Am Honigbaum

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Last

Beitragvon Last » 30.05.2006, 17:39

Wenn das Wasser zusammenläuft
ein Lächeln unter meinen Lippen:
Auch ich höre die Welt singen

Aber da sind auch Fliegen
am Honigbaum

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 31.05.2006, 11:20

Hallo Last,

schön und bildhaft geschrieben.

Eine Frage: Warum das Lächeln UNTER, statt AUF den Lippen?

Liebe Grüße
Marlene

Gast

Beitragvon Gast » 31.05.2006, 11:27

Hm, ja, dank Marlene weiß ich jetzt worüber ich gestolpert bin, lieber Last...

Ansonsten : Wunderbar, allerdings fürchte ich, dass du vielleicht gar nicht das Wasser im Mund meinst... :???: :-s

LGG

Last

Beitragvon Last » 31.05.2006, 11:53

Hallo Marlene, hallo Gerda,

dankeschön für die Kommentare und es freut mich, dass euch das Gedichtchen gefällt :grin:

Für das Lächeln unter den Lippen gibt es verschiedene Gründe, habt ihr noch nie auf diese Weise gelächelt? (Ich mache das häufig) :???:

@Gerda: Natürlich meine ich nicht nur das Wasser im Mund :cool:

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 31.05.2006, 21:56

Lieber Last,

auch mir - obwohl ich weiß, dass es absichtlich gesetzt ist, erschließt sich das Lächeln unter den Lippen nicht. Ich habe sogar "nachgefühlt", was passiert, wenn ich lächele, aber ich habe (wie vermutet) nichts gefunden.
Erotisch ist das aber nicht gemeint, oder?

Ich mag noch ein wenig darüber nachdenken,

Lisa

Last

Beitragvon Last » 31.05.2006, 22:46

Hallo Lisa,

vielen Dank für deinen Kommentar :grin:

Für mich ist das sehr verwunderlich, dass ihr damit nichts anzufangen wisst. :???:
Ich werde daher über die Geschicklickeit dieser Zeile nochmal nachdenken.

claire.delalune

Beitragvon claire.delalune » 05.06.2006, 17:43

hallo last,
zu dem "unter" den lippen wurde schon genug gesagt, daher greife ich das nicht noch einmal auf.

woran ich hängen blieb ist der klang im zweiten teil - da sind sehr viele "a" laute in den worten - für mich zu viele.

ich möchte dir daher den vorschlag (und nur ein solcher kann es sein) machen, den zweiten teil mit einem "doch" zu beginnen.

Wenn das Wasser zusammenläuft
ein Lächeln unter meinen Lippen:
Auch ich höre die Welt singen

Doch da sind auch Fliegen
am Honigbaum


?

lieben gruß,
kathrin

Last

Beitragvon Last » 06.06.2006, 10:55

Hallo claire,

vielen Dank für deinen Kommentar :smile:

Die Häufung der A-Laute ist eine Sache, über die ich auch schon nachgedacht habe während des Schreibens. Ich habe mich dann so entschieden, weil, besonders in der vierten Zeile, ein zögerliches, vielleicht sogar stotterndes Element entsteht (Abbada), dessen Klang für meine Ohren genau auf der Intention war.
Nun habe ich da anscheinend anders empfunden als der Leser, deshalb muss ich nochmal überdenken. Wenn es nur sprachlich ungeschickt klingt, ist ein störendes Element und dient nicht der Simmung.


@All: Das Lächeln unter den Lippen werde ich beibehalten obwohl es euch alle stört, sorry. Für mich ist da die Grenze zwischen meinem Gedicht und irgendwelchen Worten.

Louisa

Beitragvon Louisa » 06.06.2006, 14:53

Hallo Last,
mir gefällt Dein Gedicht auch sehr! Diese Wendung ist sehr gut.

-Willst Du uns das nicht einmal erklären mit Deinem speziellen Lächeln? Hast Du womöglich zwei Münder?

Liebe Grüße, louisa

Last

Beitragvon Last » 10.06.2006, 02:18

Hallo Louisa,

danke für deinen Beitrag :smile:

Dann werde ich wohl wieder einmal erklären müssen :sad:
Das gemeinte Lächeln ist kein Lippenbekenntnis. Mit den zwei Mündern könnte man es auch umschreiben, es gibt einen äußeren und einen inneren Mund, einen oberflächligen und eine tiefgründigen, wenn der untere Mund lächelt, ist das ganz etwas anderes.

Gast

Beitragvon Gast » 10.06.2006, 09:35

keine Fragel nach den Fliegen...
merkwürdig...Ist denn deren Bedeutung so klar, oder liegt nicht dort das Geheimnis des Gedichts überhaupt...

Lieber Last, ich denke, wenn ein so kurzes Gedicht einer ellenlangen Diskussion um die Bedeutung einer verwendeten Metapher bedarf, dann ist irgend etwas, dass es transportieren sollte wohl nicht (wohl)gelungen.
;-)
Ich gehe davon aus,lieber Last dass du von den Lesern verstanden werden möchtest, sonst hättest du es ganz sicher nicht in dieser Form hier gepostet.

Ich fürchte, dass keiner so richtig in der Lage ist, zu ergründen was es mit dem doppelten Mund auf sich hat...
Ich lese deine Zeilen jetzt mal ganz frei.

Gerade da, wo/wenn die Liebe besonders süß (Honigbaum) ist, findet sich auch Ungeziefer (Störfaktoren, dunkle Gedanken) ein.

Liebe Grüße und ein gutes WE
Gerda

Last

Beitragvon Last » 11.06.2006, 00:08

Hallo Gerda,

ja, da scheint schon niemand hinter zu steigen :sad:
Aber "ein Lächeln auf meinen Lippen" geht auf gar keinen Fall, vielleicht sollte ich die ganze Zeile abändern, evtl. direkter ohne Bild. Ein Lächeln, das tiefer reicht, kommt mir da spontan in den Sinn, reicht mir aber noch nicht, hoffe in den kommenden Tagen auf Muse ;-)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 11.06.2006, 13:11

Hallo Last,

ich glaube die Schwierigkeit ist bei deinen Texten, dass du manchmal ganz Konkretes symbolisch ausdrückst und manchmal ganz abstraktes. Beides geschieht auf gleiche verschlüsselte Weise. Das ist in meinen Augen kein "Fehler", es führt nur dazu, das man manchmal nach allzu konkreten Bezügen sucht.

Im Falle des Lächelns könnte ich mir (meist bin ich ja dagegen) allerdings wirklich eine etwas deutbarere (und sei es nur der übertragene Ort, an dem es sich abspielt) vorstellen. das Problem ist, dass man bei: Unter den Lippen an GENAU unter den Lippen denkt und nicht an ein noch tiefer sitzenderes Lächeln...

Liebe Grüße,

Lisa

PS: Vielleicht hat man auch Schwierigkeiten, dass andere Lächeln herauszulesen, weil der leser zu sehr auf den Kontrast von Honig und Fliegen gelenkt wird. Dabei geht die Thematisierung/ das Herausstellen des anderen Lächelns (das ja durchaus verlangt, dass man der Bildabfolge folgt) vielleicht verloren, weil sie/es übersehen wird...

Last

Beitragvon Last » 11.06.2006, 14:39

Hallo Lisa

ich glaube die Schwierigkeit ist bei deinen Texten, dass du manchmal ganz Konkretes symbolisch ausdrückst und manchmal ganz abstraktes. Beides geschieht auf gleiche verschlüsselte Weise. Das ist in meinen Augen kein "Fehler", es führt nur dazu, das man manchmal nach allzu konkreten Bezügen sucht.

Danke dafür, dass kann ich (wenn ich mich ausgiebig mit dem Gedankengang beschäftigt habe) sehr gut verwenden um der Grenze näher zu kommen, die noch zwischen meinen Gedanken und allgemeiner Verständlichkeit steht :grin:
Ich hatte bisher eigentlich nicht das Gefühl entweder abstrakt oder konkret zu sein, eher beides auf einmal.

Im Falle des Lächelns könnte ich mir (meist bin ich ja dagegen) allerdings wirklich eine etwas deutbarere (und sei es nur der übertragene Ort, an dem es sich abspielt) vorstellen. das Problem ist, dass man bei: Unter den Lippen an GENAU unter den Lippen denkt und nicht an ein noch tiefer sitzenderes Lächeln...

Ja, ich überlege noch daran, das ist aber sehr schwierig, denn der Effekt dieser Zeile ist ganz weit von dem entfernt, was ich mir erdacht hatte. Vielleicht brauche ich einen ganz neuen Ansatzpunkt.


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