, daß was "hängenbleibt".
Liebe Grüße,
scarlett
einen wunderschönen Sonntagmorgen aus München und ein herzliches Dankeschön für das Lesen und ausführliche Kommentieren meines Textes!
Du hast ihn genauso gedeutet, wie er gemeint war -
In diesem Text ist kein einziges Wort zufällig oder austauschbar - der Konjunktiv sowieso nicht - umso mehr freut es mich, daß du das nachvollziehen konntest, daß was "hängenbleibt".
Liebe Grüße,
scarlett
Liebe scarlett,
auch ohne den Titel bin ich davon überzeugt, dass dein Text klar darstellt, wovon er erzählt.
Gerade die Struktur:
1. Und wieder hätte (was für mich starken Schmerz ausdrückt bei gleichzeitiger Müdigkeit über das immerwährende Probieren, gut daher, dass das und wieder als auftakt für sich in einer zeile steht)
2. gereichter Mandelkelch zur Nacht (von dem auch das Du getrunken hat)
3. Worte haben nicht gemundet
gefällt mir sehr...
Insgesamt erinnert das übrigens wie eine auf den Kopf gestellte Paradiesszene...der Kelch gleicht dem Apfel und ist mit dem gefüllt, was Teil ist bzw. gleichzustezen ist mit Erkenntnis (das Sprechen)...aber es funktioniert nicht und ist (nur noch) Gift...und führt dazu, dass Nacht ist anstatt "paradiesische Zweisamkeit"
Thema UND Form gefallen mir sehr und ich kann Herby nur zustimmen, dass dies ein Text ist, der in einem forthallt.
Liebe Grüße,
Lisa
auch ohne den Titel bin ich davon überzeugt, dass dein Text klar darstellt, wovon er erzählt.
Gerade die Struktur:
1. Und wieder hätte (was für mich starken Schmerz ausdrückt bei gleichzeitiger Müdigkeit über das immerwährende Probieren, gut daher, dass das und wieder als auftakt für sich in einer zeile steht)
2. gereichter Mandelkelch zur Nacht (von dem auch das Du getrunken hat)
3. Worte haben nicht gemundet
gefällt mir sehr...
Insgesamt erinnert das übrigens wie eine auf den Kopf gestellte Paradiesszene...der Kelch gleicht dem Apfel und ist mit dem gefüllt, was Teil ist bzw. gleichzustezen ist mit Erkenntnis (das Sprechen)...aber es funktioniert nicht und ist (nur noch) Gift...und führt dazu, dass Nacht ist anstatt "paradiesische Zweisamkeit"
Thema UND Form gefallen mir sehr und ich kann Herby nur zustimmen, dass dies ein Text ist, der in einem forthallt.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Scarlett,
das Gedicht ist mir schon seit Freitag mehrfach durch den Kopf gegangen, besonders der Mandelkelch. Die Mandeln kommen ja auch bei Paul Celan vor - z.B. in "Zähle die Mandeln", ich habe immer gedacht, weil Cyankali nach Mandeln riecht ... Vielleicht nochmal zum Vergleich das Celandgedicht, eines meiner liebsten.
Liebe Grüße
Max
Zähle die Mandeln
Zähle die Mandeln,
zähle, was bitter war und dich wachhielt,
zähl mich dazu:
Ich suchte dein Aug, als du's aufschlugst und niemand dich ansah,
ich spann jenen heimlichen Faden,
an dem der Tau den du dachtest,
hinunterglitt zu den Krügen,
die ein Spruch, der zu niemandes Herz fand, behütet.
Dort erst tratest du ganz in den Namen, der dein ist,
schrittest du sicheren Fußes zu dir,
schwangen die Hämmer frei im Glockenstuhl deines Schweigens,
stieß das Erlauschte zu dir,
legte das Tote den Arm um dich,
und ihr ginget selbdritt durch den Abend.
Mache mich bitter.
Zähle mich zu den Mandeln
das Gedicht ist mir schon seit Freitag mehrfach durch den Kopf gegangen, besonders der Mandelkelch. Die Mandeln kommen ja auch bei Paul Celan vor - z.B. in "Zähle die Mandeln", ich habe immer gedacht, weil Cyankali nach Mandeln riecht ... Vielleicht nochmal zum Vergleich das Celandgedicht, eines meiner liebsten.
Liebe Grüße
Max
Zähle die Mandeln
Zähle die Mandeln,
zähle, was bitter war und dich wachhielt,
zähl mich dazu:
Ich suchte dein Aug, als du's aufschlugst und niemand dich ansah,
ich spann jenen heimlichen Faden,
an dem der Tau den du dachtest,
hinunterglitt zu den Krügen,
die ein Spruch, der zu niemandes Herz fand, behütet.
Dort erst tratest du ganz in den Namen, der dein ist,
schrittest du sicheren Fußes zu dir,
schwangen die Hämmer frei im Glockenstuhl deines Schweigens,
stieß das Erlauschte zu dir,
legte das Tote den Arm um dich,
und ihr ginget selbdritt durch den Abend.
Mache mich bitter.
Zähle mich zu den Mandeln
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hallo Scarlett.
Ja, alle Aspekte wurden angesprochen, und deshalb nur:
Ganz wunderbare Zeilen! Ich bin sprachlos.
Und Max: Der Celan ist auch erste Sahne.
Tom.
Ja, alle Aspekte wurden angesprochen, und deshalb nur:
Ganz wunderbare Zeilen! Ich bin sprachlos.
Und Max: Der Celan ist auch erste Sahne.
Tom.
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