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Der aussichtslose Versuch

Verfasst: 02.06.2006, 08:10
von elli999
Der aussichtslose Versuch

Endlich ein Ziel, wunderbar!
Laufe Chancen hinterher,
die ich niemals bekomme,
egal wie schnell ich renne,
doch meine Ziele sind da.

Alternativen braucht man,
sicherlich, das ist ganz klar.
Leben ist kein Wunschkonzert.
So such ich und versuche,
jung, dynamisch, erfolglos,
in einer Auswahl aus nichts.

Man wünscht mir alles Gute
wird in jedem Brief erwähnt.
Wie nett doch geschrieben,
dem, der vorm Abgrund steht.
Gut das Schwarze zu lieben.
Farbe, die die Zukunft trägt.

.

Verfasst: 02.06.2006, 08:32
von hwg
Weshalb gar so pessimistisch?
Das Gedicht ist jedenfalls sehr
gut gelungen.
"Gut das Schwarze zu lieben" -
wenn der Tag gar so grau ist:
Nichts wie hinein ins "Kleine
Schwarze" und auf zu einer
Cocktailparty mit animierender
Musik. Dann schaut die Welt
gleich "heller" aus! :thumbleft:

Das sind spontan hingetippte
Gedanken, die mir beim Lesen
Deines Gedichts gekommen
sind. Arg?

Gruß aus der Steiermark!

Verfasst: 02.06.2006, 09:02
von elli999
ooooh ich liebe das Schwarze, das Triesteste, in dem Wissen,
das nichts noch triester werden kann. Und ich lache, egal
was kommt, ich lache, im Dunkeln kann nichts mehr schocken.
Im Schwarzen lernt ich fliegen und heute kann ich lachen.

Bitte seht dieses Gedicht als Satire, als sarkastische Ausgeburt
meiner Gedanken.

Lieben Gruss
die Zynikerin

Verfasst: 02.06.2006, 09:44
von hwg
Das habe ich mir ja gedacht - nicht umsonst steht das Gedicht in der Rubrik "Satirische Lyrik". Ein bisschen dürften wir, was "das Schwarze" betrifft, wesensverwandt sein.

§blumen§ Ebenfalls einen lieben Gruß!

Verfasst: 04.06.2006, 13:37
von Paul Ost
Hallo Elli999,

ich hatte mal eine Zeit, da habe ich meine Wände mit Absagebriefen tapeziert. Am Schluss war fast das gesamte Zimmer bedeckt. Überall Briefe, in denen keine Erklärung geliefert wurde und die nichts besagten, außer dass dieser oder jener Job von einem anderen Bewerber / einer anderen Bewerberin ausgefüllt werden würde.

Die Idee hatte ich von einem englischen Journalisten, der das wiederum bei einem Schriftsteller erlebt hatte, der keinen Verlag fand. Der Journalist sagte dann den schönen Satz: But that's bravado covering a broken heart.

Als ich schon so weit war, dass ich aufgeben wollte, klingelte das Telefon und ich bekam ein Angebot für einen Job, auf den ich mich gar nicht beworben hatte. Da fühlt man sich schon ver*****.

Ich weiß nicht, ob sich Dein Gedicht auf den merkwürdigen (Akademiker-)Arbeitsmarkt in Deutschland bezieht, aber eins steht fest: An gute Jobs kommt man in diesem Land in erster Linie durch Geburt, Beziehungen und Kungelei, mit Talent und Fähigkeiten hat das wenig zu tun.

Es grüßt

Paul Ost

Verfasst: 04.06.2006, 13:44
von Gast
Liebe elli ich schreibe dir eine pn .
es ist mir schon lange ein bedürfnis zu sagen, dass du dich hier mit sehr tiefgehenden texten einbringst.
Da ich ein paar "Gerdanken" dazu habe, die nicht hier stehen müssen, bekommst du private Post-.

Hier scheint übrigens die Sonne und die scheint für uns alle.
Allerdings besonders für die, die sie noch sehen wollen.

:smile:
Gerda

Du hast guten Grund ein solches Gedicht zu schreiben!

Verfasst: 04.06.2006, 20:12
von elli999
Hallo Paul!

Eine nette Idee, ein guter Spruch. Ich würde allerdings das "gebrochene Herz" gegen "angeknacksten Stolz" oder "aufkommenden Frust" ersetzten.
Ein Zimmer könnte auch ich schon tapeziert haben mit diesen freundlichen Absagebriefen, laden bei aber rigoros umgehend im Müll.

Tja das mit durch Geburt einen Job zu bekommen hat bei mir auch nicht geklappt, jetzt versuche ich mal mit Vitamin B weiterzukommen. Drückt mir die Daumen. Vielleicht klappts ja diesmal :???:

Liebe Gerda!

wir haben ja schon gemailt. Hier scheint jetzt übrigens wirklich garde mal die Sonne - das erste Mal an diesem Tage :grin:

Es grüsst

elli999

Verfasst: 04.06.2006, 22:05
von Gast
Hi Elli,

zu deinem Gedicht kann ich nur sagen:
Die Wahrheit hast du gut in Worte gepackt.
Dein sarkastisticher touch kommt an.

Ich finde übrigens so was kann einen total deprimieren und dann mag man das Leuchten der Farben nicht sehen...

Ich weiß genau, wie sehr mich mal das Gelb einer Forsythie im Frühling störte, weil ich völlig am Boden war...
Natürlich ist es genau verkehrt auch noch Schwarz zu sehen, wenn schon alles eher bescheiden ist.

Also Vitamin B, ist okay, ohne dieses läuft heutzutage eh nix mehr.
(Paul hat dazu ja auch schon was geschrieben).

Ich drück dir die Daumen.

Liebe Grüße
Gerda

Verfasst: 06.06.2006, 07:47
von moshe.c
Hallo Elli,
sicher kommt auch mal der Moment, wo du ins Schwarze triffst, nicht nur mit deinen Gedichten.

moshe.c

Verfasst: 06.06.2006, 08:07
von Gast
Hey Ellei, da fällt mir noch ein kluger Satz ein, der mir schon manches Mal geholfen hat:
Kannst du Dinge, Umstände oder Menschen nicht verändern, ändere Einstellung zu Ihnen.
(Fällt mir auch manchmal schwer, mich danach zu richten ;-) )

Eine guten Start in die Woche
LGG

Verfasst: 20.06.2006, 07:22
von steyk
Liebe elli,

ich liebe Texte, die einen sarkastischen Touch haben. Früher sammelte ich Absagebriefe (wie Paul) und befestigte sie in meinem Badezimmer, direkt vor dem Klo. Wenn ich mich morgens auf die Brille gesetzt habe, konnte ich meine Meinung darüber "ausdrücken".

Gruß
Stefan

Verfasst: 20.06.2006, 09:28
von Lisa
:totlach *steyk, das ist wunderbar!!!!

Ja, das stimmt elli...da habt ihr beide Recht!

(entschuldige diesen kurzen Kommentar, aberd as wareinfach nur köstlich)

Verfasst: 20.06.2006, 16:39
von elli999
...

Verfasst: 20.06.2006, 17:15
von moshe.c
Hey, hey hey elli,
das freut mich aber außerordentlich: §blumen§ §blumen§ §blumen§ §blumen§ §blumen§ §blumen§

Daß du sooooolaaaange warten mußtest, hatte ich damals garnicht verstanden.

:stern :stern :stern

Schreib doch mal, was genau los ist!!!

moshe.c

(hier fehlen zwei Smilies: Daumendrücken und Klatschen)