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entengrütze
Verfasst: 11.08.2016, 17:56
von Niko
entengrütze
gänsehaut
hatte man genossen
unteilbar für sich
als einen ewigkeitsmoment
eine festung
heute hat man
gänsepelle
und teilt es mit jedem
als "seht her was ich fühle!"
und badet in verzückung
der anderen
der eigenen
und ist beseelt
von dem halben genuss
Verfasst: 11.08.2016, 20:07
von Zefira
Ich glaube zu verstehen was Du meinst, lieber Niko, habe aber immer etwas Probleme mit so allgemeinen Aussagen, weil es zum Beispiel bei mir genau umgekehrt ist.
Früher haben wir einander die gänsepellenbedeckten Arme gezeigt - i.d.R. im Zusammenhang mit irgendwelcher gemeinsam genossener Kultmusik -, heute hört in meinem persönlichen Umfeld jeder andere Musik, so dass der Gemeinschaftsmoment nicht mehr entsteht, jeder hat seine Gänsepelle für sich allein.
Grüße von Zefira
Verfasst: 18.08.2016, 08:18
von pjesma
Man hoert die Verbitterung heraus. Irgendwie, wie nicht ueber eigenen Schatten springen zu koennen. Schuldzuweissung. Gut als Gedicht, lass ich lieber nicht an mich ran als Zustand.
Alles gute.
Verfasst: 18.08.2016, 19:46
von Niko
Danke für eure Kommentare.
Eigentlich wollte mein Text mehr. Dass man gänsehaut nicht teilen kann und dass ein Gefühl letztlich nur einem alleine gehört. Und wenn man es versucht, mit anderen zu teilen vergrößert man es nicht, sondern halbiert es.
Schade, dass es nicht so rüberkommt.....
Gänsegrüße - niko
Verfasst: 18.08.2016, 20:14
von Pjotr
Niko hat geschrieben:Eigentlich wollte mein Text mehr. Dass man gänsehaut nicht teilen kann und dass ein Gefühl letztlich nur einem alleine gehört. Und wenn man es versucht, mit anderen zu teilen vergrößert man es nicht, sondern halbiert es.
Das stimmt aber so allgemein auch nicht. Ganz im Gegenteil. Durch Empathie, durch Spiegelneuronen, -- manche sprechen auch von Resonanz -- werden Gefühle eher verstärkt als vermindert. Lachen ist ansteckend, Leid ist ansteckend. Die Reaktionen spiegeln sich und verstärken sich wechselseitig ...
Vielleicht musst Du es genauer beschreiben: Du meinst womöglich das Teilen eines bestimmten Gefühls mit Menschen, die für dieses bestimmte Gefühl keine Antennen haben. Das ist natürlich etwas spezielles, und frustrierendes, isolierendes.
Verfasst: 18.08.2016, 20:58
von pjesma
es ermüdet immer nur die gefühle zu geben und keine entgegen zu bekommen, muss man abwiegen. anderseits, manchmal kann man auch versuchen trotzdem zu geben, ohne sich zu ermüden (wie du sagst, halbieren)...weil es kommt dann womöglich zurück von irgendeine andere seite
