Blauer Salon

Ja, das ist bitter; "dich verlieren" finde ich gut!

Erinnert mich, wenn ich so sagen darf, an ein ganz ähnliches Gedicht von mir: https://www.blauersalon.net/viewtopic.php?f=2&t=14745&p=204372&hilit=mutter#p204372

Kleine technische Frage:

"es auszusprechen fällt schwer" -- Wem fällt es schwer? Dem Du oder dem Ich?

Ich frage, weil das eingeleitet wird mit der Zeile "fällt dir nicht ein" -- Also denke ich beim Lesen, dem Du fällt die Aussprache schwer. Aber das verwirrt mich, weil das Demenz-Problem nicht das Wort-Aussprechen ist, sondern das Wort-Erinnern. Wenn das Aussprechen ein Problem ist, denke ich eher an Schlaganfall. Aber das ist hier wahrscheinlich nicht das Thema. Also denke ich, dem Ich fällt das Aussprechen schwer; vielleicht ist damit das Nachhelfen gemeint: Das Ich versucht, dem Du beim Erinnern zu helfen, in dem das Ich das vergessene Wort vorsagt. Und das Vorsagen tut weh, weil es das Problem bewusster macht.

Beiden fällt es schwer ... Das Ich mag nicht "Demenz" sagen, das Du hat das Wort vergessen und kann es deshalb nicht aussprechen.

danke dir, liebe amanita, dir ist das also offenbar nicht unbekannt … dein gedicht, bewegend.

pjotr, ja, amanita hat das gut auf den punkt gebracht! aber auch dein ansatz, gut möglich, ja, warum nicht.

liebe grüße!

Zu der Thematik hab ich auch mal ein Gedicht geschrieben...


winterberg

ich ertrage den gedanken nicht
ihn nicht zu haben
an meinem bett ein schild
darauf ein name
ein mann war gestern da
und sagte
du hast nur die zeit vergessen

ich möchte zum chor
die lieder erinnern
mich an etwas
an das ich mich nicht mehr
erinnern kann
du siehst gut aus
sage ich
und ich weiß
wer du bist
woher kenne ich dich
blos
kann ich jetzt gehen

.