der tag und ich

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 27.02.2017, 11:44



der tag und ich


wir sind gewissenlos
der tag und ich
kennen die winkel des rückzugs
und wie man trotzdem nach vorne lächelt

wir drücken uns in die hände
den wunsch schnell zu vergessen
und frühstücksbrötchen
damit wir trotzdem satt sind

ich trenne mich von dir
hab ich ihm gesagt beschämt und leise
er lachte nur und der tag verging

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birke
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Beitragvon birke » 27.02.2017, 12:37

… und das jeden tag aufs neue. aber man hat ja noch die nacht in der (hinter)hand – was für ein seltsames wort eigentlich: hinterhand. ;):

eine frage – meinst du, „wir drücken uns den wunsch in die hände“? das wurde mir nicht sofort klar… könnte man evtl noch mit einer anderen setzung klarer machen, sofern gewollt.
zb

wir drücken uns
in die hände den wunsch
schnell zu vergessen
und frühstücksbrötchen


gefällt mir sehr, dein rendezvous mit dem tag, lieber niko!
wer lyrik schreibt, ist verrückt (peter rühmkorf)

https://versspruenge.wordpress.com/

Niko

Beitragvon Niko » 27.02.2017, 16:34

Liebe Diana,

d a s mit dem Wunsch in die hände ist quasi eine Art sprichwortmetapher. "das kann ich dir in die Hand versprechen" oder "einen Rat an die Hand geben" das sind Redewendungen die wohl in fast ganz Deutschland bekannt sind und noch verwendet werden. Und für mich ist damit eine ausdrücklichkeit oder auch ein dringender, von Herzen kommender Wunsch verbunden.
Ist es denn auf meine angedachte Art nachvollziehbar?
Es gefällt mir jedenfalls sehr, dass der Text dir sehr gefällt! :daumen:

Herzlichst - Niko

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birke
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Beitragvon birke » 28.02.2017, 10:55

wenn du es erklärst, ist es schon nachvollziehber, lieber niko,
allerdings entsteht allein vom text her bei mir eher die assoziation "jemandem etwas in die hand drücken" - oder auch "aufs auge drücken"...
durchaus aber auch "(sich) die hände drücken". ja, das lese ich am ehestern heraus und irgendwie passt es ja auch.
lg diana

ps - aber: in deiner setzung liest es sich so wie in dieser zeile: "drücken wir UNS (selbst) in die hände"
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carl
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Beitragvon carl » 11.03.2017, 14:04

Lieber Niko,

wie wär's denn dann mit:
wir geben uns mit in die hände
den wunsch schnell zu vergessen
und frühstücksbrötchen... ?

Vielen Dank und liebe Grüße, Carl


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