tanto

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.06.2006, 15:24

tanto*

Ich gehe den Weg
des Schwertes.

Wenn ich nicht wäre.
Ich könnte dich lieben.



--------------------------

Erstfassung:

tanto*

Ich gehe den Weg
des Schwertes.

Wenn ich nicht wäre,
ich könnte dich lieben.


*zu sehr
Zuletzt geändert von Lisa am 14.09.2006, 23:37, insgesamt 5-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 11.06.2006, 15:30

Ich sehe die Auswirkungen des Urlaubs gerne.

wäre.

Ich....


wäre meine Idee.

moshe.c

aram
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Beitragvon aram » 11.06.2006, 15:36

hallo lisa,
finde ich perfekt und toll umgesetzt -bis auf das doppelte "ich" in strophe2 (formal wie gedankenlogisch)
was hältst du von:
Könnte dich lieben / wenn ich nicht wäre.
?
liebe grüße, aram

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.06.2006, 16:53

Lieber moshe,

ich glaube das war der mir eingängigste Verbesserungsvorschlag von allen, die es bezüglich meiner Texte je gab. Das Komma wird zum Punkt. Das unterstützt meine Lesart sehr. Danke dafür!

Aram: danke für dein Lob...das doppelte ich ist nicht perfekt, das stimmt. In deiner Variante allerdings wären für mich nicht alle Wendungen der letzten beiden zeilen enthalten, die ich mir gedacht habe. ich werde überlegen, ob es noch eine bessere Alternative gibt!

Liebe Grüße,
Lisa

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 11.06.2006, 17:16

Die kleine Erklärung bräuchte ich nicht, es spricht für sich.

Hast du noch mehr in deinem Urlaubsgepäck?

moshe.c

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.06.2006, 17:41

Liebe Lisa,

sehr stark, Dein Gedicht, finde ich! Mich stört das doppelte ich nicht.

Liebe Grüße

leonie

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.06.2006, 20:47

Danke ihr beiden,

ich wäre übrigens auch mal daran interessiert wie meine Texte verstanden werden :grin: . Ist dies ein leicht verständlicher "Sachverhalt"? Gerne eben auch inhaltliche Kritik falls nicht...

Danke!

Lisa

Louisa

Beitragvon Louisa » 11.06.2006, 21:19

Guten Abend Lisa!

-Ähem. Ich finde dieses Gedicht auch sehr gelungen und faszinierend, aber du sprichst es bereits an:

(Es ist mir etwas unangenehm, aber:) Ich verstehe es nicht ganz. Ist der Weg des Schwertes so etwas wir das "Erdolchen", "Ermorden" ?

-Hilfe, ich bin ganz ratlos. Vielleicht habe ich auch nur einen Sonnenstich.

Grüßlein, louisa

PS: Mm. "Wenn ich nicht wäre, könnte ich Dich lieben." -ich glaube das habe ich gerade verstanden. Wenn man selbst nicht man selbst wöäre sondern jemand anders könnte man denjenigen Lieben.

-Ach, geht es um eine "Abfuhr"? -Dann hätte ich es verstanden.

Beim Schreiben fällt einem doch meistens alles wieder auf und ein O:) .

Gast

Beitragvon Gast » 12.06.2006, 00:41

Liebe Lisa,
zum Inhalt:
Ich habe verstanden, dass das Lyrich seiner Liebe selbst im Weg stehst.

Liebe Grüße
Gerda

carl
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Beitragvon carl » 12.06.2006, 07:05

Hallo Lisa,

das Gedicht spricht für sich! §blumen§
"tanto" habe ich ohne Kommentar nicht verstanden (ist Italienisch?) und negiert etwas den Inhalt: einen Weg konsequent gehen, auch wenn er verlangt mit leichtem Gepäck zu reisen oder Brücken hinter sich abzubrechen ist noch nicht unbedingt ein "zu" sehr.
Mir gefällt die 1. Version etwas besser, weil dort die beiden Zeilen aufeinader bezogen sind: Das "ich" mit seinen Schwächen, oder mehr noch, seinem besonderen Auftrag als Hinderungsgrund für eine Liebe.

Für mich hat "einen Weg gehen" eine besondere Bedeutung, aber ich weiß nicht, ob Du es so meinst:
Auf Japanisch heißt Weg "do" und kommt in Kendo, Judo, Zendo etc. vor:
Man geht den Schwertweg, den sanften Weg, den Zenweg, den Tee(zeremonie)weg, den Weg des Blumensteckens, usw. Es bedeutet immer einen konsequenten Übungsweg mit einem spirituellen Ziel, auf dem man das Ego hinter sich lässt. Immer eine gewisse Einspitzigkeit, die kein Tändeln zulässt.
Wenn das Subjekt des Gedichts den Schwertweg geht, dann verfolgt es ein sehr tief verpflichtendes oder in Anspruch nehmendes Ziel, das keine Ablenkung duldet und die Entschiedenheit einer Schneide verlangt, sei es so oder so. Im allgemeinen Beziehungs-Unverbindlichkeit-"kann mich nicht entscheiden"-Spiel eine Herausforderung.

Liebe Grüße, Carl

Gast

Beitragvon Gast » 12.06.2006, 08:10

Lieber Carl,

vielen Dank für deine Erläuterungen hinsichtlich der Bedeutung des Schwertwegs.
(Wir kennen in unserem Sprachgebrauch: Königsweg, aber dieser hat eine andere Bedeutung).

So gewinnt das Gedicht für mich, auch wenn du schreibst, der Texte spreche für sich.
Es ist dnach nicht ausschließlich ein sich selbst im Weg stehen, sondern, die Fortführung der Konsequenz einer Enttscheidung,, diese Liebe nicht zu leben.

Liebe Lisa, sehr nachdenklich stimmende Worte, die viele Denkmuster zulassen.
Ein gutes Gedicht.

Liebe Grüße
Gerda

Max

Beitragvon Max » 12.06.2006, 08:37

Liebe Lisa,

das Gedciht hat einen guten Klang und erinenrt mich an den Holunder, also eins der Gedichte, die mir am allerbesten gefallen haben.

Der Titel lässt mich noch zaudern. Meines Wissens (aber was weiß ich schon von so fremden Sparchen) heißt tanto sehr oder viel oder auch gro0 (wenn ich mich recht entsinne sagt man zum Beispiel "tanto scusi", was in der Bedeutung "zu viel" unsinnig wäre) - derTitel ergibt für mich auch dann Sinn, wenn er "viel" heißt, nur ist die Frage, ob du "zu sehr,viel" meinst.

Liebe Grüße
Max

Max

Beitragvon Max » 12.06.2006, 08:39

PS: Ist es Absicht, dass mein Forum jetzt Englisch mit mir spricht, vielleicht muss ich doch mal zur folks high school

Grüßchen
Mäxchen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 12.06.2006, 09:36

Danke!,

besonders an carl.

Entschuldigt die direkte Nachfrage, aber bei Texten in der Art "Als die Holunder" oder diesem hier (die durchaus Ähnlichkeit haben Max :-)) bin ich unsicher geworden, da immer nur kam: Ja gut...aber keine inhaltlichen Auseinandersetzungen. Daher dachte ich, es verhält sich mit den texten vielleicht so, dass sie "gut klingen", mehr aber auch nicht.

Gerda und beosnders carl haben für mich das getroffen, was ich erzählen wollte, das ist ein besonderes Gefühl. danke für diese Zeilen:

Immer eine gewisse Einspitzigkeit, die kein Tändeln zulässt.
Wenn das Subjekt des Gedichts den Schwertweg geht, dann verfolgt es ein sehr tief verpflichtendes oder in Anspruch nehmendes Ziel, das keine Ablenkung duldet und die Entschiedenheit einer Schneide verlangt, sei es so oder so.


Das ist mehr als getroffen.

Max: ich bekenne hiermit, dass ich - des Italienischen sowieso schon nicht mächtig - anscheinend zu wenig Ahnung habe...ich traute der mir vorliegenden Übersetzung für das musikalische. Ich habe es für ein "zu sehr" geschrieben, wie sagte man denn dies auf Italienisch?

Danke!

Lisa


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