Beitragvon Rita » 19.01.2015, 07:28
Lieber Niko,
ein Gedicht, das zu denken geben könnte, besonders die Zwillinge, die nur sich selbst verstehen. Da kommen mir gewisse Assoziationen, ich lese das als Kritik an geschlossenenen Kreisen.
Die Untermieter können rein logisch aber nicht die Metapher für das Unterbewusstsein sein, wie oben geschrieben wird, denn das LI distanziert sich von den Untermietern, und das ist nun mal nicht möglich, die Persönlichkeit wird vom Unterbewusstsein gesteuert. Ich interpretiere sie vielmehr als flüchtige, eher unwichtige Leute, die man reden lässt und über die man sich auch ein bisschen ärgert, weil sie die vielen guten Taten negieren, auf die das LI sehr stolz ist.
Ein bisschen komme ich mit deiner Behauptung von der stillstehenden Zeit nicht klar. Es ist das objektive Zeichen von Zeit, dass sie nie stillsteht, lediglich subjektiv kann man den Eindruck gewinnen, sie tritt auf der Stelle, es verändere sich nichts. Insofern empfinde ich gerade die erste Strophe, in der das LI sich beklagt, als etwas zu verkürzt.
Der Text gibt sich den Anschein von einer gewissen Kleingeisterphilosophie, der ja die Kurzsichtigkeit anhaftet. Ja, so denken Leute, und dies in deinem Gedicht darzustellen scheint mir gelungen.
Ciao, Rita