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Herbst

Verfasst: 08.11.2023, 21:15
von Amanita
als trügen die Bäume
Abendkleider
warme Farben
im tanzenden Wind

die Nacht ist lang

Konfetti wirbelt
über die Wege
leuchtet
die Ecken der Häuser aus
karneolrot ockergelb

Regen perlt
wie Champagner

Mitternacht
Rauschmusik
wilde Wogen –
der Herbstchor schmettert
und stöhnt
Äste schlagen den Takt
es kracht und klirrt
zu Dachflötentönen
und metallischen Geigen

bis in den braven Morgen:
wer räumt mit auf?

Verfasst: 08.11.2023, 21:18
von Amanita
So. Als ich heute in der S-Bahn saß und aus dem Fenster schaute ... graute weder der Morgen noch dem Morgen, sondern ich wollte einfach mal was ganz Un-Schwermütiges Herbstliches schreiben und habe es auch getan.

:tata:

Verfasst: 08.11.2023, 23:24
von birke
schön!! :)

Verfasst: 09.11.2023, 03:41
von jondoy
wunderbar ,
eine ungemein treffende beschreibung
von ihm in der nachtzeit,
schon vom anfang bin ich angetan,
als trügen die bäume
abendkleider
warme farben
im tanzenden wind

...wie das allein schon klingt, und wie es beschrieben wird,
und auch was danach kommt...

Verfasst: 10.11.2023, 11:51
von Amanita
Danke, freut mich!

Verfasst: 11.11.2023, 20:29
von Epiklord
Schön Marlies,

so habe ich das herbstliche Treiben noch nicht betrachtet, ein interessantes Bild. In Zukunft werde ich an dein Gedicht denken. Der perlende Champagner machts mir dann leichter, das regnerische Wetter zu ertragen.

Gruß E.

Verfasst: 20.11.2023, 21:55
von OscarTheFish
Hat es nicht vielleicht doch eine leichte Schwermut? Und dann fliegt der Leser doch auf einem Blatt davon ...

Verfasst: 27.11.2023, 09:30
von Amanita
Vielen Dank, Epiklord und OscarTheFish!

(Aber warum fliegt der Leser auf einem Blatt davon? Weil er nicht aufräumen will?)

Verfasst: 08.12.2023, 14:47
von OscarTheFish
Darf ich die Antwort auf diese Frage offen und unbeantwortet lassen?

Verfasst: 08.12.2023, 20:48
von Amanita
Na klar doch, niemand muss hier antworten! :):