Verflochten

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 04.06.2006, 10:52

Deine Worte
hast du
mit meinen
verwoben
ohne zu fragen,
ob das Muster
mir passt.

Dunkle Kontraste
in meinen
Sommerfarben;
Schatten,
die ihnen
Tiefe gaben.

Bis wir
den Faden
verloren.

Wie wäre es gewesen,
die Worte
mit Leben
zu füllen?
Liebe, Tränen,
Lachen und Streit,

ein Leben lang
du und ich,
verflochten
zu einem Werk,
das wir selbst
nicht für
möglich hielten.
Zuletzt geändert von leonie am 04.06.2006, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.06.2006, 18:35

Hallo leonie,
das wäre sicherlich schön gewesen!

Ich habe Dein Gedicht sehr gern gelesen. Das mit dem "Spinnen" ist ein schönes Bild für Gespräche.

(Die zweite Strophe ist auch sehr gelungen!)

Liebe Grüße, louisa

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 04.06.2006, 18:54

Liebe Leonie,

inhaltlich gefällt mir Dein Gedicht gut. Beim ersten Lesen fragte ich mich allerdings, wie Du Dir die etwas erratische Zeichensetzung erklärst? Vor allem in den Strophen vier und fünf. Versuch's doch mal so:

Wie wäre es gewesen,
die Worte
mit Leben
zu füllen?
Liebe, Tränen,
Lachen und Streit,

ein Leben lang
du und ich,
verflochten
zu einem Werk,
das wir selbst
nicht für
möglich hielten.

Ich denke Du solltest zumindest die Frage mit dem entsprechenden Satzzeichen krönen. Die Bilder sind aber gewohnt passend. Ob man Dich jetzt Ariadne nennen muss?

Grüße

Paul Ost
Zuletzt geändert von Paul Ost am 04.06.2006, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 04.06.2006, 22:36

Liebe Louisa,
dankeschön!

Lieber Mr. Satzzeichen,
Du hast recht, ich werde es ändern. Und auch: Dankeschön!
Nenn mich doch einfach leonie.

Viele Grüße

leonie

Benutzeravatar
Lisa
Beiträge: 13944
Registriert: 29.06.2005
Geschlecht:

Beitragvon Lisa » 22.06.2006, 15:02

Liebe Leonie,

die Idee der beiden Muster und das Verweben und das Faden verlieren finde ich toll...das muss ich zuerst sagen, bevor ich dann (wieder einmal) einen Schwall an Fragen und Ideen loswerde...:

ich überlege noch, wie du das "passt" in der ersten Strophe meinst...

Soll es innerhalb des Bildes bleiben, müsste es eher "steht" heißen, oder?

Wenn es doppeldeutig sein soll (also auch im Sinne: ob es mir gefällt, liegt, ich einverstanden damit bin), kriege ich bildlogisch trotzdem ein Problem, denn kann ein Muster passen?

Wenn es nur im Sinne von " nicht einverstanden sein" gemeint ist, passt ( :cool: ) es...dann verliert aber das Bild als Bild seine Wirkung. Außerdem denke ich, dass es dann zur zweiten Strophe keinen Sinne ergibt, denn hier ist ja durchaus auch Positives genannt ist (die ihnen Tiefe gaben).

Die vierte Strophe ist mir im Vergleich zu den ersten Strophen aber zu direkt auf ihre Aussage bezogen (sie sind diese Aussage, meine ich, man könnte sie mehr verdichten), sie fallen aus dem Bild...ich kriege auch nicht genau den Bezug zu der Problematik hin, die in der ersten Strophe angesprochen wird (das ungefragte Verweben) und die Problematik, die im Folgenden angesprochen wird (der Unterschied zwischen Worten und Leben)


Wie du siehst tue ich mich noch etwas schwer mit diesem Text...ich hoffe, ich habe nicht zu sehr nachgebohrt!

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Birute

Beitragvon Birute » 22.06.2006, 16:03

Hallo liebe leonie,

dein Gedicht gefällt mir sehr gut!
Ich möchte dir vorschlagen, in der letzten Strophe aus dem "verflochten" ein "geflochten" zu machen, ansonsten kann ich suchen wie ich will.
Ich finde nix zu meckern. O:) Fein gewerkelt.

Lieben Gruß
Birute

Julek

Beitragvon Julek » 22.06.2006, 18:45

Hej Leonie,

ich finde gerade das verflochten besonders innig und würde es gerne weiter an dieser Stelle in diesem zarten Werk sehen.

Schöne Grüße

Julek

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 22.06.2006, 22:19

Liebe Lisa,
ich hatte beim Schreiben eher an so ein Lebensmuster wie einen Teppich gedacht. Deshalb passt „steht“ nicht so, obwohl ich die Idee auch toll finde, dass es ein Kleid sein könnte...
Mit der vierten Strophe hast Du recht. Ich weiß nicht, wie ich die Übertragung von den Worten auf das Leben in die Bildebene kriegen kann...
Muss ich durchgängig in der Bildebene bleiben oder nicht, ich bin mir da unsicher. Mir ist solch ein Wechsel der Ebenen in den letzten Tagen öfter auch bei anderen Gedichten aufgefallen, so stellt sich mir dieses Frage auch grundsätzlich.
Liebe Grüße und danke, ich finde Deine Kommentare oft ungeheuer hilfreich.
Liebe Birute,
danke für Dein Lob, ich bin froh, dass Dir das Gedicht auch so gefällt, obwohl die vierte Strophe aus dem Bild fällt. „Geflochten“ bringe ich schwer mit dem „verweben“ zusammen, für mich passt „verflochten“ da besser.
Lieber Julek,
auch danke, Du siehst, ich bin an dem Punkt Deiner Meinung.
leonie

rockandrollhexe

Beitragvon rockandrollhexe » 24.06.2006, 07:39

Liebe leonie,

ein schöner Text wie ich finde und ich schliesse mich denen an, die das "verflochten" dem "geflochten" vorziehen.

Liebe Grüsse
rockandrollhexe

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 24.06.2006, 15:01

Liebe rockandrollhexe,
danke für Dein Lob, ich freue mich darüber. Es bleibt beim „verflochten“, denke ich. Nur, was ich mit der vierten Strophe mache, weiß ich noch nicht. Kommt Zeit, kommt Idee, hoffe ich....
Liebe Grüße und schönes Wochenende!
leonie


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 29 Gäste