Seite 1 von 1
Pro
Verfasst: 18.08.2017, 16:43
von Kurt
Pro
Hätte ich vorgeburtlich
die Option gehabt,
nie das Licht der Erde
zu erblicken, in ewige
Dunkelheit zu versinken,
in harmonischem Sternenstaub;
eindeutig hätte ich mich
fürs Leben entschieden,
mit euch Eselkappenträgern,
wenn es auch zum Kotzen ist,
und gefährlich lebt man
auch, in stillen Gewässern,
beim Dahinfaulen.
Verfasst: 31.08.2017, 16:22
von Klara
Hallo Kurt,
das finde ich süß.
Für mich könnte es so enden:
"in harmonischen Sternenstaub -
ich hätt' mich für's Leben entschieden"
Begründung m.E. überflüssig (bzw. müsste dann da so viel Begründung und Einschränkung hin, dass es endlos wäre ;))
Erwägenswert vielleicht, ob statt "Leben" "Helle" stehen könnte, weil es das Licht wieder aufnähme - und weil man ja, genau genommen, nicht weiß, ob's in der Dunkelheit im harmonischen Sternenstaub, in der Ewigkeit - Leben gibt.
herzlich
klara
Verfasst: 03.09.2017, 10:30
von Kurt
Meine bittere Wahrheit
Da hilft kein Beten oder
gar spirituelle Verrenkungen.
Ohne evolutionäre Veränderung
kein wirklicher Fortschritt zum
„menschlichen“ Menschen.
LG Kurt
Verfasst: 03.09.2017, 16:18
von Kurt
Blauäugige Stunde
Ich habe meinen Schwerpunkt
zu tief gelegt für dies Gelände,
wo man nachts durch die
Straßen geht, belästigt oder
gar ausgeraubt wird, das
man die Bodenhaftung
verlieren könnte; wo
kein Beten mehr hilft oder
gar eine spirituelle Verrenkung.
Verfasst: 05.09.2017, 17:43
von Kurt
Blauäugige Stunden
Plötzlich fing ich an, darüber nachzudenken, was ich in meinem bisherigen Leben falsch gemacht hatte, und wovon ich mich in Zukunft trennen sollte. Ich schrieb diese Dinge separat auf Zettelchen, tat alles in einen Schuhkarton. Auch was ich mir gewünscht oder erhofft hatte, notierte ich, jenes von Früher, aus meiner Jugendzeit. Da hatte ich einmal Drogen genommen, um mein Bewusstsein zu erweitern. Auch dies buchte ich ab, jetzt unter Verwerfliches. Ebenfalls meine Kämpfe gegen die habenorientierte Gesellschaft, verliefen sie doch im Sande. Unnütz erscheinender Energieverbrauch von Leben.
Der Schuhkarton war schnell voll. Vielleicht hatte ich allzu streng geurteilt, verurteilt. Gestern zum Beispiel. Ich ging in der sogenannten Blauen Stunde hinaus, spazierte durch die idyllischen Gassen unserer Kleinstadt, als sich mir eine Horde Betrunkener in den Weg stellte, um mich aggressiv zu provozieren, und dies in dem Moment, wo ich Gedanken der Harmonie von Gott und der Welt in mich trug, an diesem stillen Ort, in lauer Luft. Anschließend durchquerte ich den Stadtpark und wurde von Drogenjunkies ausgeraubt. Auch meine goldene Armbanduhr knöpften sie mir ab. Ich regte mich sehr darüber auf, obwohl ich wusste, dass die Süchtigen aus Not gehandelt hatten und Opfer einer unbarmherzigen Gesellschaft waren. Ja, und die Trunkenbolde, meingott, denen steckte sicherlich noch der Alltagsfrust in den Köpfen. Dennoch widmete ich ihnen Zettelchen.
Aber ich konnte so nicht weitermachen. Ich musste hinnehmen, dass geborene Mörder rumliefen, auf der Suche nach ihren Opfern oder dass jede Gesellschaft einen gewissen Prozentsatz an Psychopathen hervorbringt. Dass es Kriege gibt, die keiner will. Ich lebe halt im Zeitalter des Homo sapiens.
Nur die Evolution selbst kann dies verändern.