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[aus: nachtnotate, 19]
Verfasst: 25.07.2025, 23:18
von birke
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an einem donnerstag
in meinen roman
konturen zu zeichnen
von abschied und wiederkehr
handelt das ganze leben
körperlos sagte einst chloe
seien zeilen
in buntem gewand
.
Verfasst: 26.07.2025, 19:47
von taiga
körperlos ... im bunten Gewand unserer Phantasie?
gern wüßte ich auch, wer Chloe war ...
Verfasst: 27.07.2025, 00:02
von birke
ja, vielleicht? und chloe... ja, wer ist sie? ist das wichtig für das gedicht? aber vielleicht ist genau die frage nach ihr beabsichtigt ;)
danke für dein interesse!
Verfasst: 27.07.2025, 05:17
von jondoy
...eine Trägerin dieses Namens ist die Frau auf meinem lädierten Regenschirm aus der antiken Sage über Daphnis und Cloe. Ein weißer alter Hirte namens Philetas erklärt ihnen die Bedeutung der Liebe und das Küssen die einzige Heilung ist, was sie dann auch tun.
Doch hat jene Sage eigentlich so gar nichts mit dem Inhalt dieses Textes zu tun, find ich, allerleihöchstens allegorisch.
Auf welche Cloe darin angespielt wird, wer weiss, auf eine einstige.
Jedenfalls wurde dieser Text an einem Donnerstag geschrieben, sagt mir meine Intuition und ich glaub sogar herauslesen zu können, die birke schreibt derzeit an einem Roman, bloß so ins blaue hinein geschrieben.
vielleicht sogar auch nachts. wegen des titels ' nachtnotate opus (?) 19. vielleicht klingt die auch so., wie abschied und wiederkehr..
das kommt auf jeden fall oft im leben vor
ich les es so...
körperlos
sind Zeilen
in buntem Gewand,
und das stimmt ja auch, so wie
"Musik kann ich nicht festhalten.
Sie ist alles und gar nichts."
Igor Levit
und dass in zeilen und in musik so viel drin stecken kann, das spüre ich zumindest schon, es kann gefühle auslösen, oder die lebensfreude zurückkehren lassen, um nur so gewisse nebenwirkungen anzudeuten...: -)
Verfasst: 27.07.2025, 05:17
von jondoy
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Verfasst: 27.07.2025, 09:25
von Amanita
Jedesmal, wenn ich hier "vorbeischaue", frage ich mich, ob das
zu in der dritten Zeile tatsächlich passt / richtig ist (oder was auch immer). Jedenfalls bleibe ich da immer "hängen"
Und am Schluss hadere ich ebenso mit mir: Die
zeilen, die
in buntem gewand daherkommen, seien
körperlos. Klingt sehr schön, aber ich komme nicht ganz mit: Denn das bunte Gewand gibt ihnen (in meiner Vorstellung) ja gerade "Körper", oder?
Daher meine ich, dass Du da vielleicht noch mit dem Widerspruch arbeiten solltest, mit einem Hinweis darauf oder einer Art Erläuterung.
Verfasst: 27.07.2025, 09:50
von birke
danke euch sehr, lieber jondoy, liebe amanita!
ja, dieser text kommt einigermaßen geheimnisvoll, rudimentär vielleicht auch daher, was ein bisschen so gewollt ist, etwas assoziativ entstanden, ist er ja auch „nur“ ein „notat“.
@jondoy: ist nicht das ganze leben eine art roman…? ;) und ja, an die geschichte von daphne und chloe dachte ich durchaus (auch). womit auch die analogie zur musik anklingt? denn dieses motiv wurde vielfach verarbeitet, auch vertont.
@amanita: dieses „zu“ könnte in der dritten zeile tatsächlich entfallen, da stimme ich dir zu. was die zeilen angeht, nun ja, manchmal sind ja texte derart blumig oder ausgeschmückt, dass das wesentliche beinahe oder ganz auf der strecke bleibt. dass man den sinn dahinter nicht mehr sieht. aber auch deine lesart, jondoy, deine analogie zur musik ergibt für mich sehr viel sinn.
ich muss mal sehen, ob ich diesen text mal einfach so stehen lasse, oder ob ich noch daran arbeite, ihn vielleicht erweitere… etwas zugänglicher gestalte - da bin ich noch nicht ganz schlüssig.
auf jeden fall freue ich mich über eure kommentare!
Verfasst: 27.07.2025, 18:28
von OscarTheFish
Schade, dass der 25.7.2025 ein Freitag war in dieser Zeitlinie. Es hätte noch mehr verblüfft, wenn diese wohl dosiert wenig Zeilen für produktive Verwirrung sorgten am zurecht gerückten Wochentag des Donners.
So schinde ich einen Kommentar aus der Möglichkeit heraus, etwas verpasst gekonnt zu haben. Treibe einfach so dahin - aus Empfindung - und schreibe nebenbei.
Verfasst: 28.07.2025, 09:00
von birke
;) danke fürs schreiben.