Werner hat geschrieben:eine gute frage! wo findet in einem gedicht berührung statt, und wie bzw. wodurch?
Hallo Werner,
meiner Meinung nach findet Berührung in einem Gedicht in der Regel statt, weil mir etwas bekannt vorkommt. In deinem obigen Test ist das z. B. Paris New York. Diese beiden Orte, in Verbindung mit einem bestimmten aktuellen Lifestyle, wie er in deinem Text, aber eben auch in der realen Jetztzeit suggeriert wird, erfordert Optimierung bei der Partnersuche, das zweit- oder drittbeste darf leider nicht mehr genommen werden. So war meine Reflexion.
Und was hat mich berührt: eben New York Paris: Lese ich doch in jeder Modezeitschrift oder sonstigen Magazinen diese Städtenamen am unteren Bildrand von Werbeseiten. Und diese Zeile löst etwas bei mir aus, so ist es gewollt von den Werbefritzen. Ich dachte, du nimmst als Autor meinen gesellschaftskritischen Hintergrund mit auf. So kam es, dass ich mich intensiver mit deinem Text befasst habe. Jedoch fand ich nichts mondänes, eher das Prononcieren des allgegenwärtigen Internationalen. Mondän ist ein irgendwie unzeitgemäßer Ausdruck finde ich, der aktuelle gesellschaftliche Phänomene nur sehr schwer oder vielleicht gar nicht beschreiben kann.
Den Titel Schieferung finde ich sehr passend. Schiefer wird gebildet, bei hohem Druck, aber das Gestein wird nicht gepresst, sondern es verändert sich, nimmt den Druck auf und es verändert seine Struktur.
Dinge, die dem Leser unbekannt sind, können ihn nicht berühren. Das kann zu Unverständnis führen. Es heißt ja nicht umsonst: Der Klügere gibt nach.
Liebe Grüße
Hetti