Am Sommerende

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 17.09.2023, 09:06

Am Sommerende

Herr dir sei dank! Ich fühle mich erfüllt
von Wärme, Liebe und von Zuversicht,
denn über allem scheint dein helles Licht,
das nun mein Flehen und mein Sehnen stillt.

Des Sommers Tage waren ein Geschenk
und Unbeschwertheit füllte meine Sinne,
vertrieb all Ungemach und schwere Dinge,
trübsinnige Gedanken und Gezänk.

Nun geh' ich wohlgemut im Jahr voran,
ersehn' des Herbstes bunten Blättertanz
und selbst des Winters weiße Pracht ist ganz
besonders und zieht mich in ihren Bann.

So scheint das Leben immer gänzlich neu
und immer wieder bin ich neu erfüllt
von der Natur, die Herzenssehnsucht stillt,
an der ich mich durch dich, o Herr, erfreu.

(c)Nikolaus J.Kahlen
Ich lese Lyrik. Das spart Zeit.

(Marilyn Monroe)

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 17.09.2023, 21:24

Warum nicht mal was "Frommes" ... sag' ich mal als "abgebrochene Theologin". Aber irgendwie, hm, fände ich ein sprachliches Update doch ganz passend. Auch wenn man jetzt nicht alles durchgendern möchte (ich bin da auch langsam skeptisch), ist die Anrede "Herr", so meine ich, wirklich nicht mehr "zeitgemäß". Flehen und Sehnen entspricht ebensowenig unserer Denkweise heute, zumindest nicht in diesem Kontext. Oder auch wohlgemut ... Herzenssehnsucht usw.
Und dann sehe ich auch noch etwas Unlogisches: Wenn der Sommer, sozusagen, eine heilende Wirkung hatte (was ich durchaus nachvollziehe), dann wird man eher nicht den Herbst mit seinem Blättertanz ersehnen, oder?

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birke
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Beitragvon birke » 17.09.2023, 23:10

leider kann ich hier weder inhaltlich noch sprachlich mitgehen... zu sehr antiquiert kommt mir die sprache rüber, zu romantisierend der inhalt, zu gott-ver-herr-lichend... (aber satire, eine parodie soll es wohl nicht sein?)
nicht ganz meins, verzeih.
Zuletzt geändert von birke am 19.09.2023, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 19.09.2023, 12:38

Hallo ihr beiden!
Danke für eure Rückmeldung. Die ältliche Sprache hab ich bewusst gewählt. Denn für mich unterstreicht sie das tiefe empfinden. Klar ist es nicht die Sprache ganz moderner lyrik, aber ich finde, dass man sich weder auf das eine noch das andere festlegen muss. Ich liebe, wie ihr wisst, auch Moderne Sprache der lyrik.
Wer ist "herr", was ist Religion? Und....kann man nicht auch die Jahreszeiten auf das eigene Leben beziehen?

Herzliche Grüße vom Nikolaus
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 22.09.2023, 20:30

Hallo Nikolaus, für mich ist es gerade nicht plausibel, dass "ältliche" Sprache für tieferes Empfinden sorgt (dass Du sie bewusst benutzt hast, glaube ich gern). Gerade bei religiösen Themen finde ich es interessant, eine adäquate Sprache zu "finden".

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birke
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Beitragvon birke » 23.09.2023, 17:34

Nikolaus hat geschrieben:Die ältliche Sprache hab ich bewusst gewählt. Denn für mich unterstreicht sie das tiefe empfinden.

also, auf mich wirkt es auch genau umgekehrt :)
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Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 28.09.2023, 08:45

Tja... Jeder jeck ist anders.
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