Blütentraum
(gewidmet)
Sanft entstreichen hoffnungsbange Sehnsuchtswellen,
Streifen zärtlich weiches Wangenrot im Mondenschein.
Lassen so den gläsern' Paravent zerschellen,
Augenblicke schmelzen dann hinfort im Blumenhain.
Blütennebel wirbelt zauberhaft in Kreisen
Filigran gewebt, wo frühlingshaft der Herbst beginnt.
Taubenetzte Lippen gehen nun auf Reisen
Und verlieren tiefverträumt gemeinsam sich im Wind.
Mondenschein wacht nächtens, muss dem Tag doch weichen.
Morgenrot, Geborgenheit entschwebt und Trauer greift
Blicke, die noch einmal über Blumen streichen,
Welche durch den Tag verwelkt; ein neuer Traum erreift.
(Oktober 2005)
Blütentraum
hallo stigma!
ich mags - und ich mags nicht. soetwas hab ich auch selten. zum einen gefällt mir der sprachfluss außerordentlich gut. damit verbunden auch dein gekonntes reimen. auf der anderen seite ist es mir zu befrachtet, ja überfrachtet mit sanft, sehnsuchtswelen, zärtlich, weich, wangenrot, mondschein, schmelzen, blumenhain........-das waren jetzt nur worte aus der ersten strophe. es säuselt mir zuviel.
wahrscheinlich aber ist das gedicht unabänderbar, da ich (gewidmet) lese.
lieben gruß: Niko
ich mags - und ich mags nicht. soetwas hab ich auch selten. zum einen gefällt mir der sprachfluss außerordentlich gut. damit verbunden auch dein gekonntes reimen. auf der anderen seite ist es mir zu befrachtet, ja überfrachtet mit sanft, sehnsuchtswelen, zärtlich, weich, wangenrot, mondschein, schmelzen, blumenhain........-das waren jetzt nur worte aus der ersten strophe. es säuselt mir zuviel.
wahrscheinlich aber ist das gedicht unabänderbar, da ich (gewidmet) lese.
lieben gruß: Niko
Hallo Stigma,
weich, gläsern, zerbrechlich... Dein Gedicht kommt mir entgegen und doch nicht. Es nimmt auf und geht doch vorbei. Es wächst, entsteht, aber ich frage mich, aus welcher Quelle. Es hat etwas Losgelöstes, Schwebendes... Eigentlich ist es zärtlich, aber auch ignorant. Es beschwört Blumen... aber hat es je eine Blume betrachtet (vielleicht muss es das nicht, weil es selbst eine Blume ist)? Wie ich aber fürchte, gehört es zu den frühen Himmeln, die man denkt, wenn man jung ist, und die verwehen.
Wenn jetzt noch die Ironie wäre, dachte ich, der Schmerz... man könnte glauben. So aber lässt das Gedicht eigentlich allein. Vielleicht lässt es auch dich allein.
Anders gesehen bewundre ich, wie vorbehaltlos das Gedicht "denkt". Es lebt in einer Welt weicher Dinge, welche sich nicht reiben. Zwar gibt es die Zerstörung, aber sie schafft kein Schicksal. Das eine Phänomen verwandelt sich in das nächste. Jeder Fall geschieht in einem Wind, aus dem sich aber das Fallen nicht verliert. Ein Traum...
Stell dir aber vor, alles wäre tatsächlich zerstört und der Leser wüsste es, es wäre anwesend in den Zeilen... was für ein Tränenwald wäre plötzlich das Gedicht, und man könnte es atmen. So erscheint es mir eher wie ein Parfüm, verlockend zuerst, aber leben möchte ich darin nicht.
Für einen nächsten Entwicklungsschritt deines Stils würde ich halten, einmal, in Zukunft, die Farbe bewusst zu setzen; aus Lust an der Farbe. Über alles hinweg farbig zu sein. Aber vielleicht ist das schon so und ich sehe es nur nicht?
Liebe Grüße,
Peter
weich, gläsern, zerbrechlich... Dein Gedicht kommt mir entgegen und doch nicht. Es nimmt auf und geht doch vorbei. Es wächst, entsteht, aber ich frage mich, aus welcher Quelle. Es hat etwas Losgelöstes, Schwebendes... Eigentlich ist es zärtlich, aber auch ignorant. Es beschwört Blumen... aber hat es je eine Blume betrachtet (vielleicht muss es das nicht, weil es selbst eine Blume ist)? Wie ich aber fürchte, gehört es zu den frühen Himmeln, die man denkt, wenn man jung ist, und die verwehen.
Wenn jetzt noch die Ironie wäre, dachte ich, der Schmerz... man könnte glauben. So aber lässt das Gedicht eigentlich allein. Vielleicht lässt es auch dich allein.
Anders gesehen bewundre ich, wie vorbehaltlos das Gedicht "denkt". Es lebt in einer Welt weicher Dinge, welche sich nicht reiben. Zwar gibt es die Zerstörung, aber sie schafft kein Schicksal. Das eine Phänomen verwandelt sich in das nächste. Jeder Fall geschieht in einem Wind, aus dem sich aber das Fallen nicht verliert. Ein Traum...
Stell dir aber vor, alles wäre tatsächlich zerstört und der Leser wüsste es, es wäre anwesend in den Zeilen... was für ein Tränenwald wäre plötzlich das Gedicht, und man könnte es atmen. So erscheint es mir eher wie ein Parfüm, verlockend zuerst, aber leben möchte ich darin nicht.
Für einen nächsten Entwicklungsschritt deines Stils würde ich halten, einmal, in Zukunft, die Farbe bewusst zu setzen; aus Lust an der Farbe. Über alles hinweg farbig zu sein. Aber vielleicht ist das schon so und ich sehe es nur nicht?
Liebe Grüße,
Peter
ach gottchen, dieses Forum gibts ja auch noch. Ich hatte es fast vergessen... *g* man wird alt...
Hallo Niko,
aber ist die Liebe nicht sanft, rosa, kitschig? einfach alles ist schön!
Hallo Peter,
uff, ich habe deinen Kommentar nicht wirklich verstanden.
Meinst du mit "es" das lyr. Ich?
In wiefern lässt das Gedicht allein? Ja, sicher, der Leser muss die Bilder deuten, aber ich denke, dass sie zu verstehen sind.
was ist "alles"? die Liebe des lyr. Ichs? Ich sehe keinen Anlass, das lyr. ich in Tränen ertrinken zu sehen. Es ist traurig, doch dann beginnt ein neuer Traum.
die Farbe, die Adjektive sind bewusst gesetzt. Für gewöhnlich hat jedes Wort in meinen Gedichten seine Bedeutung, es sei denn ich brauche Füllwörter für den Sprachfluss. Aber die sind dann meist ziemlich inhaltslos (zB. dann, nun).
Vielen Dank, ihr beiden, für eure Gedanken.
Liebe Grüße,
Stigma
Hallo Niko,
auf der anderen seite ist es mir zu befrachtet, ja überfrachtet
aber ist die Liebe nicht sanft, rosa, kitschig? einfach alles ist schön!
grundsätzlich wäre das Gedicht inhaltlich teils änderbar, was aber mit seeehr viel Arbeit verbunden wäre, damit der sprachfluss und die reime erhalten bleiben. da spare ich mir die mühe lieberwahrscheinlich aber ist das gedicht unabänderbar, da ich (gewidmet) lese.
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Hallo Peter,
uff, ich habe deinen Kommentar nicht wirklich verstanden.
Eigentlich ist es zärtlich, aber auch ignorant.
Meinst du mit "es" das lyr. Ich?
So aber lässt das Gedicht eigentlich allein. Vielleicht lässt es auch dich allein.
In wiefern lässt das Gedicht allein? Ja, sicher, der Leser muss die Bilder deuten, aber ich denke, dass sie zu verstehen sind.
Stell dir aber vor, alles wäre tatsächlich zerstört
was ist "alles"? die Liebe des lyr. Ichs? Ich sehe keinen Anlass, das lyr. ich in Tränen ertrinken zu sehen. Es ist traurig, doch dann beginnt ein neuer Traum.
die Farbe bewusst zu setzen;
die Farbe, die Adjektive sind bewusst gesetzt. Für gewöhnlich hat jedes Wort in meinen Gedichten seine Bedeutung, es sei denn ich brauche Füllwörter für den Sprachfluss. Aber die sind dann meist ziemlich inhaltslos (zB. dann, nun).
Vielen Dank, ihr beiden, für eure Gedanken.
Liebe Grüße,
Stigma
hi stigma!
ich bin überrascht und freue mich, dass du dich so direkt gemeldet hast!
da hast du völlig recht! wer kennt es nicht? und da genau liegt der hase im rosa pfeffer: du bindest so dem leser etwas auf, wo er denkt:nu...nix neues, kenn ich schon.
es kommt zwar darauf an, dass die empfindungen "echt" wiedergegeben werden, aber auch und besonders, alte liebesbeschreibungen in neue bilder zu packen.
so, wie du es beschreibst ist es eine art "normempfinden", also das, was "man" sich unter liebe vorstellt. mir fehlt ergo das individuelle, das, wo ich sage: ja..........das ist etwas, was ich ganz speziell auch so empfinde. oder ein bild, eine metapher, die irgendwie neu ist (will heißen: nicht so oft benutzt, das mein empfinden beim lesen abstumpft) und doch passt.
kann ich gut nachvollziehen, stigma.
lieben gruß: Niko
ich bin überrascht und freue mich, dass du dich so direkt gemeldet hast!
aber ist die Liebe nicht sanft, rosa, kitschig? einfach alles ist schön!
da hast du völlig recht! wer kennt es nicht? und da genau liegt der hase im rosa pfeffer: du bindest so dem leser etwas auf, wo er denkt:nu...nix neues, kenn ich schon.
es kommt zwar darauf an, dass die empfindungen "echt" wiedergegeben werden, aber auch und besonders, alte liebesbeschreibungen in neue bilder zu packen.
so, wie du es beschreibst ist es eine art "normempfinden", also das, was "man" sich unter liebe vorstellt. mir fehlt ergo das individuelle, das, wo ich sage: ja..........das ist etwas, was ich ganz speziell auch so empfinde. oder ein bild, eine metapher, die irgendwie neu ist (will heißen: nicht so oft benutzt, das mein empfinden beim lesen abstumpft) und doch passt.
grundsätzlich wäre das Gedicht inhaltlich teils änderbar, was aber mit seeehr viel Arbeit verbunden wäre, damit der sprachfluss und die reime erhalten bleiben. da spare ich mir die mühe lieber
kann ich gut nachvollziehen, stigma.

lieben gruß: Niko
Guten Abend Niko,
Ich verstehe was du meinst, allerdings nicht in bezug auf mein Gedicht. Das einzige Bild, bei dem ich sagen würde, dass es "alt" ist, sind die verwelkenden Blumen am Schluss. Aber alles andere ist mir in meiner Lyriklaufzeit eher weniger oder gar nicht untergekommen.
Lieben Gruß,
Stigma
es kommt zwar darauf an, dass die empfindungen "echt" wiedergegeben werden, aber auch und besonders, alte liebesbeschreibungen in neue bilder zu packen.
Ich verstehe was du meinst, allerdings nicht in bezug auf mein Gedicht. Das einzige Bild, bei dem ich sagen würde, dass es "alt" ist, sind die verwelkenden Blumen am Schluss. Aber alles andere ist mir in meiner Lyriklaufzeit eher weniger oder gar nicht untergekommen.
Lieben Gruß,
Stigma
Hallo Niko,
Hallo carl,
wie schön, dass ich vermisst wurde
Schade, dass du gehst.
Liebe Grüße,
Stigma
Sicher sind die Worte alt. Wenn ich weniger abgegriffene Worte verwenden wollte, dann müsste ich mich vermutlich an modernen Begriffen, wie Handy und Computer, krass und cool, bedienen. Ich glaube kaum, dass diese häufig in der (Liebes)Lyrik zu finden sindund darüber hinaus meinte ich eher die laufzeit der lyrik insgesamt.

Hallo carl,
wie schön, dass ich vermisst wurde

Schade, dass du gehst.
Liebe Grüße,
Stigma
wieso gehst du denn nu, carl? hab ich was verpasst?
liebe stigma.........ich glaube du verstehst nicht, was ich meine. es geht nicht um den sprachjargon der heutigen zeit, sondern darum seelenzustände (zb, und hier speziell die liebe) in unverbrauchte, unabgenutzte bilder zu packen.
die gedanken, die du niederschreibst, sind ja gut. nur halt die dichte der (überstrapazierten) begriffe für mich(!!!!!) zu groß.
lieben gruß: Niko
liebe stigma.........ich glaube du verstehst nicht, was ich meine. es geht nicht um den sprachjargon der heutigen zeit, sondern darum seelenzustände (zb, und hier speziell die liebe) in unverbrauchte, unabgenutzte bilder zu packen.
die gedanken, die du niederschreibst, sind ja gut. nur halt die dichte der (überstrapazierten) begriffe für mich(!!!!!) zu groß.
lieben gruß: Niko
ich glaube du verstehst nicht, was ich meine. es geht nicht um den sprachjargon der heutigen zeit, sondern darum seelenzustände (zb, und hier speziell die liebe) in unverbrauchte, unabgenutzte bilder zu packen.
das habe ich schon verstanden, aber wie bereits gesagt, die Bilder erkenne ich nicht als verbraucht, sie sind mir bisher noch nicht untergekommen. Die Worte an sich sind alt, aber das ist nich zu ändern, denn den Mondenschein, die Sehnsucht, Blumen und all das existiert so lange wie auch die Liebe.
Du solltest genauer differenzieren, was du meinst. "Mondenschein" ist kein Bild, sondern ein nur Wort.
Gruß.
Stigma
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