über die üppigkeit (hinaus)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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birke
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Beitragvon birke » 19.01.2015, 18:54

.
ich stehe am punkt
zwischen wüste und grün
und mehr noch
schwanke ich
falle in weite

wo ich hinter die dinge seh
endet die kargheit

(schon der duft von milch
erzählt einen roman)

und ein wortmeer wellt mir zu
und ein wortwald wogt am rande

die farbe bewegt mein auge
und ich weiß, wo ich stehe
lebt üppigkeit

auf der grenze geht das wort

darüber hinaus
führt eine stille straße

zu dir. zu mir
.
Zuletzt geändert von birke am 20.01.2015, 21:05, insgesamt 1-mal geändert.
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DonKju

Beitragvon DonKju » 20.01.2015, 17:28

[29 aufrufe und kein kommentar]

Hallo Diana,

ich formuliere mal spontan & frei ins unreine:

"zwischen wüste und grün
stehe ich
schwanke
falle ins weite

hinter den dingen
endet die kargheit

(schon milchduft
erzählt einen roman)

und
ein wortmeer wellt mir zu
ein wortwald wiegt sich im wind

farbe bewegt mein auge
wo ich stehe
blüht üppigkeit

über grenzen geht das wort
hinaus
führt still die straße

zu dir, zu mir"

aber du kennst das ja: vorschläge frei haus und ohne jede abnahmepflicht wie stets; und bewegt hat mich dieser text wie viele andere von dir

dazu grüszt herzelich der donkju

Kurt
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Beitragvon Kurt » 20.01.2015, 17:56

Die (scheinbar) geringen Veränderungen von DonKju bewirken ja "Wunderbares".
Würde ich übernehmen, Birke. Deine Rohfassung mit dem wogenden Wald aus
Wörtern usw. finde ich bereits gut.

LG Kurt
"Wir befinden uns stets mitten im Weltgeschehen, tun aber gerne
so, als hätten wir alles im Blick." (Kurt)

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 20.01.2015, 19:17

Hallo Birke,

hm. :)
(schon der duft einer milch
erzählt einen roman)
Ich verstehe zwar das „einer“ nicht, aber ansonsten gefällt mir das sehr.
Auch das hier ist klasse:
auf der grenze geht das wort

darüber hinaus
führt eine stille straße

Aber der Erzählton des Restlichen kann mich einfach nicht einfangen (in DonKjus Version geht mir noch mehr verloren), er gleitet mir zu sehr ins Süßliche (hast du es in der Schriftart Algerian geschrieben? so wird es bei mir angezeigt, wenn ich es mir in Word kopiere … die Schriftart passt jedenfalls auch gut zu meinem Leseeindruck), was für mich enttäuschend war, auch nach der ersten Zeile, die "mehr" versprochen hat. Vielleicht spielt auch noch mit hinein, dass mir der Versuch zur Üppigkeit so gut gefallen hat und ich gespannt reingeklickt habe. Ich kann also sicher nicht viel dazu beitragen, das Gedicht für dich besser zu machen. Vielleicht also nur eines. Wenn ein Punkt am Anfang erwähnt wird und er taucht nur unsichtbar am Anfang und am Ende auf, dann erzählt das für mich mit. Wenn das so gedacht war, dann ist das ein schöner Ansatz.
Hier der Anreiz zumindest auch mal kurz in die ganz andere Richtung zu sehen, die der Text für mich in sich trägt:
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Liebe Grüße
Flora
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Amanita
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Beitragvon Amanita » 20.01.2015, 20:30

Lach, ich wollte gerade auch "von" vorschlagen, "einer" passt m. E. nicht.

Und Diana, warum nimmst Du eigentlich diese, sorry, schreckliche Schrift? Ich finde sie zum einen deutlich zu "bollerig" für Deine feinen Texte, zum anderen lässt sich sich irgendwie nur hakelig lesen, weil die Wortabstände etwas seltsam sind (z. B. bei "ein wortwald wogt" - schaut das mal an).

(Das wäre übrigens auch mal einen Relaunch des Blauen Salons wert - ein paar neue Schriften).

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Amanita
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Beitragvon Amanita » 20.01.2015, 20:42

... oder wird bei mir nicht die richtige Schrift angezeigt?

Kann das sein?Ich denke mal, es ist diese hier?

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birke
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Beitragvon birke » 20.01.2015, 21:04

spannende kommentare :smile:


hallo, donkju, zunächst mal lieben dank fürs beschäftigen mit meinem text!
hm, du veränderst da ganz schön viel ;)
spontan und auch nach längerem nachdenken: zu viel für mich. es wäre nicht mehr meins!
(siehe auch die antwort an kurt.)

jedoch über den schluss werde ich eventuell nachdenken, das hat was in der umstellung mit den grenzen (über grenzen geht das wort/ hinaus/ führt eine stille straße). danke!



ach, kurt, siehe meine antwort an donkju. für mich verändert das den text zu stark! in eine richtung, die mir einerseits zu glatt ist irgendwie und andererseits aussagen einfach verändert.
zum beispiel dieses „wo ich hinter die dinge seh, endet die kargheit“ bedeutet ja etwas ganz anderes, als wenn ich schreibe „hinter den dingen endet die kargheit“. nein, nur da endet sie , wo ich hinsehe.
oder „milchduft“ ist für mich auch etwas anderes als „der duft einer milch“ (oder auch von milch!). es sind nur nuancen, aber die sind mir wichtig.
danke auch dir!



hallo flora, ach, schade, dass dich das nicht überzeugen kann.
was ich aber sofort übernehmen werde ist: der duft VON milch. aber ja, irgendwie bin ich darauf nicht gekommen. ;)
das mit den punkten ist übrigens (leider ;) ) keine absicht. ich setze sie oft hier, um einem text mehr raum zu geben … allerdings könnte ich das „zu dir. zu mir“ durch einen punkt statt durch ein komma trennen, ich glaube, das wäre eine gute idee. ansonsten erscheint halt am anfang der punkt, später ein rand, und dann noch die grenz(linie) und straße.
der schriftfond ist hier übrigens „fantasy“. aber anscheinend wird sie von betriebssystem zu betriebssystem anders angezeigt! bei mir ist es eine feine relativ engstehende schrift. Ich glaube, ich lasse das in zukunft lieber ;) und werde sie auch hier wieder ändern.
auf jeden fall danke sehr für dein feedback und auch deine ideen hierzu!


liebe amanita, danke sehr auch dir! das mit der schrift … das ist wohl nix, wie ich flora schon schrieb, ist es „fantasy“ und wird bei mir sehr schön angezeigt, filigran mehr. die, die du jetzt hier zeigst, ist bei mir fett und wirklich unschön, lol!


liebe grüße euch allen!
birke
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Beitragvon Ylvi » 20.01.2015, 21:31

jedoch über den schluss werde ich eventuell nachdenken, das hat was in der umstellung mit den grenzen (über grenzen geht das wort/ hinaus/ führt eine stille straße). danke!
Aber das verändert doch den Sinn und den Klang völlig?!

(Bei mir sieht die Schrift im Forum normal aus, in Word wird sie zu einer kleinen Schnörkelschrift. :))

allerdings könnte ich das „zu dir. zu mir“ durch einen punkt statt durch ein komma trennen, ich glaube, das wäre eine gute idee.
Wenn du den Punkt dort einfügst, bezieht es sich für mich direkt auf die erste Strophe. Dann würde das LIch zwischen "dir" und "mir" (also sich selbst) stehen, (noch) näher an das LDu gerückt, weiter von sich selbst entfernt und die Wüste würde das LDU repräsentieren und das Grün das LIch? Ich finde es interessant so, aber passt es für dich?
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Beitragvon birke » 20.01.2015, 21:42

jaaaa, hast schon recht, flora, ich denke, ich lasse den schluss auch so, wie er ist.

und ja, doch, der punkt dort in der schlusszeile passt mir sehr, sehr gut!
habs bereits geändert.

danke nochmals :)
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Beitragvon nera » 20.01.2015, 22:49

es gibt ja keine sternchen, also ein :)

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 21.01.2015, 02:16

Amanita hat geschrieben:... oder wird bei mir nicht die richtige Schrift angezeigt?

Kann das sein?Ich denke mal, es ist diese hier?

(Birkes Gedicht erscheint bei mir in normaler Standardschrift. Sonderschriften in einem Browser sind leider immer ein Risiko. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass die auf jedem Computer angezeigt werden.)

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Beitragvon birke » 21.01.2015, 07:08

danke, nera :)

ja, pjotr, ich habe die schrift wieder in (die) standardschrift (des forums) geändert.
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DonKju

Beitragvon DonKju » 21.01.2015, 17:22

macht nix, Diana, du hättest dir auch rosinchen picken können, musste aber nicht ...

herzelichen gruß donkju

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birke
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Beitragvon birke » 22.01.2015, 16:55

jaa, ich weiß, donkju. :) danke!
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