skizze (2)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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birke
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Beitragvon birke » 17.09.2016, 12:52

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wiesengehalt. die raue zunge der ziege auf deiner hand. sie mag das salz wie ich die süße deiner halsmulde.





wiesenhaut. weich und weise. (gestrichen)

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Zuletzt geändert von birke am 24.09.2016, 23:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Zefira
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Beitragvon Zefira » 17.09.2016, 12:55

Oha, das ist sehr erotisch! (Trotz der Ziege ...)
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 17.09.2016, 17:23

Da sieht man mal, dass Zeilenumbrüche oft überbewertet werden. Es singt und läuft in einem Fluss ...

Wenn der Forenkasten breiter wäre, gäbe es nicht einen Bruch ...

Man könnte buchstäblich Bände schreiben ...

Meterlange ...

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allerleirauh
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Beitragvon allerleirauh » 17.09.2016, 20:38

ich lese: wiesenhalt.

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birke
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Beitragvon birke » 18.09.2016, 11:56

danke euch, freut mich riesig. :)

ja, allerleirauh... der halt steckt mit drin, im ge-halt, auch im ge-halt-vollen... schön, dass du es so liest.

ich mag diese form derzeit sehr, sie ist ja weder eindeutig prosa noch eindeutig lyrik, vielleicht am ehesten lyrische prosa? aber egal, wie man das kind nun nennt... ich finde es spannend, weil es einfach einen anderen charakter hat, als ein gedicht mit zeilenumbrüchen.

liebe grüße
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 21.09.2016, 21:16

Liebe birke,

finde ich ganz fein, auch die freie Setzung. Ich würde allerdings das Ende weglassen:

wiesengehalt. die raue zunge der ziege auf deiner hand. sie mag das salz wie ich die süße deiner halsmulde.


da ist schon alles drin und es ist ganz fertig in sich. gerade das wiederholen der "wiesen"~silbe schwächt, weil wiesengehalt so ein geniales Wort ist.

Liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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birke
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Beitragvon birke » 22.09.2016, 22:22

hey, lisa, freue mich über deine rückmeldung :)
und ich verstehe, was du meinst.
muss ich aber drüber nachdenken... ob ich wirklich auf das ende verzichten kann und will.
auf jeden fall danke erstmal für den gedankenanstoß!

liebe grüße
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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 22.09.2016, 23:51

Ich fühle das wie Lisa:

"... süße deiner halsmulde."

In diesem schönen, originellen Ausklang, in diesem Bild der "halsmulde", ist das nachfolgende "wiesenhaut, weich ..." bereits enthalten. Das muss man nicht doppelt erklären.

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birke
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Beitragvon birke » 24.09.2016, 23:21

ja, ich sehe es (ein). :)
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