Fliegen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 09.07.2014, 11:02

Ich summe vor mich hin
umrunde meine Fassungslosigkeit
im dunklen Haus
wie eine Fliege
bewaffnet mit dem Bewusstsein
dass niemand mein Sterben dokumentieren wird
wie einst Marguerite Duras
das meiner Schwester.
Zuletzt geändert von Xanthippe am 12.07.2014, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.

ecb

Beitragvon ecb » 09.07.2014, 18:15

Eine Fliege summt natürlich aus einem anderen Grund, als ich es vom LyrIch der ersten Zeile annahm, was sofort den Sinn ... ändert? erweitert ins Ambivalente?
Auch die "Fassungslosigkeit" schillert in mehreren Bedeutungen; und dann folgt der Grund; und ich glaube zu verstehen; denn Marguerite Duras´ "C´est tout/Das ist alles" bedeutet mir mehr, als ich hier sagen kann.

Ein wunderbares Gedicht.
(dem ich noch ein "s" für das erste Wort der drittletzten Zeile schenke)

Liebe Grüße
Eva

Xanthippe
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Beitragvon Xanthippe » 12.07.2014, 11:09

Vielen Dank, Eva! Du hast es ja selbst vor kurzem geschrieben: es ist immer wieder wunderbar, wenn so ein Verständnis entsteht. Wenn ein Gedicht sich mit dem Leser verbindet.
Und Danke auch für das zweite "s" ;-)


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