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phyllit

Verfasst: 29.11.2017, 20:16
von Werner
das buch leuchtet
und manchmal wachsen ihm flügel
oder augen
das tal leuchtet
der fluss in dem tal fließt schnell
das gras wiegt sich im wind
dein haar

die marder flüstern
sich verstecke zu

in den augen verschwinden
geheimnisse

du blätterst
seitentäler auf

und manchmal ziehen berge vorbei

Verfasst: 30.11.2017, 09:14
von birke
hier mag ich sehr die analogien buch/ natur/ mensch ... das gedicht leuchtet! schön.

Verfasst: 01.12.2017, 08:39
von Thomas Milser
Moin Werner,

ich krieg die Überschrift nicht mit dem Text zusammen. Was hat der Schiefer damit zu tun? Oder meinst du ein bestimmtes Gebirge damit und keine Gesteinsart? Oder hab ich Glimmer auf den Augen? :o)

Verfasst: 01.12.2017, 22:23
von Werner
nun, ein titel sollte nicht eine zusammenfassung eines gedichtes oder einer geschichte sein, sondern eine ergänzung, wie eine eigene strophe zum beispiel, oder er sollte das gedicht oder die geschichte kontrapunktieren, ihm oder ihr entgegenlaufen, auf einen gemeinsamen punkt zu. hier liefern die phyllite (die übrigens keine schiefer sind) eine andere form des aufblätterns, wie bei den seiten eines buches oder bei haut. jeder kann das anders sehen. ich sehe hier deutlich die Phyllite (in allen Variationen und Varietäten) der sog. Matreier Schuppenzone des Hochpenninikums am Südrand des Tauernfensters vor mir, wie ich sie einst in einem Talzuschub antraf und kartierte. ich hätte das gedicht auch "haut" nennen können oder "alpensalamander" oder "talzuschub", wollte es aber dann doch gerne unbedingt "phyllit" nennen.

Danke, liebe Diana! ja, eine kette haut - buch - natur - mensch - phyllit - liebe - gebirge, eben alles, was leuchtet ...

Verfasst: 02.12.2017, 11:29
von Mucki
Hallo Werner,

gefällt mir sehr gut, dein Gedicht. Charakteristisch für dich sind die Tierfiguren, die du immer wieder in deine Gedichte einfließen lässt. Dies hier
Werner hat geschrieben:die marder flüstern
sich verstecke zu

mag ich sehr. Ich sehe die Marder direkt vor mir. ;)

Saludos
Mucki

Verfasst: 03.12.2017, 10:15
von Thomas Milser
Werner hat geschrieben:nun, ein titel sollte nicht eine zusammenfassung eines gedichtes oder einer geschichte sein, sondern eine ergänzung, wie eine eigene strophe zum beispiel, oder er sollte das gedicht oder die geschichte kontrapunktieren, ihm oder ihr entgegenlaufen, auf einen gemeinsamen punkt zu.


Aha?

Sagt wer?

Verfasst: 03.12.2017, 12:58
von Niko
Werner sagts!

Verfasst: 03.12.2017, 13:25
von Thomas Milser
Oh, dann muss ich die Hälfte meiner Gedichte imne Tonne kloppen ...

:x:

Verfasst: 03.12.2017, 13:36
von Werner
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Danke Birke und Mucki. Marder hatte ich noch keine in einem gedicht ...

Verfasst: 03.12.2017, 13:54
von Thomas Milser
Werner hat geschrieben:. ja, hau wech das zeug. was meinst du, was ich schon wech gehaut habe ...




Wird schwierig, die ganzen Bücher wieder einzusammeln ...


Dein von mir zitiertes Statement klang sehr nach vermeintlicher Allgemeingültigkeit, so wie's formuliert war, deswegen hatte ich nochmal nachgefragt ...

... klingts eigentlich immer noch ...

Ne, glaub mir: Es gibt auch Gedichte, bei denen der Titel genau das beschreibt, was drinsteht. Und sind trotzdem gut.
So sie denn gut sind ...


In Bezug auf deinen Text finde ich zu wenig Worte, die mich auf die Reise schicken. Flügel, Fluss, Tal, Gras, Wind. Hmm.
Bilden für mich noch keine Assoziationskette, solange sie einfach da so stehen. Ein Standbild ja, einen Film nein.

Das reißt (für mich) auch der Phyllit nicht raus.
Und jede andere mögliche Überschrift auch nicht.

Verfasst: 03.12.2017, 17:43
von Werner
gut, also damit erledigt! bitte weiter.

Verfasst: 03.12.2017, 22:16
von Pjotr
Werner hat geschrieben:doofe frage.


Keine doofe Frage. Die Regel könnte auch von Werners Deutschlehrern stammen.