so ist das

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Herby

Beitragvon Herby » 14.01.2013, 21:35

so ist das

worte tauchen auf
will ich sie halten
zerfallen sie

sätze formen sich
will ich sie sprechen
entziehen sie sich

bilder umkreisen mich
will ich sie beschreiben
verblassen sie

draußen liegt schnee

Klimperer

Beitragvon Klimperer » 15.01.2013, 01:04

Auf sehr feine Art sagt uns hier der Dichter, dass die Poesie so empfindlich und schwer zu fassen ist wie der Schnee.

scarlett

Beitragvon scarlett » 15.01.2013, 09:40

ja, so ist das - und es ist gut, lieber herby.

gefällt mir.

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leonie
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Beitragvon leonie » 15.01.2013, 09:44

Lieber Herby,

ich sitze auch hier und nicke. Du hast das genau beschrieben und ich finde, der Schnee am Ende ist ein treffendes Bild.

Mir gefällt es auch sehr!

Liebe Grüße

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.01.2013, 12:48

Lieber Herby,

mir gefällt dein Gedicht auch sehr gut. Vor allem mag ich, dass man es auf zweierlei Weise lesen kann. So, wie Carlos es interpretiert oder aber: das man eben so gerne das Schneetreiben selbst beschreiben möchte und es nicht in Worte fassen kann.

Liebe Grüße
Gabi

RäuberKneißl

Beitragvon RäuberKneißl » 15.01.2013, 13:30

Hallo Herby,

ich finde das Motiv schön gewählt und sympathisch lakonisch ausgeführt, allerdings ist der letzte Satz für meinen Geschmack zu gewichtig und zu plakativ für seinen zarten Gegenstand. Ich fände es schöner, den Schnee irgendwo leichter dazwischen zupacken (in der Art: worte fallen wie Schnee / will ich sie halten ...)

Grüße
Franz

carl
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Beitragvon carl » 16.01.2013, 08:45

Lieber Herby,

so ist das!

Gruß, Carl

Herby

Beitragvon Herby » 16.01.2013, 21:14

Liebe Kommentateusen und -eure :smile: ,

ich danke herzlich für die positiven Rückmeldungen zu meinem Text, der aus verschiedenen persönlichen Gründen für mich wichtiger war und ist als bisherige Texte von mir.

RäuberKneißl hat geschrieben:allerdings ist der letzte Satz für meinen Geschmack zu gewichtig und zu plakativ für seinen zarten Gegenstand. Ich fände es schöner, den Schnee irgendwo leichter dazwischen zupacken (in der Art: worte fallen wie Schnee / will ich sie halten ...)


Dann, Franz, würde ich doch eine Lesart quasi vorgeben, was ich nicht möchte. Auch teile ich deine Einschätzung nicht, der Satz sei zu gewichtig, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. :engel: Und was das Plakative angeht, sitze ich gerade auf der Leitung. Was genau meinst du :12:


Verschneite Abendgrüße
Herby

RäuberKneißl

Beitragvon RäuberKneißl » 16.01.2013, 21:34

Hallo Herby,

das plakaativ war mehr auf die Form bezogen, die nach den drei Strophen dem einzelnen Satz am Ende viel Gewicht gibt: in die Richtung - Achtung, jetzt kommt eine Art Pointe, Zusammenfassung, Überhöhung.
Inhaltlich ist es auch eine Nuance, die ich in den ersten Strophen so nicht angelegt sehe - dort geht es eher darum, dass trotz der Bemühungen des LI das kommunizieren nicht so recht gelingen will, das empfinde ich offen. Der letzte Satz schiebt dann dem Nicht-LI, id est dem Draußen den Assoziationsraum Kälte, Schweigen, Unberühtheit zu, mit dem Schnee wird also quasi der Schwarze Peter nach draußen geschoben ;->)
Grüße
Franz

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.01.2013, 22:11

Hallo Franz,

deine Einschätzung kann ich nicht teilen. Dieser letzte Satz ist wichtig, ja, doch ich empfinde ihn nicht als plakativ.
Einmal, da ich, s.o., diese zweite Ebene dadurch im Text lese und zum anderen, weil ich zumindest diesen Satz anders betone als die vorherigen. Im Sinne von "so nebenher sagen" oder "beiläufig erwähnen", weißt, wie ich das meine? Dadurch findet das Gedicht für mich einen durchaus sinnvollen Abschluss, wobei ich den Absatz, diesen Raum davor, richtig finde.

Saludos
Gabriella

Herby

Beitragvon Herby » 18.01.2013, 20:45

Hallo Franz,

hab Dank für deine Erklärungen. Deine erste (plakativ) kann ich vom Grundsätzlichen her nachvollziehen, wüsste jedoch nicht, wie ich es im konkreten Fall ändern könnte. Eine Überhöhung sollte es schon sein, und ich weiß nicht, wie es wirkte, würde ich sie in den Text verweben, um den Schlusssatz zu vermeiden. Da werd ich mal drüber nachdenken.

Bei deiner zweiten Anmerkung, das Inhaltliche betreffend, gehen wir jedoch nicht konform, da haben wir wohl unterschiedliche Lesarten des Textes.

Liebe Grüße ins Wochenende,
Herby


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