Der Sonne Flügel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 16.05.2006, 00:42

Der Sonne Flügel

Sonne, Du Urquelle des Lebens,
Du himmlischer Lichtflügel,
Du Signal einer höheren Wirklichkeit Wirken,
bist das Meisterwerk der Schöpfung.

Was Du mit Deiner Lichtquelle anstrahlst,
das erleuchtet kraftvoll, hell und stark,
alle Augen können Deine Schönheit schauen
und Du blickst auf uns herab wie ein Auge Gottes.

Mit ungeheurem Eifer setzt Du Deine Strahlen frei,
die das Himmelsgewölbe von Dir künden lassen,
auch durch Nebelschwaden und Wolkenberge,
bahnst Du Dir Deinen Weg zu uns Erdlingen.

Deine lichtvollen, temperierenden Strahlen nähren die Pflanzen,
so können sie keimen, wachsen und gedeihen = leben.
Manchmal brennend grell, manchmal freundlich mild,
finden sie fruchtbringend immer ihr begehrtes Ziel.

Deine güldenen, wärmenden Strahlen streicheln uns die Haut,
sie erfüllen uns mit herzerquickenden Gefühlen,
so dass Seele, Herz und Geist erblühen können.
Du entwaffnest alles Arge mit Deinem sonnigen Lächeln.

Unter Deiner Leuchtkraft Flügel atmet die Natur
den himmlischen Gesang der Götter ein,
ohne Deinen energiereichen Sonnnenschein
wäre alles Leben auf Erden finster, kalt und starr = tot.

Hoch erhaben thronst Du am Himmelsgezelt,
hell und klar glänzend über allen Landen,
Deine Strahlen dringen bis in die Abgründe der Meere,
auf deren Wassern Du Dich majestätisch glitzernd spiegelst.

Groß bist Du, lichterfüllt und unnahbar heiß,
freudeschenkend und furchterregend ist Deine Machtfülle.
Wer Dir ins Herz schauen will, der wird geblendet.
Wer Dir zu nahe kommt, der verglüht.

Hoch gepriesen seist Du Herzgestirn,
Herrscherin und Bewahrerin unserer Schöpfung.
Seit Urzeiten wandelst Du auf Deiner fest gefügten Bahn
in Einklang und Harmonie mit allen Planetengeschwistern.

Dichter und Heilige haben Dich löblich besungen,
ergriffen widme auch ich Dir diese schlichte Weise,
in ewiger Dankbarkeit und Anbetung
Deiner Leucht- und Gestaltungskraft Flügel.

Bleibe bei uns alle Tage, besuche uns alle Zeit,
Du Licht und Wärme spendende Himmelsgestalt,
Du rotgoldleuchtendes, strahlendes Gemälde Gottes.
Du treue und täglich neue Freundin des Lebens.
Zuletzt geändert von Jürer trans Brauklin am 16.05.2006, 02:44, insgesamt 2-mal geändert.

Herby

Beitragvon Herby » 16.05.2006, 02:17

Hi Jürer,

zunächst einmal gefallen mir deine reimlosen Gedichte besser als deine gereimten Texte.

Drei Kritikpunkte möchte ich dennoch gerne loswerden:

1. Mir ist der Text zu lang! Auch für ihn gilt, was schon zu deinem anderen Gedicht gesagt wurde: Weniger wäre hier mit Sicherheit mehr!

ergriffen widme auch ich Dir diese kleine Weise,

Kleine Weise?? Ist das ironisch gemeint?

2. Ich empfinde deinen Text als zu glorifizierend. Ein Beispiel nur:

Du entwaffnest alles Arge mit Deinem sonnigen Lächeln

Wie schön wäre es, wenn sie es denn täte!

3. Du solltest sprachlich einige Stellen dringend überarbeiten. Zwei Beispiele:

a) Besonders abenteuerlich bei dem ja nun sehr pathetischen Stil deiner Verse finde ich die Gleichheitszeichen:

so können sie keimen, wachsen und gedeihen = leben und

wäre alles Leben auf Erden finster, kalt und starr = tot

Was ging dir denn da beim Schreiben durch den Kopf????

b) Bei dem folgenden Vers

finden sie fruchtbringend immer ihr bestrebtes Ziel

meinst du vermutlich "angestrebtes Ziel".

LG Herby

Jürer trans Brauklin

Beitragvon Jürer trans Brauklin » 16.05.2006, 03:00

Hi Herby,
danke für Deine Kritik,
ich finde den Text nicht zu lang,
da ich versucht habe alle Aspekte der Sonne in ihm unterzubringen,
trotzdem ist er in Anbetracht zu ihrer Größe klein,
habe es aber in "schlichte Weise" geändert,
ansonsten ist es halt mein bevorzugter Stil,
scheint in diesem Forum scheins niemand zu gefallen?

Das mit den Gleichheitszeichen stimmt, vielleicht sollte ich stattdessen
Kommas machen, oder hast Du hierbezüglich einen guten Vorschlag?

"Bestrebt" habe ich in "begehrt" im Sinne von erwünscht geändert.

Was Pkt. 2 betrifft ist es im Sinne, "die Sonne bringt es an den Tag gemeint"
LG jürer

Herby

Beitragvon Herby » 16.05.2006, 04:52

Hi Jürer,

was die Gleichheitszeichen angeht, wie wäre es, wenn du jeweils ein Wort aus den beiden Aufzählung raus nehmen würdest, z.B.

so können sie keimen, wachsen und gedeihen = leben
so können sie keimen, wachsen, leben

wäre alles Leben auf Erden finster, kalt und starr = tot
wäre alles Leben auf Erden finster, kalt und tot

So würde nach meinem Empfinden die inhaltliche Redundanz zugunsten einer deutlicheren Steigerung Platz machen.

Dann schreibst du:

ansonsten ist es halt mein bevorzugter Stil,
scheint in diesem Forum scheins niemand zu gefallen


Ich kann natürlich nicht für das Forum, sondern nur in eigener Sache sprechen. Jeder von uns hier hat seinen eigenen Schreibstil und du bevorzugst eben das Pathos. Das ist OK und das respektiere ich, wenn es auch meinem eigenen Sprachgefühl eher fremd ist. Niemand kann und darf sich in seinem Stil, wenn er ihn denn für sich gefunden hat, nur um des Beifalls Willen verbiegen. Da käme nix Gutes bei raus! Dass mitunter der Beifall etwas spärlich ausfällt, muss man als Autor dann wohl hinnehmen. Der Applaus der Leserschaft ist sicher wichtig, aber nicht alles. Freude am Schreiben ist mindestens ebenso wichtig, und die scheinst du zu haben! Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich ja auch dein Schreibstil noch im Laufe der Zeit und du entdeckst andere, zusätzliche Ausdrucksmöglichkeiten. O:)

LG Herby

Louisa

Beitragvon Louisa » 16.05.2006, 07:54

Hallo Jürer,
was die Länge und die feierliche Sprache angeht, muss ich mich leider meinem Vorschreiber anschließen.

Ich möchte aber hinzufügen, dass mir der Titel sehr gut gefallen hat. Wenn Du ausschließlich mit diesem Bild gearbeitet hättest und es etwas kürzer ausgefallen wäre, wären wir sicherlich alle "erleuchtet".

Frühe Grüße, louisa


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