gestrandet
gedankenwellen
die auf mich zusprühen
wieder wegrollen
lassen strandgut zurück
weiß nicht ob es brauchbar ist
hab den koffer zu eng gepackt
und zu schwer
die steine von gestern
ziehen mich tief ins wasser
die gedankenflut ebbt langsam ab
ich bin still
gestrandet
Nach der vierten Zeile wird die Sprache zu unelegant, finde ich, es entsteht zuviel Alltagsgrammatik. Und da sind zuviele Wörter.
Die 5. Zeile könnte man direkt als Frage formulieren. Und schlanker machen.
Und die Flut kann nur fluten, nicht ebben. Bestenfalls ebbt die Ebbe. Also allein die Gedanken ebben schon. Nicht die Gedanken-Flut. Ohnehin könnte man statt "langsam ebben" ein genaueres Bild malen, am besten ohne das Wort "langsam".
"Ziehen mich tief ins Wasser" -- das klingt auch etwas lasch, zu bildlos, zu unoriginell, für meinen Geschmack.
gedankenebbe
ich bin still.
Die 5. Zeile könnte man direkt als Frage formulieren. Und schlanker machen.
Und die Flut kann nur fluten, nicht ebben. Bestenfalls ebbt die Ebbe. Also allein die Gedanken ebben schon. Nicht die Gedanken-Flut. Ohnehin könnte man statt "langsam ebben" ein genaueres Bild malen, am besten ohne das Wort "langsam".
"Ziehen mich tief ins Wasser" -- das klingt auch etwas lasch, zu bildlos, zu unoriginell, für meinen Geschmack.
gedankenebbe
ich bin still.
Amanita hat geschrieben:Danke!
Verstehst Du, was ich meinte? Stimmst Du zu? Lehnst Du es ab?
Beispiel "Tiefe":
An was für ein Bild oder Gefühl denkst Du dabei? Was ist da unten? Sind da Anglerfische mit Leuchten? Ist da Schwärze? Kälte? Überdruck? Sauerstoffmangel? Was bedeutet "Tiefe" hier?
Ich würde versuchen, das genauer abzubilden, aber dennoch in eleganter Form, und in originellen Worten.
Beispiel "zu schwer":
Zu schwer wofür? Und wie sieht das aus, wenn der zu schwer ist? Wie fühlt sich Deine tragende Hand an? Schmerzt sie? Schleift der Koffer am Boden? Male aus der Schwere ein lyrisches Bild, würde ich vorschlagen.
Beispiel "brauchbar":
Was würdest Du mit etwas brauchbarem machen? Brauchbar wofür? Was siehst Du da für Gegenstände? Auch wenn sie viele sind, dann greife eines heraus und verbildliche das für den Leser, würde ich vorschlagen.
Kurz gesagt: Mehr Bilder, Bilder, Bilder.
Zur Inspiration (keine Qualitätsansprüche, nur konzeptionelle Anstöße):
"[...]
lassen strandgut zurück"
sind das vasen? bücher?
in der vollen kiste, die luft verdrängt
ich sinke
die steine von gestern
mit mir auf korallen
gedankenebbe
ich atme
hi amanita, mir gefällt das gut. ich brauche hier auch keine weiteren details, oder bilder, die entstehen automatisch durch deine worte und details (strandgut) kann ich mir als leser gut für mich selbst denken.
frage mich nur, ob wellen sprühen? sie rollen eher, oder?
als schlusszeile könnte ich mir einfach das wort "stille" vorstellen, weil es noch mehr impliziert als "ich bin still"... (was obendrein etwas negativ klingt, oder ist das gewollt?)
lg
birke
frage mich nur, ob wellen sprühen? sie rollen eher, oder?
als schlusszeile könnte ich mir einfach das wort "stille" vorstellen, weil es noch mehr impliziert als "ich bin still"... (was obendrein etwas negativ klingt, oder ist das gewollt?)
lg
birke
Hallo birke,
das sprühen könnte sich doch eher auf Gedanken/ Ideen beziehen? Auf mich zu-rollen wäre mir als Einstieg zu heftig. Oder gäbe es noch ein anderes Verb? (Eine Doppelung möchte ich auch vermeiden ...)
Ja, der Schluss "soll so" - indifferent sein.
Was sagst Du denn zur vorletzten Zeile? Kann eine Gedankenflut abebben? Oder was wäre besser?
das sprühen könnte sich doch eher auf Gedanken/ Ideen beziehen? Auf mich zu-rollen wäre mir als Einstieg zu heftig. Oder gäbe es noch ein anderes Verb? (Eine Doppelung möchte ich auch vermeiden ...)
Ja, der Schluss "soll so" - indifferent sein.
Was sagst Du denn zur vorletzten Zeile? Kann eine Gedankenflut abebben? Oder was wäre besser?
hallo amanita, hm, ja, verstehe. eine welle kann ja schon auch sprühen, wenn sie "strandet", vielleicht aber besser "mir zusprühen" anstatt "auf mich zusprühen"...?
und ja, natürlich kann eine flut abebben, meine ich. damit habe ich kein problem :)
sonnigen gruß!
und ja, natürlich kann eine flut abebben, meine ich. damit habe ich kein problem :)
sonnigen gruß!
du hast es selbst gesagt: is nix.
das auf mich zusprühen kommt schlecht, dieser gedanke ist nicht ganz so sprühend, wie er dir vorkommt, auch die umständlichen relativkonstruktion (die auf mich ...) finde ich nicht so doll, warum nicht gleich direkt aktib (... sprühen auf mich zu)? alles etwas bemüht und mit bekannten bilder geht es weiter (steine die tief ziehen usw.), das mit dem eng gepackten koffer kapiere ich gar nicht, lass das eng gepackte einfach weg, mal ein versuch / ein vorschlag:
wellen gedanken
rollen auf mich zu
und wieder weg
lassen zurück
strandgut
unbrauchbar
ein koffer schwer
darin steine von gestern
ziehen mich tief
ins wasser
eine flut
gedanken ebben ab
stille
gestrandet
???
(und drucke das "stille / gstrandet" fett, quasi als titel des gedichts)
das auf mich zusprühen kommt schlecht, dieser gedanke ist nicht ganz so sprühend, wie er dir vorkommt, auch die umständlichen relativkonstruktion (die auf mich ...) finde ich nicht so doll, warum nicht gleich direkt aktib (... sprühen auf mich zu)? alles etwas bemüht und mit bekannten bilder geht es weiter (steine die tief ziehen usw.), das mit dem eng gepackten koffer kapiere ich gar nicht, lass das eng gepackte einfach weg, mal ein versuch / ein vorschlag:
wellen gedanken
rollen auf mich zu
und wieder weg
lassen zurück
strandgut
unbrauchbar
ein koffer schwer
darin steine von gestern
ziehen mich tief
ins wasser
eine flut
gedanken ebben ab
stille
gestrandet
???
(und drucke das "stille / gstrandet" fett, quasi als titel des gedichts)
und sage jetzt bitte nicht, das sei ein anderes gedicht und nicht deines?!
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 18 Gäste