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gedichte lesen im zug
Verfasst: 07.08.2015, 22:45
von Amanita
gedichte lesen im zug
kunst
begriffe die
auf und ab|lenken
vom treiben und leben der
wesen und dinge
gezähmt die zeit
verleugnen verfüllen
lost places
und erste klasse
reiseraschelgeräusche
wortkargerei
Verfasst: 10.08.2015, 16:07
von Mucki
Hej Amanita,
die Atmosphäre fängst du sehr gut ein, finde ich. Ich kann alles wunderbar nachvollziehen, vor allem, wenn ich es ganz langsam mit vielen Pausen lese.
Einzig die "wortkargerei" empfinde ich ein wenig sperrig, aber das ist auch alles.
Saludos
Mucki
Verfasst: 11.08.2015, 14:25
von Amanita
Hier auch nochmal vielen Dank, Mucki.
Wenns am Schluss zu sperrig ist, was gibt es für Alternativen? Das Wort, der Sachverhalt wären jetzt nicht "lebenswichtig" für mich.
Verfasst: 11.08.2015, 14:32
von Mucki
Ich würde das Wort ganz streichen oder vllt. etwas mit "flüstern" da hinsetzen, evtl. "Wortgeflüster" oder nur "Geflüster".
Verfasst: 11.08.2015, 14:44
von Amanita
Das trifft es für mich ehrlich gesagt nicht ... aber danke schön
Verfasst: 11.08.2015, 21:53
von Kurt
Reiseraschelgeräusche klingt gut. Ist das jetzt in den hochmodernen Zügen so?
E.
Verfasst: 11.08.2015, 22:00
von Amanita
Das hat mit modern und alt nix zu tun, höchstens mit Plastiktüten oder ähnlichen Materialien (wobei ich jetzt nicht "billig" meine, sondern Verpackungen ganz allgemein - also auspacken, verstauen und so weiter).
Verfasst: 12.08.2015, 10:47
von Niko
Hey amanita,
das mit den reiseraschelgeräuschen kann ich gut nachempfinden. ansonsten ist mir persönlich der text zu nüchtern, zu distanziert. Aber das ist sicher geschmacksache. wortkargerei ist zumindest ungewöhnlich. Hier wirkt es mir zu fremd. Wortkargheit wäre einfügsamer.
Hat mich insgesamt 'nnicht abgeholt', aber es ist nicht weit von dem, was ich von einem reisegedicht erwarten würde.
Lesen im zug - wäre mir passender, weil gedichte im gedicht keine rolle spielen. Was anfangs im gedicht steht, lässt nicht wirklich auf lesen von gedichten rückschließen.
Beste grüße-niko
Verfasst: 12.08.2015, 11:46
von Amanita
Lach, ich bin nun mal distanziert und schreibe auch so. Wie spannend die verschiedenen Wahrnehmungen doch sind! Denn da Du selbst immer mal abstrakte Begriffe benutzt, denke ich manchmal, das wäre für mich das Nonplusultra an "Distanziertheit". Man sieht, es kommt - wie immer - auf x verschiedene Zusammenhänge und -klänge an. Und ich glaube, da arbeiten/ empfinden wir beide diametral verschieden.
Wenn ich schreiben würde "lesen im zug", müsste ich das Wort "kunst" wohl tilgen. Das war mein zarter Hinweis aufs Gedicht. Denn wenn ich Zeitung lese ... ?
"Wortkargheit" läge nahe, aber ich hatte es bewusst nicht benutzt. Vielleicht kommen ja noch ein paar andere Vorschläge - ich fange sie gern ein.
Danke erstmal, Niko.
Verfasst: 13.08.2015, 22:06
von nera
ich fand und finde gerade das "wortkargerei" absolut passend!
Verfasst: 14.08.2015, 00:36
von birke
nera hat geschrieben:ich fand und finde gerade das "wortkargerei" absolut passend!
ich auch. und - irgendwie schlägt es sogar noch einen bogen zum titel (unbedingt so lassen!)
Verfasst: 14.08.2015, 07:40
von Amanita
Hach, danke, das freut mich - auch wenn jetzt mein Herz nicht dran hing ...
Allen danke fürs Mit-Denken!