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Verfall II

Verfasst: 12.07.2021, 17:17
von Epiklord
in meinem Gedankenwald
türmen sich die morschen Zweige

ich höre ihr leises Knacken
unter den tastenden Sohlen
wenn ich herumirre

aus meinen Knochen
erhebt sich
ein anklagender Schmerz

als wenn sich tausend
Gemütskaninchen
ihre Genicke brächen

Meine Sommergedanken
waren hell und leicht gewesen
wie aus einer Soap entsprungen
die Erde erschien paradiesisch mir

Trat ich aber heraus aus
meinem Gedankenwald
ins Großstadtgetümmel
schien die Welt mir eine
Vorhölle zu sein

Im November lagen meine
Gedanken tiefer
aus düsterem Nebel heraus

gab es einige Lichtblicke
aufgeforstet stehen sie nun
dort die alten Eichen

in ihnen pulsiert meine
immergrüne Wahrheit

“die Welt sie ist nicht
einerlei und nichts”

Verfasst: 14.07.2021, 12:22
von Amanita
Kann ich gut nach- oder mitvollziehen!

Um die zweite Strophe herum sinds mir ein paar Adjektive zuviel. Ich würde das umnächtet tilgen und aus den maroden "meine" Knochen machen.

Verfasst: 14.07.2021, 16:21
von Epiklord
Danke Amanita, habe deine Ratschläge befolgt und noch einiges mehr.

LG Epiklord

Verfasst: 14.07.2021, 22:49
von Amanita
Ja! Das finde ich so besser. (Etwas schade, dass Du den "Ur-Text" getilgt hast)

Verfasst: 15.07.2021, 08:25
von Epiklord
Die Urfassung? Naja, ich habe deine konkreten Vorschläge eingefügt, habe mich bei der Gelegenheit an Katharinas frühere Einwände an meinen Gedichten erinnert und bin konkreter geworden an manchen Stellen, z. B. Großstadt life und die immergrüne Wahrheit beim Namen genannt.

LG Epiklord