vielleicht wird einer
wenn er krank ist
ja sterbenskrank ist
wortwörtlich wieder gesund
wenn er das gedicht gelesen und
es ihm gut getan hat und der
sterbende denkt
woher kommt dieses feingefühl
was beherrscht uns mehr
sind es die krankheiten oder
ist es der regen der draußen plätschert
tatsächlich hörte er das plätschern
aber auch das gedicht hörte er
er hörte es durch sich hindurch und
der dichter
der sich von keinem gedicht mehr etwas verspricht
der an das baldige schweigen glaubt
rettet sich
in dem er fragt
was ist wenn es den sterbenden mit einem mal wieder besser geht und
alle die ihn bereits abgeschrieben haben das gedicht staunend ansehen
er möchte die sprache durch die nase ziehen
es breitet sich aus in ihm
er möchte teil dieses nachmittags sein
wenn die schmerzen der sterblichen die luft
besteigen und erkennen
da liegt ein gedicht
es schweigt
aber wenn wir es aufheben
werfen wir den nagel zu unserem sarg zur seite und
machen weiter
die sinnfrage des dichters
Hallo Estragon,
das gefällt mir sehr gut in seiner Bewegung. Nur die Betonung des Sterbens in Zeile 3 und 7 ist/will mir zu viel. Die Macht, die dem Gedicht damit zugesprochen wird, die Behauptung, die darin liegt, geht mir zu weit, als dass ich es einfach annehmen kann und für das Gedicht wirken lassen. Zeile 3 würde ich wohl für mich streichen und in Zeile 7 den Sterbenden ersetzen durch ein "er".
Oder ich muss wirklich weit ausholen und das ganze Gedicht unter diesem Licht ausbreiten und nur darauf anwenden.
Liebe Grüße
Ylvi
das gefällt mir sehr gut in seiner Bewegung. Nur die Betonung des Sterbens in Zeile 3 und 7 ist/will mir zu viel. Die Macht, die dem Gedicht damit zugesprochen wird, die Behauptung, die darin liegt, geht mir zu weit, als dass ich es einfach annehmen kann und für das Gedicht wirken lassen. Zeile 3 würde ich wohl für mich streichen und in Zeile 7 den Sterbenden ersetzen durch ein "er".
Hm. Das ist echt schade. Klingt nach Ratgeberbuch. Das ist mir zu platt und nimmt damit dem Gedicht für mich jede Kraft. Mit dem Titel geht es mir ähnlich.werfen wir den nagel zu unserem sarg zur seite und
machen weiter
Oder ich muss wirklich weit ausholen und das ganze Gedicht unter diesem Licht ausbreiten und nur darauf anwenden.
Liebe Grüße
Ylvi
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Ging mir ähnlich. Das Gedicht hat mir gefallen, sehr sogar (das "Sterben" habe ich ohnehin nicht wortwörtlich genommen), aber das Wegwerfen des Nagels und vor allem das "Weitermachen" ist mir auch zu flach.
Mir wäre es am liebsten gewesen, ich hätte nach "da liegt ein gedicht" nicht weitergelesen, das wäre ein schöner Schluss ...
Grüße von Zefira
Mir wäre es am liebsten gewesen, ich hätte nach "da liegt ein gedicht" nicht weitergelesen, das wäre ein schöner Schluss ...
Grüße von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
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(Ikkyu Sojun)
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