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frosttage
Verfasst: 25.02.2018, 12:18
von birke
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dürre tage schlängeln sich durchs feld am himmel schmalwolken als wüchsen finger aus den ästen der bäume klirrende fragen suchen auf deinen lippen honig
(ursprungsversion)
dürre tage schlängeln sich durchs feld, am himmel schmalwolken, als wüchsen finger aus den ästen der bäume, klirrende fragen, suchen, auf deinen lippen, honig
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Verfasst: 01.03.2018, 20:03
von Mucki
Hallo Diana,
die Bilder, die du hier 'malst' finde ich gelungen. Vor allem mag ich den Honig am Schluss.
Er ist soooo tröstlich und bietet dem Frost so wunderbar Paroli.
Honiggrüße
Mucki
Verfasst: 02.03.2018, 10:59
von birke
danke sehr, mucki, darüber freu ich mich!

Verfasst: 02.03.2018, 13:02
von Niko
Hallo Diana,
dein Text war tatsächlich die Initialzündung für mein neues Gedicht. Für mich noch ein neues, gewagtes Feld.
Ich mag dieses stimmungsbild in dieser Setzung. Allerdings glaube ich, dass dein Text zusätzlich gewinnen würde, wenn du die die Satzzeichen rausnähmest und eventuell die Kleinschreibung einsetzen würdest. Kannst du ja mal ausprobieren.
Sehr gerne gelesen (mit inspirierende Wirkung)
Herzlichst - Niko
Verfasst: 02.03.2018, 14:40
von birke
oh, das freut mich, niko. :)
kleinschreibung? hab ich doch ...
und keine satzzeichen, tja, das wäre eine überlegung wert, sähe dann so aus, ich bin mir aber noch nicht sicher, weil ich die satzzeichen hier als winzige pausen, als bedeutungsverschiebung, einfach als zeichen durchaus sinnvoll finde ...
dürre tage schlängeln sich durchs feld am himmel schmalwolken als wüchsen finger aus den ästen der bäume klirrende fragen suchen auf deinen lippen honig
??
Verfasst: 02.03.2018, 17:06
von Niko
Ja!!!!!!! Es bringt gute möglichkeiten mit sich, den Text auch mehrschichtig zu lesen.
Verfasst: 02.03.2018, 18:02
von Mucki
Jep! Erstaunlich, welche Wirkung das Weglassen der Zeichen hat.
Verfasst: 02.03.2018, 18:31
von Pjotr
In ferner Zukunft werden Literaturhistoriker sagen, dass die Smartphones-Verbreitung und Verleitung zu satzzeichenfreiem Schreiben auch die Palette der Lyrikformen erweitert hat.
Aber das ist hier nur Zufall, da bin ich mir sicher. Diese Form gab es bestimmt schon früher, vielleicht sogar vor der Erfindung der Schreibmaschine.
Verfasst: 03.03.2018, 10:26
von birke
gedichte ohne satzzeichen gibt es doch tatsächlich schon länger ;) schon sehr viel länger!
ich werde die version ohne kommata mal oben mit einstellen, irgendwie hat es tatsächlich was.
danke euch!
Verfasst: 03.03.2018, 14:59
von Pjotr
Mein Satz war unvollständig; ich meinte satzzeichenfrei und zeilenumbruchfrei.
In der Lyrik gefällt mir das, als Ausdruck fortdauernden Fließens.
Verfasst: 03.03.2018, 18:31
von Amanita
Mir gefällt diese Form nicht so gut. Sie macht mir den Text zu atemlos.
Verfasst: 03.03.2018, 18:54
von birke
würde das denn für dich durch die kommata besser, amanita? oder ist es der fließtext an sich in der form?
ohne satzzeichen... da muss ich dir schon recht geben.
bin auch immer noch hin- und hergerissen...
Verfasst: 03.03.2018, 19:20
von Amanita
Ich sehe für die "Textschlange" keinen Grund. Natürlich wird es durch die Tilgung der Satzzeichen noch "atemloser". Aber auch mit den Zeichen finde ichs nicht plausibel.
Verfasst: 03.03.2018, 19:23
von Amanita
dürre tage
schlängeln sich durchs feld
am himmel schmalwolken
als wüchsen
finger aus den ästen
der bäume
klirrende fragen
suchen auf deinen lippen
honig
ich würde es wahrscheinlich so machen ...