wie ist es

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 25.05.2021, 11:09

und ich bleib
an dem hängen
was im freien fall ist
frage
denke
über den zeitpunkt
des aufschlags

wie wird es sein
es dauert
vielleicht noch
40 sekunden
oder so
werde ich schmerzen haben

egal es ist
jetzt glei
Ich lese Lyrik. Das spart Zeit.

(Marilyn Monroe)

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birke
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Beitragvon birke » 25.05.2021, 13:47

ob es wirklich so wäre??
jedenfalls im traum hab ich es tatsächlich schon so ähnlich erlebt.
gefällt mir, lieber niko, wie du den fall mit gedanken füllst, und wie du ihn enden lässt, mittendr ;) (oder eben auch nicht enden lässt.)
schön, sowohl in ganz konkretem wie auch metaphorischem sinne.
lg, birke
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

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Quoth
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Beitragvon Quoth » 25.05.2021, 18:44

Hallo Nikolaus, wenn es vielleicht noch 40 Sekunden dauert bis zum Aufschlag, ist das lyrische ich nach diesem Rechner:
https://jumk.de/formeln/freier-fall.shtml
aus über 7000 m Höhe gesprungen, und offenbar ohne Fallschirm. Für die 40 Sekunden, die es noch Zeit hat, ist der Text fast ein wenig kurz!
Und befasst es sich wirklich mit der winzigen Zukunft - und nicht vielmehr mit der viel reicheren Vergangenheit, die ja außerdem die Ursache dieses wohl freiwilligen Sturzes enthält ...
Ein Text, der viele Fragen aufwirft - den Sog der Tiefe kennen wir ja alle!
Gruß Quoth
Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

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birke
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Beitragvon birke » 25.05.2021, 19:54

oh, quoth, ich meine, diese 40 sekunden sind ja vermutlich nur geschätzt und ich bezweifle, dass man in solch einer situation noch "richtig" schätzen kann ;) - es dauert dann ja wohl auch nicht mehr ganz so lange. und ob dieser fall gewollt ist oder nicht, bleibt für mich hier an sich offen. ja, der sog der tiefe!
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Nikolaus
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Beitragvon Nikolaus » 02.06.2021, 16:18

Hallo Diana und hallo Quoth!

"an dem hängen bleiben, was im freien Fall ist", ist nicht gleichbedeutend mit "im freien Fall sein". Vielleicht ist da der Protagonist nicht in todessehnsüchtigem suizidalen Fall, sondern etwas in ihm ist im freien Fall. Darüber sollte in dem Text die Rede sein ud auch Gefühle können aufschlagen und zerplatzen und ein jähes Ende finden. Mitten im Sein.
Natürlich ist die Anlehnung an einen "Sturz in den Tod" beabsichtigt. Wie ihr wisst habe ich ja ein Faible für doppelte Sinnhaftigkeit.

Danke für´s Auseinandersetzen mit meinen Worten! :blumen:

Herzliche Grüße - Niko
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