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Perle
Verfasst: 10.06.2006, 22:21
von moshe.c
Eine Perle in der Schale
in der Hand einer Marionette.
Helle klingt ihr Lauf.
Die Bahn sich um einen Punkt
bewirbt, den tiefsten,
der ihr die Ruhe verleiht.
Verfasst: 11.06.2006, 11:51
von Last
Hallo Moshe,
auch wenn es mit dem Verständnis (noch) etwas hapert, gefällt mir dein ziemlich kryptisches Gedicht sehr gut. Ich erinnere mich an den Aufsatz von Kleist "Über das Marionettentheater", keine Ahnung, ob du daran gedacht hast, passt aber irgendwie
.gif)
Den Teil "in der Schale/ in der Hand" könnte man vielleicht etwas umbauen, ich persönlich empfinde den Klang so als zu kompliziert, was nicht gut ist, da es von der Bildlichkeit ablenkt, die an sich auch nicht so einfach zu bekommen ist (der Lauf der Perle in der Schale ist gemeint, nicht der Weg der Marionette).
Verfasst: 11.06.2006, 13:01
von moshe.c
Hallo last,
ich selbst finde den Klang auch etwas problematisch aus dem von dir angesprochenen Grund, andererseits höre ich aber immer den Klang der Perle in einer Metallschale, wenn ich es lese.
moshe
Verfasst: 23.06.2006, 21:32
von Lisa
Lieber moshe,
das gefällt mir sehr gut und ist das beste, was ich seit Wochen von dir gelesen habe...das Bild ist ganz ganz toll und ich würde die ersten beiden Zeilen auf keinen Fall ändern, weil es genau so ist...es ist ja wie ein Pingpong-Spiel von Beweger und Bewegtem...was ist was? Perle, Marionette, Schale...das hebt sich selbst mehrfach auf.
Ich habe vielmehr ein Problem mit dieser Stelle:
Die Bahn sich um einen Punkt
bewirbt, den tiefsten,
der ihr die Ruhe gibt.
Du weißt, die Inversionen

...
warum nicht:
Die Bahn bewirbt sich
um einen Punkt
den tiefsten
der ihr die Ruhe gibt.
Auch das bewirbt...warum bewerben? meinst du werben? sie wirbt? vielleicht auch mehr übertragend..wie etwa...bewegt oder bemüht...
Und in der letzten Zeile vielleicht (aber das mit Fragezeichen):
der ihr Ruhe verleiht
Ein toller Text mit diesem Sinn....
Für mich hat das übrigens nichts mit Kleists Marionettentheater zu tun, auch wenn ich auch diesen Text sehr liebe...
Liebe Grüße,
Lisa
Verfasst: 23.06.2006, 22:01
von moshe.c
da fällt mir ganz heiß was ein
hattest nicht mal einen Text mit einem Mobile?
alles weitere morgen
moshe.c
(wenn es bei dir 22 Uhr ist. habe ich 23 Uhr)
Verfasst: 23.06.2006, 22:04
von Lisa
Ja, in der Ecke: Experimentelle Lyrik :grin:
Eine gute nacht! Immerhin musst du dann früher aufstehen als ich
Lisa
Verfasst: 23.06.2006, 23:00
von aram
halle moshe!
so langsam entwickelst du dich für mich zum wahrsprecher, zum eulenspiegel des blauen salons!
in deinen texten glitzert und blinkt es nur so,
oder auch nicht,
und wahrheit springt ins auge
(brennt manchmal ein bisschen!)
schön dass du da bist
aram
Verfasst: 23.06.2006, 23:23
von moshe.c
Wenn du der Spiegel bist....
Aber der wäre ich dann auch gern für dich. Über den Vogel können wir noch reden.
moshe.hu
Verfasst: 24.06.2006, 00:02
von aram
es ist mir eine ehre.
du bist es auch für mich. über den vogel können wir noch reden.
aram
Verfasst: 24.06.2006, 17:31
von moshe.c
Liebe Lisa!
Meine Versuche dich zu verstehen, schlagen bisher fehl.
Erstmal ganz einfach: deine Vorschläge klingen für mich prosaisch.
Dann ist es eine sehr fragile Angelegenheit, die die Perle überhaupt nicht 'in der Hand' hat. Deshalb dies Bewerben.
Deinen zweiten Vorschlag finde ich so gut, daß ich ihn übernehme, weil er dieser fragilen Situation besser Rechnung trägt, als mein Begriff.
moshe.c
Verfasst: 24.06.2006, 17:39
von moshe.c
Hey aram!
Ich habe mir Gedanken über den Vogel gemacht und schlage unverbindlich den Marabu vor. Schau mal in der Wikipedia und dort das Portait in Vergrößerung.
Was meinst du???
moshe.c