du hörst ein wiehern
der abend führt
den jungen herbst
am halfter
durch die straßen
wenn sein schatten
auf das trafohäuschen fällt
ist da ein mann,
der in die dahlien
im vorgarten pinkelt
käptn wind
kickt einen fußball
durch die dunkelheit
müde schaut der schiefgefahrene
begrenzungspfahl
aus hellen augen
richtung tor
und eine halbe familie
sitzt am tisch
in der birke vorm haus
bewegt sich
ungesehen
das laub
herbst, unverklärt I
unverklärt schön, gefällt mir! :)
eine kleinigkeit, "müde schaut ... aus hellen augen" liest sich für mich widersprüchlich, mit "hellen" augen assoziiere ich automatisch wache augen.
lg
birke
eine kleinigkeit, "müde schaut ... aus hellen augen" liest sich für mich widersprüchlich, mit "hellen" augen assoziiere ich automatisch wache augen.
lg
birke
Liebe allerleirauh,
du schreibst immer tief und stark, aber dieser text von dir holt mich seit längerer Zeit mal wieder wirklich ab, die Bilder sind so einfach und frei und doch so dicht arrangiert, dass man wirklich in die Stimmung taucht und "weiß", wovon der Texte erzählt.
Den Titel unverklärt samt dann auch noch der I mag ich nicht so, weil die Lesart wie eine eigene Analyse schon mitgegeben wird und die Zeilen könnte ich mir auch etwas länger/lockerer vorstellen, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch - wirklich fein und getroffen.
Liebe Grüße
Lisa
du schreibst immer tief und stark, aber dieser text von dir holt mich seit längerer Zeit mal wieder wirklich ab, die Bilder sind so einfach und frei und doch so dicht arrangiert, dass man wirklich in die Stimmung taucht und "weiß", wovon der Texte erzählt.
Den Titel unverklärt samt dann auch noch der I mag ich nicht so, weil die Lesart wie eine eigene Analyse schon mitgegeben wird und die Zeilen könnte ich mir auch etwas länger/lockerer vorstellen, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch - wirklich fein und getroffen.
Liebe Grüße
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- allerleirauh
- Beiträge: 766
- Registriert: 26.06.2010
- Geschlecht:
liebe birke,
die hellen, müden augen möchte ich gern im text belassen. für mich funktionierts, wenn ich an zersprungene, zerkratzte katzenaugen denke.
liebe lisa,
über den titel denke ich nach, ich weiß, dass er suboptimal ist.
a.
die hellen, müden augen möchte ich gern im text belassen. für mich funktionierts, wenn ich an zersprungene, zerkratzte katzenaugen denke.
liebe lisa,
über den titel denke ich nach, ich weiß, dass er suboptimal ist.
a.
"herbst, unverklärt, I"
Das Komma des Titels ist die einzige im Gedicht vorkommende Interpunktionszeichen.
Die lateinische I deutet auf den Anfang einer Reihe, mindestens aber von noch ein Gedicht darüber, über den einschreitenden Herbst.
"Unverklärt" soll es sein.
Ich glaube, es ist ein Versuch, mit Hilfe von wertfreien Bildern, diese Jahreszeit zu schildern, besser gesagt, die Gefühle, die dieser Vorbote des Winters hervorruft.
"du hörst ein wiehern".
Wahrscheinlich hat das Bild des am Halfter geführten Pferdes die Bilderreihe ausgelöst.
Vielleicht sein Wiehern hat das lyrische Ich zum Fenster gerufen.
Alles, was es dann sieht, weckt beim Leser eine Herbststimmung.
"eine halbe familie sitzt am tische..."
Das lyrische Ich, Alleine.
Dieses Gedicht habe ich gleich bei seinem Erscheinen gelesen und es hat mir auf Anhieb gut gefallen.
Erst jetzt finde ich die Muse, diese Worte darüber zu schreiben.
Das Komma des Titels ist die einzige im Gedicht vorkommende Interpunktionszeichen.
Die lateinische I deutet auf den Anfang einer Reihe, mindestens aber von noch ein Gedicht darüber, über den einschreitenden Herbst.
"Unverklärt" soll es sein.
Ich glaube, es ist ein Versuch, mit Hilfe von wertfreien Bildern, diese Jahreszeit zu schildern, besser gesagt, die Gefühle, die dieser Vorbote des Winters hervorruft.
"du hörst ein wiehern".
Wahrscheinlich hat das Bild des am Halfter geführten Pferdes die Bilderreihe ausgelöst.
Vielleicht sein Wiehern hat das lyrische Ich zum Fenster gerufen.
Alles, was es dann sieht, weckt beim Leser eine Herbststimmung.
"eine halbe familie sitzt am tische..."
Das lyrische Ich, Alleine.
Dieses Gedicht habe ich gleich bei seinem Erscheinen gelesen und es hat mir auf Anhieb gut gefallen.
Erst jetzt finde ich die Muse, diese Worte darüber zu schreiben.
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