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verlaufen

Verfasst: 15.10.2025, 20:33
von Amanita
zwischen den Farbflussarmen
wachsen mir Schlammhäute –
graubraun sitze ich im blühenden Licht
tauche meine Finger in Violettwasser
hoffe dass sich kein goldener Ocker
hineinmischt das Zarte zerreißt

ich sehe Landschaften
Quellen und Wolken
und wenn ich puste
entstehen krallige Sümpfe
gehörnte Gestalten
und eifrige Elfen

Verfasst: 15.10.2025, 21:30
von birke
gefällt mir sehr!
fein, die schlamm- statt schwimmhäute und fein, wie der goldene oktober beim ocker (für mich) mit anklingt. und der titel passt so gut in seiner zweideutigkeit. schön!!
lg, birke

Verfasst: 15.10.2025, 21:43
von Amanita
Danke, das freut mich.

Verfasst: 16.10.2025, 18:40
von taiga
Wohinein schaust du da, daß alle diese farblichen und taktilen Wahrnehmungen auftauchen ...

Verfasst: 16.10.2025, 18:50
von Amanita
Auf ein Aquarell, das noch nicht getrocknet ist.

Verfasst: 16.10.2025, 20:10
von taiga
das gefällt mir! :ah:

Verfasst: 18.10.2025, 22:03
von OscarTheFish
Amanita hat geschrieben:Auf ein Aquarell, das noch nicht getrocknet ist.

Gehört der Gedanke nicht noch in das Gedicht? Ein Aquarell, das noch nicht getrocknet ist, scheint noch alle Möglichkeiten zu besitzen, zu werden was es will. Greifbares Potential. Nach Trocknung wird es unverrückbar fest; ein Statement.

Verfasst: 18.10.2025, 22:08
von Amanita
Nein, derart festlegen wollte ich mich gar nicht. Ich habe nur was dazu erzählt, weil ich so direkt gefragt wurde.
Es ging mir ja gerade um diese Möglichkeiten. Und eben auch um Farbmischungen, die nicht immer glücken.