hoffnung

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 04.12.2015, 18:19

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jondoy
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Beitragvon jondoy » 09.12.2015, 00:37

hallo Amanita, im Text erinnert mich der Klang einzelner seiner Worte an Melodien, die mir hier in dem Salon so fremd und fern und fehl am Platz erscheinen, dass ich sie nicht erwähnen werde, war beim Lesen des Titels gespannt, wie Hoffnung in einer herben Sprache beschrieben werden würde; der Text könnte seinen "Wort-Insignen" nach effident als Kind dieser Jahreszeit datiert werden, es ist eine Aufforderung, es ist eine Bitte, die dieses ich da drin in dem Text äußert, leg mir ein Wort hinein, einen Namen, in diesem Kontext klingt dass wie eine Allegorie, die in keinem Fachbuch verzeichnet ist und deren erstmalige Deutung deshalb dem Leser überlassen bleibt, der Text endet fast zärtlich, beim Vortrag des Textes würde in jedem Wort, wie es ausgesprochen, geflüstert, ausgerufen wird, der Tonfall mitschwingen und die Pausen dazwischen zu hören sein, ohne diese zweite (mit dem Hörsinn) erfassbare Ebene bleibt zu kryptisch, vage, was denn die Hoffnung nährt, der Text vermag die Antwort mir nicht zu vermitteln...eine küsste bricht die mereswele... vor allem die Sprechweise des Textes hingegen finde ich gelungen. viele grüße, jondoy

aram
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Beitragvon aram » 09.12.2015, 01:03

...eine küsste bricht die mereswele...
wunderbar

aram
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Beitragvon aram » 09.12.2015, 01:50

hallo amanita,

in der mehrzahl deiner texte und auch diesem stoße ich auf etwas, das ich als uneinheitlich erlebe: einerseits naiv (keineswegs bös gemeint) > undifferenziert, andererseits fühlig und bewusst >differenziert.

das zeigt sich schon im titel - 'hoffnung', so könnte ich einen text niemals in ungebrochenem sinn überschreiben. du aber kannst es.

das ist mir irgendwie unheimlich. in verbindung mit einer erlebens- und gewühlswelt, die mir aus deinen texten spricht, und mir ähnlich vertraut scheint wie mein eigenes erleben.

wenn ich texte von amanita lese, ist da einerseits eine (manchmal innige) resonanz bei mir, etwas mich berührendes, und andererseits auch etwas ganz 'fremdes', mir nicht nachvollziehbares, auf jeweils eigener ebene angesiedelt.

ich selbst bekomme das nicht in verbindung, scheine dafür nicht kompetent - dadurch fühle ich mich in der regel nicht in der lage, in die texte kommentarlich 'einzusteigen', und hab auf meiner seite immer diesen eindruck von etwas doppelt aber ganz unterschiedlich geankertem mitschwingen, das ich weder begreifen noch auflösen/ erhellen kann.
die eine ebene scheint mir reaktiv - sie verändert /entwickelt sich für mich auch im größeren zeitrahmen deiner texte - die andere scheint mir inert. vielleicht nur deshalb, weil ich mit der einen in resonanz gehe und zugleich ratlos zur anderen bin.

wollte ich mal sagen, weil es ein phänomen darstellt, das sich immer wieder zeigt/ kaum verändert beim lesen deiner texte über die jahre. für mich auch ein henne-ei-phänomen, weiß nie woran es liegt, ob mein verständnis nicht greift oder der text. ich kenne das von wo anders gar nicht. für mich ist das 'spannend' und etwas 'langweilig' zugleich, ich stehe da an. das spannende überwiegt für mich dabei, vielleicht erschließt sich ja eines tages noch etwas von diesem mir bis jetzt so fremden anteil.

liebe grüße.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 09.12.2015, 08:14

Hallo aram, danke für Deine ausführliche Reaktion, die mir insofern "zu denken" gibt, als ich hier m. E. völlig verschiedene Texte poste, eben gerade auch gern mal einen "Ausreißer", bei dem mich einfach mal Eure Reaktionen interessieren. Umso spannender zu erfahren, dass sich Dein Eindruck offenbar wie ein roter Faden durch alle Texte zieht ...
Wobei das "einerseits - andererseits" durchaus hinkommen kann, denn das scheint, irgendwie, mein Lebensmotto zu sein. Unkonventionelle Zusammenhänge zu sehen oder auch Übergänge, Schnittmengen ... so was hat mich immer begeistert. Zum Beispiel liebe ich es, mir anzuhören, wie Menschen an Landesgrenzen sprechen: Immer ist was von "drüben" dabei. Oder auch Dialekte, die sich mischen (an unsichtbaren Grenzen). Oder: Mein Farbkasten sah schon von Anfang an "schlimm" aus, weil ich die Farben immer in den "Pöttchen" gemischt habe, so dass bei mir die reinen Farben gleich schon aufhörten zu existieren. Ich war immer voll des Neides, wenn die Farbkästen der anderen so neu und klar aussahen, während ich wusste, dass meine tausend Nuancen "meins" waren und sein mussten. Übergänge eben.

Mag sein, dass das alles auch in meinen Texten eine Rolle spielt.

Danke für den Hinweis.

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 09.12.2015, 09:20

an jondoy: Auch bei Dir bedanke ich mich. Ich fühle mich da ganz gut verstanden. Eine Antwort kann ich nicht bieten, aber der "zärtliche Schluss" (danke!) wäre vielleicht an Anfang ... Kinder werden ja oft als Hoffnung empfunden ...

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OscarTheFish
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Beitragvon OscarTheFish » 09.12.2015, 12:35

Kurz, modern, dennoch inhaltlich ansprechend.
Ein paar ausgewählte Werke zur Stillung weiterer Neugier:
AKUTES ABDOMEN, OBWOHL WIR BLIND SIND, SCHMUSEREI, MUCH ADO ABOUT FUJI.
Gedichte von: Der beste Dichter der Welt und XRayFusion.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 09.12.2015, 13:14

OscarTheFish hat geschrieben:Kurz, modern, dennoch inhaltlich ansprechend.

Warum "dennoch"?

Ist "kurz, modern" üblicherweise das Gegenteil von "inhaltlich ansprechend"?


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