Blauer Salon

mit den äpfeln kamen die schlangen
wuschen unschuld zu sünden
drückten wolken auf deine schultern auf dein haar
legten sich neue welten von unbeschwertheit
nackt standen wir einander gegenüber
und erkannten feuerland

brennt sich rot
in meine haut autoimmun
und im odenwald drängen
stimmen aus stelen
in einen grüngeschuppten tag

ich sage weimar du sagst
der tod ist ein meister in deutschland
wir steigen hinauf auf den ettersberg
und schauen zu boden

Hallo Werner,
Ich muss gestehen, dass ich ohne googlen das Gedicht in seiner Gänze nicht erfasst hätte.
Das Zitat mit dem tod kenne ich wohl. Hier wiederum frage ich mich, warum du es verändert hast. "in Deutschland" statt "aus Deutschland".
Als rheinländer kenne ich den ettersberg nicht. Wohl aber die KZ- Gedenkstätten. Vermutlich wäre das benennen einer Gedenkstätte lyrisch zu platt. Andererseits finde ich es auch nicht gut, wenn man sich lyrik ergooglen muss. Wobei ich den Spagat an dieser Stelle verstehe. Aber ich denke, es müsste anders gelöst werden.
Ich habe nicht alles verstanden an deinem Text, besonders die odenwald-strophe bleibt mir verdunkelt. Und ich mag nicht schon wieder googlen.
Es mag ein stück guter lyrik sein. Zumindest liest es sich so. Aber für mich als Leser stellt sich die Frage, ob der Text über sich hinauswuchs.

Beste Grüße - Niko