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ein lied vom ende der sanftmut

Verfasst: 18.02.2017, 16:09
von allerleirauh
die roten schuhe gehören dir
sie liegen abends vor meiner tür
aber der sommerklee, der nur
vorgibt, vier blätter
zu haben, bringt kein
glück

am morgen sind die schuhe fort
ein fuchs hat sie davongeschleppt?
ich glaube dir kein wort
der sommerklee, der nur
vorgibt, vier blätter
zu haben, bringt kein
glück
herbst soll sich nicht mühen
die rosenstöcke
tragen noch röcke
und wollen verblühen

der rechte schuh findet sich am zaunrand
unter der hecke: papierene mauern
der sommerklee, der nur
vorgibt, vier blätter
zu haben, bringt kein
glück
herbst soll sich nicht mühen
die rosenstöcke
tragen noch röcke
und wollen verblühen

ihre botschaften nicht
zu entziffern
und aus der nähe:
nur schwarz -
der sommerklee, der nur
vorgibt, vier blätter
zu haben, bringt kein
glück
herbst soll sich nicht mühen
die rosenstöcke
tragen noch röcke
und wollen verblühen

dolche in steinen
und dahinter
ein himmel aus licht
ich liebe: den trügerischen klee
und die tanzenden rosen
rote schuhe?
sie kümmern mich nicht

Re: ein lied vom ende der sanftmut

Verfasst: 21.02.2017, 15:48
von Amanita
Hallo allerleirauh, mir gefällt die Stimmung.
Aber mit dem Sommerklee-Refrain kann ich irgendwie nichts anfangen, ich glaube, es ist das vorgibt, was mich stört. Denn Klee, finde ich, gibt nichts vor bzw. täuscht nicht (dafür gäbe es andere Beispiele im Tier- und Pflanzenreich ...).

Auch die letzte Zeile, die das Gedicht m. E. in Frage stellt, bereitet mir gewisse Schwierigkeiten.