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auch wenn

Verfasst: 02.11.2025, 18:34
von taiga
da wir immer alles nur
durch sein gegenteil
begreifen
freude durch leiden
die blume durch den schnee
den tod durch das leben
und das leben durch ideen
da wir immer alles nur
durch sein gegenteil
verstehn
geborgenheit durch fremdsein
das ich durch das du
stille durch tönen
durch den mond die erde
durch dauer die zeit
und durch die zeit einen hauch
von ewigkeit

da ist kein gegenteil
da ist kein verstehn
auch wenn wir immer
alles verdrehn

Verfasst: 03.11.2025, 20:14
von jondoy
da wir immer alles nur,
das nenn ich eine widerspruch herausfordernde these kompromisslos an den anfang gestellt,

bei dem text nehme ich den klang der worte wahr,
der letzte absatz hat sich vielleicht sogar unbeabsichtigt gefügt zum reim, könnte ich mir vorstellen,

hab den text bzw. einzelne textzeilen einfach mal "spiegelverkehrt" gelesen,
bsplsweise
leiden (erst) durch freude (verstehen) usw.,

da wäre ich geneigt, es ein bischen zurückhaltender auszudrücken, "verstehen" ist so leicht dahergesagt, wirkliches verstehen setzt etwas voraus, find ich, bsplw. eigenes Erleben oder dass du darauf sensibilisiert worden bist, oder anderes

den letzten absatz verstehe ich nicht, mir nicht klar, was mit ihm ausgedrückt werden soll und auf was er sich bezieht, auf die ewigkeit oder alles vorhergesagte,
es kommt mir vor wie eine Verneinung vom Zuvorgesagten,
wenn dem so wäre, würde ich dies dann so interpretieren, bsplsweise, es gibt fremdsein und geborgenheit gleichzeitig miteinander, vielleicht liege ich damit ja völlig falsch,