Du erbaust ein Gebäude
mit einem langen Kellergang
nach deinem Plan drei Meter breit
Nun schaust du dir dein Gebäude an
blickst in den Gang Was siehst du
Einen Tunnel der zum Ende enger wird
vielleicht unheimlich erscheint
Wir leben in einer Scheinwelt
in einem Rausch von Farben
und Heißblut
Wehe wenn uns die Kälte
der Wirklichkeit erfüllte
Du entnimmst sie
deinem Bauplan deines Hauses
sie offenbart sich in den
nackten Material- und Maßangaben
Ohne Farbsehen würdest du jede
Ampel bei Rot überfahren
ohne perspektivisches Sehen
in eine andere Dimension fallen
ohne ein unheimliches Gefühl
der Angst vor den Ratten enthoben
und
aus deiner real erlebten Welt
bis du im Dunkeln von einer Ratte gebissen würdest
Licht anknipst
und rotes Blut siehst
Danach würde dir klar
Deine Scheinwelt ist Bestandteil
Der Wirklichkeit
Siehst du als Lyriker den Mond scheinen
So wird der Naturwissenschaftler behaupten
Der Mond scheint nicht
Die Wahrheit ist aber
Er scheint tatsächlich
wenn auch nicht selbst
Genauso wie es Schatten gibt
Und unsichtbare
Dunkle Materie
Und es die Liebe gibt
Auch wenn man sie nicht sieht
Wir leben ...
Zuletzt geändert von Epiklord am 19.07.2025, 17:42, insgesamt 3-mal geändert.
- OscarTheFish
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45 mal betrachtet - geheimnisvolle Zahl. Die Erweiterung der visuellen Eindrücke kann erfolgen durch Phänomene der Optik. Wie schnell muss ich mich auf eine rote Ampel zubewegen, damit sie grün zeigt? (optischer Dopplereffekt) Geschwindigkeitsunterschiede und der Wechsel einzelner Bezugspunkte können einen aus der bekannten Welt reißen und den Alltag relativieren. Manchmal auch durch das Tor der Erkenntnis. Manchmal - wie im Gedicht beschrieben (so wie ich es empfange und interpretiere) - beginnt der Prozess der Erkenntnis durch Hinterfragen von Gewohnheiten, das entspricht einer nur momentanen Sprengung der Matrix. Das kann dann allerdings erinnert werden wie ein Urknall, der im Vakuum schweigt.
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.
Ja, ich hab das Gedicht noch erweitert. Man sollte den Schein nicht vom Sein trennen, denn er ist Bestandteil oder Eigenschaft der Wirklichkeit.
Sehr schön lyrisch geht es in der ersten Strophe zu durch die leichten, unstrapazierten Anklänge an Reim.
Dann wird es zunehmend prosaisch und didaktisch. Für jemanden wie mich ist es einfach auch keine Frage, daß die "Scheinwelt" Teil meiner "Wirklichkeit" ist, ich nehme solche Trennungen gar nicht vor. Deshalb läßt mich der Text ziemlich unberührt.
Dann wird es zunehmend prosaisch und didaktisch. Für jemanden wie mich ist es einfach auch keine Frage, daß die "Scheinwelt" Teil meiner "Wirklichkeit" ist, ich nehme solche Trennungen gar nicht vor. Deshalb läßt mich der Text ziemlich unberührt.
Sehr schön lyrisch geht es in der ersten Strophe zu durch die leichten, unstrapazierten Anklänge an Reim.
Dann wird es zunehmend prosaisch und didaktisch. Für jemanden wie mich ist es einfach auch keine Frage, daß die "Scheinwelt" Teil meiner "Wirklichkeit" ist, ich nehme solche Trennungen gar nicht vor. Deshalb läßt mich der Text ziemlich unberührt, so weit ich glaube, ihn verstanden zu haben.
Dann wird es zunehmend prosaisch und didaktisch. Für jemanden wie mich ist es einfach auch keine Frage, daß die "Scheinwelt" Teil meiner "Wirklichkeit" ist, ich nehme solche Trennungen gar nicht vor. Deshalb läßt mich der Text ziemlich unberührt, so weit ich glaube, ihn verstanden zu haben.
Naja, ich habe mich damit beschäftigt und es mal durchgespielt, das mit der Wirklichkeit und Realität, und ob mir es was nützt, zu wissen, dass hinter der menschlichen Realität noch eine wahre Wirklichkeit steckt. Diese Feststellung geht aber auch vom Menschen aus.
Und durch diese Beschäftigung ist mir klar geworden, dass die Lyrikerinnen, die sagten, ihre Gedichte beinhalten was Unsägliches, gelogen haben. Und Buchwald, der mit dem Jahrbuch der Lyrik zutun hat, meinte, die Lyriker erstaunten ihn immer wieder, was sie alles hervorholten. Sie holen aber nichts hervor; sie fantasieren es hinein.
Und durch diese Beschäftigung ist mir klar geworden, dass die Lyrikerinnen, die sagten, ihre Gedichte beinhalten was Unsägliches, gelogen haben. Und Buchwald, der mit dem Jahrbuch der Lyrik zutun hat, meinte, die Lyriker erstaunten ihn immer wieder, was sie alles hervorholten. Sie holen aber nichts hervor; sie fantasieren es hinein.
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