die zerpflückten wiesen waren
gestern noch da
ausgerissene insektenbeine und -flügel
laufkäfer beinlos
flügellos lagen rücklings
bis an den waldrand verstreut
zwei buben auf mountainbikes
fuhren davon
früh morgens beobachte ich natur
Hallo Werner,
Dein Gedicht hat mich doppelt angeregt. Einerseits dazu, es zu kürzen, - andererseits dazu, über das gekürzte Gedicht nachzudenken.
Hier also die Version über die ich nachgedacht habe.*
Beobachtung
Die zerpflückten Wiesen waren
gestern noch da,
ausgerissene Insektenbeine und -flügel,
Laufkäfer, beinlos,
flügellos, lagen rücklings
bis an den Waldrand verstreut.
Daraus ergibt sich bei mir folgendes Bild (keine Ahnung, ob das mit intendiert war). Die "zerpflückten Wiesen" wirken im ersten Moment wie die romantische Betrachtung eines verlorenen Naturzustands. Bevor sie ab Vers drei zu einer sehr dinglichen Metapher für die "ausgerissenen Insektenbeine" konvertieren. Dann zeichnet sich plötzlich ein apokalyptisches Bild ab, ein zurückgelassener Tatort: "Haben Sie als Kind Tiere gequält?"
Eben jener Tatort, jene "Insektenbeine" sind in ihrer Leichtigkeit verweht worden. Dann geht es hier um den Verlust von Schuld, als Antithese auf den, in den ersten beiden Versen anklingenden, Verlust der Unschuld.
---------
*: Die Satzzeichen sollen nur meine Lesart verbildlichen ohne selbst ein Änderungsvorschlag zu sein. Der Verzicht auf dieselbigen dient Dir ja als Stilelement und verwischt die Bezüge zwischen den Versen, was meine ursprüngliche Anregung durchaus verstärkt hat.
Dein Gedicht hat mich doppelt angeregt. Einerseits dazu, es zu kürzen, - andererseits dazu, über das gekürzte Gedicht nachzudenken.
Hier also die Version über die ich nachgedacht habe.*
Beobachtung
Die zerpflückten Wiesen waren
gestern noch da,
ausgerissene Insektenbeine und -flügel,
Laufkäfer, beinlos,
flügellos, lagen rücklings
bis an den Waldrand verstreut.
Daraus ergibt sich bei mir folgendes Bild (keine Ahnung, ob das mit intendiert war). Die "zerpflückten Wiesen" wirken im ersten Moment wie die romantische Betrachtung eines verlorenen Naturzustands. Bevor sie ab Vers drei zu einer sehr dinglichen Metapher für die "ausgerissenen Insektenbeine" konvertieren. Dann zeichnet sich plötzlich ein apokalyptisches Bild ab, ein zurückgelassener Tatort: "Haben Sie als Kind Tiere gequält?"
Eben jener Tatort, jene "Insektenbeine" sind in ihrer Leichtigkeit verweht worden. Dann geht es hier um den Verlust von Schuld, als Antithese auf den, in den ersten beiden Versen anklingenden, Verlust der Unschuld.
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*: Die Satzzeichen sollen nur meine Lesart verbildlichen ohne selbst ein Änderungsvorschlag zu sein. Der Verzicht auf dieselbigen dient Dir ja als Stilelement und verwischt die Bezüge zwischen den Versen, was meine ursprüngliche Anregung durchaus verstärkt hat.
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