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dies schweigen ist eine laute (hommage an grass)

Verfasst: 15.05.2015, 18:52
von Niko
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Verfasst: 17.05.2015, 11:25
von birke
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Verfasst: 17.05.2015, 12:24
von Niko
hallo birke,

danke zunächstmal für deinen kommentar. das "h" bei günter hab ich entfernt. ist mir dazwischengeflutscht.
einspruch zu
müsste es meines erachtens entweder "dieses schweigen" oder "das schweigen" lauten. "dies schweigen" ist so glaub ich grammatisch nicht korrekt?

dies ist eine vielleicht ältliche aber zulässige, poetische anwendung. dieses haus - dies haus oder dieses schweigen - dies schweigen...... auch eine eigentlich gängige formulierung: dies (eine) wort.das ist völlig korrekt. da bin ich mir ganz sicher!
vieles in meinem gedicht besteht aus dem, was mir an grass'scher lyrik hängen geblieben ist. er hat einige sehr starke gedichte geschrieben, finde ich. auch die "dornige stille" ist ein begriff, der mir haften blieb aus seinen texten. dennoch (ich hatte es überlegt) ist es kein cento, denn es mischt sich alles mit grasschem und meinem.
immer wieder kehrt bei grass der gasometer auf. "die vorzüge der windhühner" ist - so glaube ich, sein lyrisches erstlingswerk. beeindruckt hat mich auch immer "der wind schläft in tüten".....und anderes.

ich markiere hier mal die ausdrücke bzw. entliehene (und veränderte) zeilen von grass:

der gasometer ist stillgelegt
gezeichnet die bilder von windhühnern
der elfte finger
zeigt auf letzte tänze

über der baltischen see
drei vater unser
auf den wind in tüten
auf ewige laken
und die möbel im freien

noch tanzen kakteen
zum paar gefügt
wie zwei schwarze nelken

dies schweigen ist eine laute

ein lebendes standbild
sich selbst enteignet
befreit nun von dorniger stille

ein denkmal dem wind


beste grüße - niko

Verfasst: 17.05.2015, 13:15
von birke
da würde ich dann aber die zitate unbedingt im text kenntlich machen, niko.
"dies schweigen", hm, mir klingts falsch in den ohren, oder zumindest zu altmodisch für diesen text,
aber egal, für dich muss es ja passen. :)
lg
birke

Verfasst: 17.05.2015, 15:54
von Zefira
Ich muss gestehen, dass ich von Grass wenig Lyrik kenne, allerdings zählt Kirschen seit meiner Schulzeit zu meinen Lieblingen :o)

Was mir aufstößt in dem Gedicht, weil es nach meinem Gefühl nicht hineinpasst, ist das Paar Kakteen.
Und da Du es nicht als Zitat kenntlich gemacht hast, die Kakteen also quasi auf Deinem eigenen Mist gewachsen sind (entschuldige die alberne Metapher), wüsste ich gern, wie Du darauf kommst?

Grüße von Zefira