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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Epiklord
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Beitragvon Epiklord » 17.08.2021, 08:51

Der Mensch hat keine Fehler, der Mensch ist der Fehler. (Begreift das doch endlich.)

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birke
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Beitragvon birke » 17.08.2021, 09:28

Epiklord hat geschrieben:Der Mensch hat keine Fehler, der Mensch ist der Fehler. (Begreift das doch endlich.)


mal angenommen, die behauptung stümmte ;) :
kann ein fehler sich selbst als fehler begreifen? bzw. wer (sonst) soll „begreifen“, wer ist angesprochen? und: DER fehler – welcher fehler, in bezug auf was? und letztlich: kann ein fehler von sich selbst behaupten ein fehler zu sein? (in diesem falle du, der autor, der ja auch ein mensch und somit inbegriffen ist.)
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Epiklord
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Beitragvon Epiklord » 17.08.2021, 14:53

Gerade Aphorismeninteressierte sollten es doch wissen. Es gibt Aphos, welche gesellschaftsübergreifend für alle Menschen gelten und eben welche, die innerhalb eines Moral- und Sozialgefüges sich äußern und fehlerhaftes Verhalten aufdecken bzw. Ratschläge dagegen enthalten. Schon Sokrates hat die menschlichen Schwächen aufs Korn genommen. Genützt hat es nichts. Seine Weisheiten gelten noch immer. Es wird die Dummheit mokiert. Dabei wird vergessen, dass die Intelligenz nicht gleichmäßig verteilt ist und der Mensch als Gruppe agiert. Auch seine Erkenntnisse über die Wahrheit gewinnt er nicht isoliert als Einzelwesen aus sich heraus, immer orientiert es sich an seinen Mitmenschen. Der Homosapiens ist, wenn man an die Evolution glaubt, ein Zwischenschritt, mit eben einem Niveau, von dem wir uns wünschten, dass wir dessen Unzulänglichkeit überwinden könnten, also uns selbst mit seinem emotionalen Gebaren, wenn wir doch lieber geistvoll und vernünftig gehandelt hätten. Aber das ist ein Wunschdenken, eine Utopie; die Wirklichkeit zeigt sich im Handeln des Menschen, und das ist seit jeher eben menschlich, also unzulänglich. Nietzsche sagt, wir müssen den Menschen überwinden zum Übermenschen. Das ist uns trotz der schlauen Ratschläge der Aphoristiker nie gelungen. Vielleicht hilft die Evolution. Mit unserer Kulturevolution könnten wir helfen, indem wir eine Art epigenetischen Druck ausüben.


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