Version 1:
Lass Halme erzählen
Lass Halme erzählen
was ungesagt
meine klammen Hände
graben in Wurzeln
streicheln das Land
als wär´s dein Fell
Hinter geschlossenen Lippen
rascheln Wort und Bild
versiegelt der Mund
________________________________________________________
Version 2:
Ich lasse Halme erzählen
spür Tränen im Gras
meine Hände graben
in wirren Wurzeln
streicheln das Land
als wär´s dein Fell
Hinter geschlossenen Augen
prasseln Wort und Bild
träum deine Lippen
versiegelter Mund
verlorene Möglichkeiten
füllen den Raum.
_________________
Version 3:
Ich lasse Halme erzählen
was ungesagt
meine klammen Hände
graben in Wurzeln
streicheln das Land
als wär´s dein Fell
Hinter geschlossenen Lippen
rascheln Wort und Bild
träum deine Lippen
versiegelter Mund
Mein LieBAER (überarbeitete Versionen)
Hallo Cornelia,
ich finde die Ausgangsidee sehr gut (ich mag es immer, wenn Gegenstände und Pflanzen anfangen menschlich zu werden), aber:
Zuerst graben Deine Hände "in" (?) Wurzeln...
und dann streichelst Du gedanklich "sein" (?) Fell ???
-Ich musste sofort an zwei Hunde denken, aber das kann ja auch eine liebevolle Verbindung sein... Sind es zwei Hunde?
Oder ist der Herr einfach nur extrem behaart?
Aber nochmals: Der Anfang ist noch sehr gut!
Wuff, louisa
ich finde die Ausgangsidee sehr gut (ich mag es immer, wenn Gegenstände und Pflanzen anfangen menschlich zu werden), aber:
Zuerst graben Deine Hände "in" (?) Wurzeln...
und dann streichelst Du gedanklich "sein" (?) Fell ???
-Ich musste sofort an zwei Hunde denken, aber das kann ja auch eine liebevolle Verbindung sein... Sind es zwei Hunde?
Oder ist der Herr einfach nur extrem behaart?
Aber nochmals: Der Anfang ist noch sehr gut!
Wuff, louisa
Achso. Aber auch hierhandelt es sich nicht um den umhergeisternden Bären aus Süddeutschland, oder?
Dank Deiner Erklärung muss ich jetzt nicht mehr an Hunde denken und finde es sehr schön.
Ja, ja...ich möchte auch gerne einmal den Gräsern lauschen...zu zweit im Gras...tralala...
Liebe Grüße, louisa
Dank Deiner Erklärung muss ich jetzt nicht mehr an Hunde denken und finde es sehr schön.
Ja, ja...ich möchte auch gerne einmal den Gräsern lauschen...zu zweit im Gras...tralala...
Liebe Grüße, louisa
Liebe cornelia,
ich las diesen Text als eine Beerdigung eines Haustieres...seltsam, was einem alles so durch den Kopf geht :grin: . ich finde aber, dass man den Text sogar wirklich so verstehen könnte...
Um etwas deutlicher zu machen, dass zwei dort auf der erde liegen und horchen, könnte man vielleicht auch sagen:
(ein leiser Vorschlag)
Warum erwähnst du den Bären eigentlich nicht? (Zum Beispiel in der Überschrift)? wahrscheinlich ist das eine dumme Frage.
Trotzdem wage ich zu sagen: Der Text hat etwas zauberhaftes (im doppelten Sinne)...hast du von momos Bären in der Prosaecke gelesen?
Liebe Grüße,
Lisa
ich las diesen Text als eine Beerdigung eines Haustieres...seltsam, was einem alles so durch den Kopf geht :grin: . ich finde aber, dass man den Text sogar wirklich so verstehen könnte...
Um etwas deutlicher zu machen, dass zwei dort auf der erde liegen und horchen, könnte man vielleicht auch sagen:
Lass uns zusammen
den Halmen horchen,
dass sie erzählen
was ungesagt
(ein leiser Vorschlag)
Warum erwähnst du den Bären eigentlich nicht? (Zum Beispiel in der Überschrift)? wahrscheinlich ist das eine dumme Frage.
Trotzdem wage ich zu sagen: Der Text hat etwas zauberhaftes (im doppelten Sinne)...hast du von momos Bären in der Prosaecke gelesen?
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Cornelia,
ich bin auf alles gespannt :grin:
Liebe grüße,
Lisa
ich bin auf alles gespannt :grin:
Liebe grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Cornelia,
das ist aber schwer, darauf zu antworten. Einige Stellen gefallen mir aus der ersten Version besser, einige aus der neueren, das ist sicher seltsam anmutend für dich.
Ich weiß auch nicht, wie ich meine Eindrücke klarer ausdrücken kann, als eine dritte Version daraus zu machen (ohne, dass dies ein Vorschlag ist! Ich möchte nur verdeutlichen, welche Elemente ich jeweils als stärker empfinde:
Ich lasse Halme erzählen
was ungesagt
Meine klammen Hände
graben in Wurzeln
streicheln das Land
als wär´s dein Fell
Hinter geschlossenen Augen
rascheln Wort und Bild
Träum deine Lippen
versiegelter Mund
Verlorene Möglichkeiten
füllen den Raum
So ist für mich die Aussage am poetischsten und klarsten transportiert, ohne zu deutlich zu werden (die wirren wurzeln oder die Tränen sind mir zu deutlich). Das rascheln finde ich vielstärker als das prasseln. Ob du die letzten beiden Sätze setzen möchtest, würde ich genau überlegen. Sie verdeutlichen das Thema sehr, und zwar auf eine Weise, die ich gelungen und für wichtig halte, aber der Bär rückt durch sie in den Hintergrund (man kann ihn immer noch nicht erkennen, als Bären meine ich, aber vielleicht soll das ja auch nicht, ich finde das nur sehr reizvoll und besonders).
Adjektive wie „wirren“ schwächen die Traurigkeit des Textes in meinen Augen nur ab.
Ich weiß nicht, ob du mit diesem Kommentar etwas anfangen kannst, aber ich mag dieses Text wirklich sehr!
das ist aber schwer, darauf zu antworten. Einige Stellen gefallen mir aus der ersten Version besser, einige aus der neueren, das ist sicher seltsam anmutend für dich.
Ich weiß auch nicht, wie ich meine Eindrücke klarer ausdrücken kann, als eine dritte Version daraus zu machen (ohne, dass dies ein Vorschlag ist! Ich möchte nur verdeutlichen, welche Elemente ich jeweils als stärker empfinde:
Ich lasse Halme erzählen
was ungesagt
Meine klammen Hände
graben in Wurzeln
streicheln das Land
als wär´s dein Fell
Hinter geschlossenen Augen
rascheln Wort und Bild
Träum deine Lippen
versiegelter Mund
Verlorene Möglichkeiten
füllen den Raum
So ist für mich die Aussage am poetischsten und klarsten transportiert, ohne zu deutlich zu werden (die wirren wurzeln oder die Tränen sind mir zu deutlich). Das rascheln finde ich vielstärker als das prasseln. Ob du die letzten beiden Sätze setzen möchtest, würde ich genau überlegen. Sie verdeutlichen das Thema sehr, und zwar auf eine Weise, die ich gelungen und für wichtig halte, aber der Bär rückt durch sie in den Hintergrund (man kann ihn immer noch nicht erkennen, als Bären meine ich, aber vielleicht soll das ja auch nicht, ich finde das nur sehr reizvoll und besonders).
Adjektive wie „wirren“ schwächen die Traurigkeit des Textes in meinen Augen nur ab.
Ich weiß nicht, ob du mit diesem Kommentar etwas anfangen kannst, aber ich mag dieses Text wirklich sehr!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Cornelia,
meinst du, du könntest für mich nochmal die Endversion posten? ich bin sonst etwas verwirrt :grin:
Danke!
Lisa
meinst du, du könntest für mich nochmal die Endversion posten? ich bin sonst etwas verwirrt :grin:
Danke!
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Cornelia,
jetzt gefällt es mir besser, aber ich finde die Stimmung ist jetzt viel trauriger. (Das ist aber kein Nachteil)-
Vorher kam mir das nur "sehnsuchtsvoll" vor, jetzt klingt es ja ganz hoffnungslos...
Der Titel ist sehr, sehr gut! Willst Du es nicht Liebhabär nennen?
Sonst fände ich eine Einteilung in Strophen (vielleicht immer zwei Zeilen wie am Anfang) eigentlich besser, aber das ist schon ein schönes, bildreiches Gedicht.
Auch die verlorenen Möglichkeiten, die den Raum füllen, finde ich sehr gut!
(-Vielleicht könnten sie aber auch noch in diesem schönen Naturbild auftauchen. Die Felder könnten sich zum Beispiel im Wind verlorener Möglichkeiten neigen....aber so ist es auch sehr schön!)
Liebe Grüße, louisa
jetzt gefällt es mir besser, aber ich finde die Stimmung ist jetzt viel trauriger. (Das ist aber kein Nachteil)-
Vorher kam mir das nur "sehnsuchtsvoll" vor, jetzt klingt es ja ganz hoffnungslos...
Der Titel ist sehr, sehr gut! Willst Du es nicht Liebhabär nennen?
Sonst fände ich eine Einteilung in Strophen (vielleicht immer zwei Zeilen wie am Anfang) eigentlich besser, aber das ist schon ein schönes, bildreiches Gedicht.
Auch die verlorenen Möglichkeiten, die den Raum füllen, finde ich sehr gut!
(-Vielleicht könnten sie aber auch noch in diesem schönen Naturbild auftauchen. Die Felder könnten sich zum Beispiel im Wind verlorener Möglichkeiten neigen....aber so ist es auch sehr schön!)
Liebe Grüße, louisa
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