Der Abschied
hebt
den Zeigefinger.
Doch ich kann
seine Pergamenthand
nicht fassen.
Ich decke
bunte Worte
über Narbengewühl.
Damit er nicht fragt:
Hast du dich
verletzt.
Lieben?
Nicht mehr.
Nur
mir selbst
verzeihen.
Abschied
Hallo leonie,
ich verstehe nicht ganz, wieso man sich in diesem Fall selbst verzeiht. Der Anfang von Deinem Gedicht ist fantastisch. Ich mag solche Formulierungen sehr gern.
Aber dann fällst Du plötzlich aus diesem spannenden Bild. Ich hätte gerne weiter gelesen wie diese Konfrontation nun endet.
Müsste nicht ein Fragezeichen nach "verletzt" kommen?
Also wenn Du mir das Ende erklärst wäre ich Dir sehr dankbar.
Ansonsten habe ich nichts zu bemängeln. Das ist eine gute Idee mit dem erhobenen Zeigefinger!
Liebe Grüße, louisa
ich verstehe nicht ganz, wieso man sich in diesem Fall selbst verzeiht. Der Anfang von Deinem Gedicht ist fantastisch. Ich mag solche Formulierungen sehr gern.
Aber dann fällst Du plötzlich aus diesem spannenden Bild. Ich hätte gerne weiter gelesen wie diese Konfrontation nun endet.
Müsste nicht ein Fragezeichen nach "verletzt" kommen?
Also wenn Du mir das Ende erklärst wäre ich Dir sehr dankbar.
Ansonsten habe ich nichts zu bemängeln. Das ist eine gute Idee mit dem erhobenen Zeigefinger!
Liebe Grüße, louisa
Liebe Iris, Liebe Louisa,
danke für die Rückmeldung! Louisa, ich würde gerne noch ein Weilchen abwarten, bevor ich anfange zu erklären. Ich finde, sonst nimmt man möglicherweise konstruktiver Kritik etwas vorweg. Bitte ein wenig Geduld!
Viele Grüße
leonie
danke für die Rückmeldung! Louisa, ich würde gerne noch ein Weilchen abwarten, bevor ich anfange zu erklären. Ich finde, sonst nimmt man möglicherweise konstruktiver Kritik etwas vorweg. Bitte ein wenig Geduld!
Viele Grüße
leonie
Hallo Leonie!
So ich versuche mal Deine Zeilen zu interpretieren.
S1 Das lyr. Ich steht kurz vor einer Trennung
S2 möchte dies gerne aufhalten. Die Pergamenthand würde ich hier für Zerbrechlichkeit einordnen,
würde das lyr. Ich sie zu fassen bekommen, würde sie dennoch zerbrechen.
S3 versucht mit Worten Gefühle, alte seelische Verletzungen zu überspielen.
S4 will nicht, das der Partner Verletzlichkeit und die
traurige Vergangenheit erkennt
S5 Resignation, Entsagung an die Liebe
S6 hier habe ich viele Ideen. Ich vermute aber,
dass das lyr. Ich möchte sich selbst verzeihen möchte,
sich wieder verletzt haben zu lassen.
Mir gefällt Dein Werk jedenfalls ausgesprochen gut.
Du hast ein paar wundervolle Metaphern darin.
Echt suuuuper.
Lieben gruss die elli
So ich versuche mal Deine Zeilen zu interpretieren.
S1 Das lyr. Ich steht kurz vor einer Trennung
S2 möchte dies gerne aufhalten. Die Pergamenthand würde ich hier für Zerbrechlichkeit einordnen,
würde das lyr. Ich sie zu fassen bekommen, würde sie dennoch zerbrechen.
S3 versucht mit Worten Gefühle, alte seelische Verletzungen zu überspielen.
S4 will nicht, das der Partner Verletzlichkeit und die
traurige Vergangenheit erkennt
S5 Resignation, Entsagung an die Liebe
S6 hier habe ich viele Ideen. Ich vermute aber,
dass das lyr. Ich möchte sich selbst verzeihen möchte,
sich wieder verletzt haben zu lassen.
Mir gefällt Dein Werk jedenfalls ausgesprochen gut.
Du hast ein paar wundervolle Metaphern darin.
Echt suuuuper.
Lieben gruss die elli
Liebe Elli,
danke für Deine Interpretation und Rückmeldung!!! Ich hatte zwar eine andere Situation vor Augen (dazu später mehr), aber ich finde es immer gut, wenn viel Verschiedenes assoziiert werden kann und unterschiedliche Menschen unterschiedliches darin finden können!
Viele Grüße
leonie
danke für Deine Interpretation und Rückmeldung!!! Ich hatte zwar eine andere Situation vor Augen (dazu später mehr), aber ich finde es immer gut, wenn viel Verschiedenes assoziiert werden kann und unterschiedliche Menschen unterschiedliches darin finden können!
Viele Grüße
leonie
Hallo leonie,
ich will nicht das Gedicht in allen Einzelheiten auseinanderpflücken, um es zu analysieren. Ist sowieso nicht mein Ding. Ich versuche immer zu ergründen, was das Ganze aussagen soll. Es ist manchmal schwierig, denn schließlich schreibt der Dichter mit anderen Gefühlen seine Zeilen als ich sie lese.
Eine enge Beziehung geht auseinander, die bei ihr Narben hinterlassen hat und denen er sich wohl nicht bewußt ist. Sie bereut es, daß sie nicht schon viel früher mit ihm darüber gesprochen hat, kann aber gleichzeitig nicht aus ihrer Haut und behält es selbst am Ende noch für sich.
Sprache und Bilder gefallen mir sehr gut.
Gruß
Stefan
ich will nicht das Gedicht in allen Einzelheiten auseinanderpflücken, um es zu analysieren. Ist sowieso nicht mein Ding. Ich versuche immer zu ergründen, was das Ganze aussagen soll. Es ist manchmal schwierig, denn schließlich schreibt der Dichter mit anderen Gefühlen seine Zeilen als ich sie lese.
Eine enge Beziehung geht auseinander, die bei ihr Narben hinterlassen hat und denen er sich wohl nicht bewußt ist. Sie bereut es, daß sie nicht schon viel früher mit ihm darüber gesprochen hat, kann aber gleichzeitig nicht aus ihrer Haut und behält es selbst am Ende noch für sich.
Sprache und Bilder gefallen mir sehr gut.
Gruß
Stefan
Liebe leonie,
ich las dieses Gedicht als Lehrstück. Ein Mensch soll, nach geleisteter Trauerarbeit, vor allem lernen, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Denn erst, wenn man sich selbst liebt - so die Moral - kann man auch anderen Menschen wieder etwas geben!
Wie Du weißt, denke ich anders. Aber diese "Lehre" hast Du schön in Worte gefasst. (Oder aber ich habe praktiziert, was ein Literaturwissenschatler einst halluzinatorische Hermeneutik genannt hat).
Grüße
Paul Ost
ich las dieses Gedicht als Lehrstück. Ein Mensch soll, nach geleisteter Trauerarbeit, vor allem lernen, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Denn erst, wenn man sich selbst liebt - so die Moral - kann man auch anderen Menschen wieder etwas geben!

Wie Du weißt, denke ich anders. Aber diese "Lehre" hast Du schön in Worte gefasst. (Oder aber ich habe praktiziert, was ein Literaturwissenschatler einst halluzinatorische Hermeneutik genannt hat).
Grüße
Paul Ost
Lieber Stefan,
danke für die Rückmeldung. Ich finde es spannend, dass viele den Text als eine Liebesbeziehung auffassen, die endet.
Lieber Paul Ost,
auch Deine Interpretation finde ich spannend. Ich glaube, Du hast sie ein wenig auf dem Hintergrund einer Diskussion gelesen, die wir einmal geführt haben...
Ich selber hatte an eine Vater-Kind-Beziehung gedacht (hätte auch Mutter-Kind sein können), die vom nahenden Tod des Vaters gekennzeichnet ist. Das (erwachsene) Kind will sich selbst verzeihen, dass es den Vater (wegen der vielen Wunden, von denen er nichts mehr weiß) nicht lieben und sich nicht mit ihm versöhnen kann. Obwohl der bevorstehende Tod es mit erhobenem Zeigefinger dazu auffordert, was natürlich ein schlechtes Gewissen macht.
Liebe Grüße
leonie
danke für die Rückmeldung. Ich finde es spannend, dass viele den Text als eine Liebesbeziehung auffassen, die endet.
Lieber Paul Ost,
auch Deine Interpretation finde ich spannend. Ich glaube, Du hast sie ein wenig auf dem Hintergrund einer Diskussion gelesen, die wir einmal geführt haben...
Ich selber hatte an eine Vater-Kind-Beziehung gedacht (hätte auch Mutter-Kind sein können), die vom nahenden Tod des Vaters gekennzeichnet ist. Das (erwachsene) Kind will sich selbst verzeihen, dass es den Vater (wegen der vielen Wunden, von denen er nichts mehr weiß) nicht lieben und sich nicht mit ihm versöhnen kann. Obwohl der bevorstehende Tod es mit erhobenem Zeigefinger dazu auffordert, was natürlich ein schlechtes Gewissen macht.
Liebe Grüße
leonie
Hallo Iris und Stefan,
ich wollte hier niemanden erschrecken. Es ist einfach so, dass ich dieses Thema „ambivalente Eltern-Kind-Beziehung angesichts des Todes“ gerne mal bearbeiten wollte. Ich bin ganz froh, dass man es offensichtlich aber auch anders lesen kann.
Liebe Grüße
leonie
ich wollte hier niemanden erschrecken. Es ist einfach so, dass ich dieses Thema „ambivalente Eltern-Kind-Beziehung angesichts des Todes“ gerne mal bearbeiten wollte. Ich bin ganz froh, dass man es offensichtlich aber auch anders lesen kann.
Liebe Grüße
leonie
Hallo Iris und steyk,
ehrlich gesagt kann ich mit dem "oh je" nicht so viel anfangen - was soll das denn heißen? Etwas mehr Ausführung fände ich doch vorteilhaft :-$ :grin: . gerade bei diesem Thema. Natürlich kann man nicht immer ausführen, warum/ob einen der Text berührt, aber ein ohje empfinde ich doch etwas als unpassend...zumindest wird Leonie damit nicht so viel anfangen können?!
Leonie:
nachdem ich die Diskussionen zu diesem Text gelesne habe, habe ich überlegt, welche Intention du bei diesem Gedicht verfolgst. Möchtest du die Interpreation so offen lassen wie sie bisher verlief? oder möchtest du den Blickwinkel auf Vater und/oder Mutter lenken?
Vielleicht könnte man, falls ja, den Titel dahingehend ändern? Zum Beispiel: Eltern - Abschied oder ähnliches? Dann wäre der Kreis etwas enger gezogen. Ansonsten finde ich die Thematik sehr gut umgesetzt. Aufgrund von den pergamenthänden kann man auch so schon auf die Eltern oder großeltern schließen...und die verborgenen Wunden.
Ein gelungener text, bei dem es (wie bei allen Texten) nicht darauf ankommt, ob er erschreckt bzw. erschrecken will...denn er ist authentisch.
Liebe Grüße,
Lisa
ehrlich gesagt kann ich mit dem "oh je" nicht so viel anfangen - was soll das denn heißen? Etwas mehr Ausführung fände ich doch vorteilhaft :-$ :grin: . gerade bei diesem Thema. Natürlich kann man nicht immer ausführen, warum/ob einen der Text berührt, aber ein ohje empfinde ich doch etwas als unpassend...zumindest wird Leonie damit nicht so viel anfangen können?!
Leonie:
nachdem ich die Diskussionen zu diesem Text gelesne habe, habe ich überlegt, welche Intention du bei diesem Gedicht verfolgst. Möchtest du die Interpreation so offen lassen wie sie bisher verlief? oder möchtest du den Blickwinkel auf Vater und/oder Mutter lenken?
Vielleicht könnte man, falls ja, den Titel dahingehend ändern? Zum Beispiel: Eltern - Abschied oder ähnliches? Dann wäre der Kreis etwas enger gezogen. Ansonsten finde ich die Thematik sehr gut umgesetzt. Aufgrund von den pergamenthänden kann man auch so schon auf die Eltern oder großeltern schließen...und die verborgenen Wunden.
Ein gelungener text, bei dem es (wie bei allen Texten) nicht darauf ankommt, ob er erschreckt bzw. erschrecken will...denn er ist authentisch.
Liebe Grüße,
Lisa
Hallo Leonie und Lisa,
ich wollte nach dem ohje keineswegs aufhören, ewas zu sagen, nur ein paar Schweigestunden einlegen, die erklärte Problematik, im Gedicht ist es ja offen, hat mich tatsächlich nicht nur berührt, jetzt mit etwas Abstand möchte ich noch hinzufügen, wenn ein Verzeihen stattfindet, wird auch Aussöhnung und letztlich der Fluß der Liebe möglich werden als Folgeerscheinung, damit ginge, und das ging es von Anfang an nicht so recht für mich, die Strophe mit der Liebe nicht auf davor, denn es wiederspricht sich etwas. Verzeihen ja und Lieben nicht. Jetzt mit der Erklärung noch weniger verständlich.
Liebe Grüße Iris
ich wollte nach dem ohje keineswegs aufhören, ewas zu sagen, nur ein paar Schweigestunden einlegen, die erklärte Problematik, im Gedicht ist es ja offen, hat mich tatsächlich nicht nur berührt, jetzt mit etwas Abstand möchte ich noch hinzufügen, wenn ein Verzeihen stattfindet, wird auch Aussöhnung und letztlich der Fluß der Liebe möglich werden als Folgeerscheinung, damit ginge, und das ging es von Anfang an nicht so recht für mich, die Strophe mit der Liebe nicht auf davor, denn es wiederspricht sich etwas. Verzeihen ja und Lieben nicht. Jetzt mit der Erklärung noch weniger verständlich.
Liebe Grüße Iris
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